Wimbledon: Petkovic zieht in zweite Runde ein
Andrea Petkovic hat beim Rasenturnier in Wimbledon erstmals in ihrer Tennis-Karriere die zweite Runde erreicht.
Im vierten Anlauf besiegte Petkovic ihren Wimbledon-Fluch. Die 23-Jährige setzte sich am Dienstag mit 6:3, 6:4 gegen die Französin Stéphanie Foretz Gacon durch und überstand damit erstmals ihre Auftaktrunde an der Church Road.
An dem Großkampftag, an dem insgesamt 14 deutsche Tennisprofis aufschlagen sollten, ließ Petkovic ihre Gegnerin auf Court 18 drei Minuten warten, ehe sie den Platz betrat. Dafür fand die Darmstädterin umso schneller in die Partie, breakte die Französin zum 2:0 und holte sich vor allem dank ihres guten Aufschlags nach 36 Minuten den ersten Durchgang.
Zwar leistete sich die Deutsche, die die Ballwechsel mit ihrer Vorhand zu diktieren versuchte, unter den Augen von Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner immer wieder vermeidbare Fehler. Am ungefährdeten Sieg über Foretz Gacon, die für die verletzte Ungarin Greta Arn nachgerückt war, gab es letztlich aber keinen Zweifel.
Nächste Gegnerin der Weltranglisten-13., die neun Asse servierte, ist am Mittwoch die Kanadierin Stephanie Dubois, gegen die Petkovic ebenfalls klar favorisiert ist. Auch Dubois war als "Lucky Loser" ins Hauptfeld gerutscht und ist nur die Nummer der 122 der Tennis-Welt.
Bei ihren vorherigen drei Wimbledon-Starts war Petkovic zweimal in der Qualifikation gescheitert, im vergangenen Jahr war nach Runde eins Schluss. "Schlimmer als in der Vergangenheit kann es nicht werden", hieß folglich ihr Motto. Zumal die Fed-Cup-Spielerin spätestens seit ihren Viertelfinal-Teilnahmen in Melbourne und Paris weiß, dass sie bei den Grand-Slam-Turnieren nur schwer zu schlagen ist. Sie habe die richtige Vorbereitung gehabt, "um auch in Wimbledon sehr gut zu spielen", hatte Petkovic vor der Partie betont.
Tennis-Legende Chris Evert zählt die an Nummer elf gesetzte Petkovic gar zu ihren fünf Turnier-Favoritinnen - neben den Williams-Schwestern, Chinas French-Open-Siegerin Li Na und der früheren Wimbledon-Gewinnerin Maria Scharapowa aus Russland.
Am Montagabend war Petkovic' Auftaktpartie wegen Regens um einen Tag verschoben worden - zum Verdruss der 23-Jährigen. "Ist hier irgendjemand, der Ethnologie oder Anthropologie studiert und kreativ und willens genug ist, um uns Tennisspielern in Wimby (Wimbledon) den Anti-Regentanz beizubringen?" scherzte Petkovic via Twitter. Nach dem Matchball führte sie auf dem Platz einen kurzen Hula-Hoop-Tanz auf.
Der Lübecker Tobias Kamke hat als zweiter deutscher Tennis-Herr nach Rainer Schüttler seine Auftakthürde in Wimbledon gemeistert. Der 25-Jährige gewann am Dienstag die Fortsetzung seines Matches gegen den Slowenen Blaz Kavcic mit 6:3, 7:6 (7:1), 5:7, 6:1. Am Montag war die Partie im dritten Satz beim Stand von 1:5 aus Kamkes Sicht wegen Regens verschoben worden. Schon im Vorjahr hatte der Norddeutsche in London überzeugt und die dritte Runde erreicht. (dpa)
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