Allgäu-Trio um Stefan Luitz startet in die Saison
Ende Oktober startet der Weltcup traditionell auf Rettenbachferner. Für die Fahrer ist es die erste Standortbestimmung. Denn keiner weiß, wie gut die Konkurrenz ist.
Wolfgang Maier, Alpinchef der deutschen Wintersportler, kennt die Frage. Sie wird ihm jedes Jahr um diese Zeit gestellt. Was er denn vom ersten Rennen der Saison erwarte. Das ist je ein Riesenslalom für Frauen (Samstag, 10/13.15 Uhr, ARD/Eurosport) und Männer (Sonntag, 10/13.30, ARD/Eurosport), der traditionell früh auf dem Rettenbachferner im österreichischen Sölden stattfindet. Ebenso traditionell ist, was Maier dazu sagt. Es geht stets um Vorfreude, um das wie immer gut verlaufene Sommertraining, vor allem aber darum, dass keiner so genau wisse, wo er steht.
Der Weltcup in Sölden ist die erste Möglichkeit, sich das Olympia-Ticket zu sichern
Alle vier Jahre kommt dann noch die olympische Note dazu, denn der Weltcup in Sölden ist auch gleich die erste Möglichkeit, sich das Olympia-Ticket zu sichern. Die Winterspiele finden im Februar in Peking statt. Wer dabei sein will, muss im Weltcup entweder einmal unter die ersten Acht oder zweimal unter die ersten 15 fahren.
Für den Allgäuer Stefan Luitz wären die Spiele in Peking bereits die Dritten. Der 29-Jährige aus Bolsterlang hat einen Materialwechsel hinter sich und fährt jetzt mit Skiern der Marke Head. In einer Sportart, die extrem von der perfekten Abstimmung zwischen Athlet und Material abhängt, ist das immer ein riskantes Unterfangen – kann aber auch Stillstand beenden. „Ich habe mich gleich von Anfang an wohlgefühlt und bin sehr zufrieden, dass ich den Schritt gegangen bin“, sagt Luitz. „Das war ein Bauchgefühl. Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste und wollte einfach mal was anderes an den Füßen haben.“
Allgäu-Trio in Sölden: Stefan Luitz, Alexander Schmid und Julian Rauchfuß
Zu Sölden sagt dann aber auch Luitz Sätze, die er jedes Jahr sagt. „Ich freue mich auf den Auftakt und möchte mit vollem Einsatz, Attacke und Selbstvertrauen gut Skifahren.“ Olympia sei noch kein Thema, „erst einmal muss ich mich ja qualifizieren“. Dass ihm das gleich in Sölden gelingen könnte, ist eher unwahrscheinlich. Die Strecke in über 3000 Meter Höhe zählt nicht zu denen, die Luitz als seine liebsten bezeichnen würde. „Sölden ist ein sehr schwieriger Hang, der sehr früh im Jahr kommt. Da muss alles zusammenpassen. Bisher hat es bei mir noch nie zweimal hundertprozentig von oben bis unten gepasst.“
Der frischgebackene Familienvater, Sohn Leano kam vor fünf Wochen auf die Welt, will sich im anstehenden Winter nicht mehr nur in den technischen Disziplinen Riesenslalom und Slalom tummeln, sondern auch in den Speed-Bereich weiter entwickeln. Den einen oder anderen Weltcup-Super-G wolle er fahren, sagt Luitz. „Im Training habe ich da jetzt schon einige Kilometer gemacht und fühle mich sehr wohl. Wer weiß, wo die Reise hingeht.“ Luitz profitiert dabei von den verletzungsbedingten Ausfällen von Thomas Dreßen und Manuel Schmid. Die frei gewordenen Plätze könne der DSV intern vergeben – unter anderem an ihn, hofft Luitz. Er sei jetzt ein „Springer“ zwischen dem Lager der Techniker und dem der Speed-Experten.
Alexander Schmid im Sommer von Verletzungen geplagt
Im fünfköpfigen Team des DSV für Sölden steht mit Alexander Schmid, 27, vom SC Fischen ein weiterer Allgäuer. Anders als Luitz, der den Sommer verletzungsfrei überstanden hat, plagt ihn seit einiger Zeit eine Sehnenentzündung im linken Knie. Diese hatte ihn zu einer Pause gezwungen, erst ab September habe er wieder Skifahren können. Zuletzt hatten die Deutschen auf dem Rennhang in Sölden trainiert: Ein Härtetest, den das Knie gut überstand. „Das Rennen in Sölden kommt, was das Training angeht, zwar ein bisschen zu früh. Aber ich möchte beim Auftakt auf jeden Fall dabei sein“, sagte er.
Neben Luitz und Schmid komplettiert Julian Rauchfuß, 27, von der RG Burig Mindelheim das Allgäu-Trio. Er setzte sich in der DSV-internen Qualifikation durch und ergatterte den dritten Startplatz für Sölden. Sein Ziel ist es, sich für den zweiten Durchgang der besten 30 zu qualifizieren.
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