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Fußballdoku "Kroos"
03.07.2019

Wie ein Film Toni Kroos nahbarer macht

Bei der Premiere von "Kroos" Toni Kroos steht mit seinen Eltern Roland und Birgit auf dem Roten Teppich.
Foto: Henning Kaiser, dpa

Bei der Premiere erklärt Deutschlands erfolgreichster Fußballer seiner Frau im Kinosaal seine Liebe. Die Doku gibt Einblicke in sein Leben und das Milliardenspektakel Fußball.

Der Abspann dieses letzten Junitages wirkte fast ein wenig kitschig. Die Sonne ging gerade am rosaroten Himmel unter, als sich auf der Terrasse im 30. Stock des Kölnturms eine junge Familie vor der Postkartenkulisse fotografieren ließ.

Der blonde Mann im blauen Anzug trug seinen ältesten Sohn auf dem Arm, die beiden jüngsten Kinder schliefen wohl schon, und die dunkelhaarige Frau im schwarzen Jumpsuit lachte gelöst. Eine ganz normale glückliche Familie – und doch auch eine besondere: die des erfolgreichsten deutschen Fußballers Toni Kroos.

Einige Stunden zuvor am Sonntag hatte im benachbarten Cinedom der sehenswerte Dokumentarfilm über den Weltmeister von 2014 und viermaligen Champions–League–Sieger (2013 mit Bayern München, 2016 bis 2018 mit Real Madrid) seine Premiere gefeiert, an diesem Donnerstag kommt "Kroos" (Regie: Manfred Oldenburg) bundesweit in die Kinos.

Bei der Premiere war von Heynckes über Klitschko bis Nowitzki reichlich Prominenz dabei

Unter der Prominenz aus Sport, Politik und Film, die über den roten Teppich einlief – darunter Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß, Ex–Trainer Jupp Heynckes, Fußballfrohnatur Lukas Podolski und der unvermeidiche Oliver Pocher – vermisste der Protagonist einen, der kurzfristig abgesagt hatte: Basketball–Rentner Dirk Nowitzki. Auch ihn und den anwesenden früheren Box–Weltmeister Wladimir Klitschko hat die Firma Broadwiew Pictures schon auf die Leinwand gebracht ("Klitschko", "Der perfekte Wurf").

"Warum nun ein Film über Toni Kroos, bin ich oft gefragt worden", berichtete Produzent Leopold Hoesch später. Der Unnahbare. Der Uncharismatische. Der Unspektakuläre. "Ich habe immer geantwortet: Warum nicht Toni Kroos?! Er bringt alles mit für eine gute Geschichte." Tatsächlich ist der  1,5 Millionen Euro teure Film das, trotz einzelner Längen und Redundanzen. Weil er exklusive Einblicke in das Milliardenspektakel Weltfußball und in das Leben des gebürtigen Greifswalders gibt. Vor allem aber, weil er den Menschen Toni Kroos zugänglicher macht.

Zu seiner Frau sagte Kroos: "Du bist nicht nur meine Frau, sondern meine beste Freundin"

Wie emotional der 29–Jährige sein kann, demonstrierte er im Kino mit einer Liebeserklärung. Erst dankte er seinen Kindern Leon (5), Amelie (fast 3) und Fin (drei Monate, nicht im Publikum) dafür, wie sehr sie sein Leben bereichern; dann dankte er seiner öffentlichkeitscheuen Frau Jessica, die im Dunkeln recht weit hinten im Saal saß. In einem Lichtkegel vor der Leinwand stehend, wandte er sich an die 31–Jährige, die er vor elf Jahren im Urlaub auf Fuerteventura kennengelernt hat und mit der er seit 2015 verheiratet ist: "Du bist nicht nur meine Frau, sondern meine beste Freundin. Ein Leben ohne dich geht nicht. (...) Ich möchte dir sagen, dass ich dich über alles liebe und dass ich mich sehr darauf freue, mit dir alt zu werden."

