In den USA gehen in den nächsten Tagen beim Masters-Turnier die besten Golfprofis der Welt an den Start. Der ehemalige Weltranglistenerste Martin Kaymer aus Deutschland ist nicht dabei.
Ab Donnerstag ist es wieder soweit: Golffreunde aus aller Welt werden vier lange Nächte vor den Fernsehbildern aus den USA hängen und sich daran ergötzen, wie einfach diese komplizierte Sportart in einer idyllischen Landschaft doch aussehen kann. Denn eingebettet in die berühmte Bilderbuch-Kulisse aus sattgrünen, präzisionsgeschnittenen Fairways und roséblühenden Magnolienbüschen lädt der traditionsreiche wie ein wenig versnobte Augusta National Club zum Masters, dem wohl berühmtesten der vier Major-Turnier in den USA. Bis auf eine dosierte Anzahl müssen wegen Corona auch dieses Jahr viele Zuschauer draußen bleiben, was dem faszinierenden Flair der Veranstaltung nicht ganz so schaden dürfte wie der triste Anblick leerer Sitzschalen in den internationalen Fußballstadien.
Kostspielige wie stilvolle Bepflanzung im Augusta National Golf-Club
So bleibt zumindest der Blick frei auf die kostspielige wie stilvolle Bepflanzung, auf die die Club-Bosse ähnlich stolz sind wie auf die Tatsache, dass sie bis zum Jahre 2012 keine Frauen als Mitglied zuließen. Mehr Anziehungskraft als die hübsche Gartenkultur dürfte auf die Spieler aber sicherlich das Preisgeld von 11,5 Millionen Dollar haben, weshalb verständlicherweise nur die Besten der Besten die Berechtigung für das Masters erhalten.
Das führt uns zwangsläufig zu der Frage, was der deutscher Golfprofi Martin Kaymer eigentlich gerade so macht? Die schlechte Nachricht für seine Fans: Martin Kaymer wird am Masters nicht teilnehmen! Und wohl auch an keinem anderen der amerikanischen Top-Turniere.
Martin Kaymer ist im tiefsten Tief seiner bisherigen Karriere angekommen
Denn der einzige deutsche Spieler seit Bernhard Langer, den zumindest jeder dritte Bundesbürger mit dem Golfsport in Zusammenhang bringt, befindet sich im tiefsten Tief seiner bisherigen Karriere. Dadurch hat der 36-Jährige seine Startberechtigung für sämtliche Spitzenveranstaltungen in den USA verloren – und wird trotz seines Renommees als zweimaliger Major-Sieger erstmals seit zwölf Jahren nicht beim Masters abschlagen.
„Ich werde es mir anschauen, damit es noch mehr weh tut“, sagte Kaymer, obwohl zwischen ihm und Augusta nie die große Liebe herrschte. Fünfmal ist er dort am Cut gescheitert. Bis auf Platz 16 im Jahr 2017 beendete er das Turnier immer zwischen Rang 30 und 50. Trotzdem lässt sich erahnen, wie frustrierend sich der Platz als Zuschauer für die ehemalige Nummer eins der Welt anfühlen dürfte. Seinen Fokus habe er zuletzt mehr auf sein Privatleben gelegt, gestand er. Trotzdem sei der Wunsch da, an die internationale Spitze zurückzukehren. Wenn der Kopf wieder mitspielt – was in den letzten zwei Jahren nicht der Fall gewesen sei. Denn Kaymer hat wohl in aller Härte erlebt, wie kompliziert dieser Sport ist, der so einfach aussieht.
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