Ein paar ähnlich berührende Szenen zeigt der Film. Immer dann, wenn der Profi von Real Madrid zum Privatmenschen Toni Kroos wird. Wenn der Mittelfeldstratege davon erzählt, dass er nach Spielen auch mal mit dem Privatjet zurückeilt, um schnell wieder bei seiner Familie zu sein. Wenn er, wie nach dem gewonnenen Champions–League–Finale 2018 in Kiew, auf dem Heimflug nicht mit den Teamkameraden feiert, sondern versonnen seinen Sohn Leon ansieht, der neben dem Henkelpott eingeschlafen ist. Oder wenn ihm, wie während einer Rede für seine Stiftung, die schwerkranke Kinder unterstützt, die Tränen kommen, als er sogar pathetisch wird: Es seien nicht zuvorderst seine Erfolge, auf die er stolz sei, sondern darauf, wenn er einem Kind habe helfen können.

Sein Bruder meint, Toni Kroos könnte ruhig "ein–, zweimal mehr über seine Gefühle reden"

Sein ein Jahr jüngerer Bruder Felix, selbst Fußballprofi beim Bundesliga–Aufstieger Union Berlin, äußert im Film, Toni könnte ruhig "ein–, zweimal mehr über seine Gefühle reden", doch darüber sei schon in der Familie nicht gesprochen worden. Es ist nicht der einzige Moment im Kino, in dem Mutter Birgit Kroos, früher erfolgreiche Badmintonspielerin in der DDR, ihren Ex–Mann Roland Kroos ansieht, der den Sohn als Jugendtrainer beim Greifswalder FC und bei Hansa Rostock selbst ausgebildet hat. Der Junior war 16, als ihn seine Eltern zum FC Bayern ziehen ließen, der ihn zwischenzeitlich an Bayer Leverkusen auslieh und 2014 an Real Madrid abgab.

Denn dort entwickelte sich das Talent zum Weltfußballer–Kandidaten. Jene, die in der Dokumentation zu Wort kommen – Trainer wie Zinedine Zidane und Joachim Löw, Pep Guardiola und Jupp Heynckes, Manschaftskollegen wie Sergio Ramos oder Gareth Bale, Experten wie Marcel Reif oder auch ein Fan wie Robbie Williams – sie alle würdigen Kroos als souveränen Regisseur und vorausschauenden "Landvermesser". Ein Wort, mit dem sie sein Wesen beschreiben, fällt dabei oft: Ruhe. Die Ruhe, die äußere und innere, die er am Ball und selbst vor entscheidenden Spielen ausstrahlt. "Dat hat er von seine Großmudder", meint Opa in der Doku an einer Datsche. Auf der Premierenfeier am Sonntag gefragt, ob er stolz auf den Enkel sei, fragt er erst mal bei seiner Frau nach: "Sind wir stolz?" "Klar sind wir das!", antwortet die Oma – "genauso wie auf die drei anderen." Zwei Szenen beschreiben den 29–Jährigen vielleicht am besten. Die eine zeigt Jessica Kroos im Eigenheim mit Pool in einem Vorort von Madrid. "Wir leben wie ein altes Ehepaar", erzählt die sehr natürlich wirkende Speyerin lachend. "Fast vier Jahre wohnen wir jetzt schon hier, ich war, glaube ich, noch nie in der Stadt." Die andere zeigt das berüchtigte Kabinenfoto nach dem Titelgewinn 2014 in Brasilien: Die euphorischen Nationalspieler drängen sich um Bundeskanzlerin Angela Merkel, nur Kroos nicht. Als die Kamera aus dem Bild herauszoomt, sieht man ihn am rechten Rand auf einer Bank sitzen, wie er sich gerade die Schuhe aufbindet.

Seine Fußballschuhe bilden übrigens die Klammer des Films. Am Anfang putzt er sie selber, am Ende sind sie in der Nahaufnahme zu sehen. Darauf: die Namen seiner Kinder und seiner Frau. An diesem Sonntag in Köln, wo er nach seiner Karriere einmal mit seiner Familie leben möchte und bereits ein Haus gekauft hat, dürfte jedem klar geworden sein, dass der Fußball nicht das Wichtigste im Leben des Toni Kroos ist.

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