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Leichtathletik-WM 2019
04.10.2019

Zehnkampf-Champion Kaul und seine Drohung an die Konkurrenz

Nicht zu fassen! Niklas Kaul liegt nach dem abschließenden 1500-Meter-Lauf auf der Bahn und scheint selbst nicht realisieren zu können, dass er die versammelte Weltelite hinter sich gelassen hat.
Foto: Richard Heathcote, Getty Images

Der überraschende WM-Titel für Niklas Kaul könnte der Beginn einer großen Karriere sein. Der erst 21-Jährige kann selbst noch nicht glauben, was er erreicht hat.

Es war eine historische Nacht in der Wüste Katars. Der Rahmen war laut und bunt und doch eher trist, was aber nichts an der Tatsache änderte, dass Deutschland wieder einen Zehnkampf-Weltmeister hat. Niklas Kaul aus Mainz krönte sich bei der WM in Doha völlig überraschend zum neuen König der Leichtathleten. Und es passte zu den Ungewöhnlichkeiten dieser Nacht, dass sie im Pool des deutschen Mannschaftshotels endete. Dazu später mehr.

Viele Stunden zuvor hatte der 21-Jährige im Khalifa-Stadion den besten zweiten Tag eines Zehnkämpfers gezeigt, den es je bei einer WM zu sehen gab. "Nach meinem zweiten Wurf mit dem Speer habe ich daran geglaubt, dass das hier was werden könnte", sagte Kaul später in den Katakomben. Über die Schulter hing eine zerknitterte Deutschlandflagge, in den Händen hielt er seine Spikes.

Die Organisatoren hatten Besucher mit dem "Free-Ticket-Day" ins Stadion gelockt

Da war er schon wieder ganz cool. Ruhig analysierte der Student seine Leistung und wirkte so gar nicht wie einer, der gerade als zweiter Deutscher nach Torsten Voss (1987 in Rom) Weltmeister geworden war. Die Uhr zeigte weit nach 2 Uhr morgens an. Nur die deutsche Journalisten lungerten noch in der Mixed-Zone herum. Der gewöhnungsbedürftige Zeitplan hatte den Start des abschließenden 1500-Meter-Laufs auf 0:25 Ortszeit terminiert. Zwar waren die Organisatoren diesmal bemüht gewesen, die Ränge zu füllen – eine lange Bus-Karawane hatte tausende Menschen antransportiert, Ordner standen vor den Toren und riefen "Free-Ticket-Day". Bis auf eine Handvoll Unerschütterliche waren die meisten aber schon wieder gegangen, als Kaul sich mit einem überragenden 1500-Meter-Lauf zum jüngsten Zehnkampf-Weltmeister aller Zeiten krönte.

Was folgte war ein Interview-Marathon. Immer und immer wieder musste Kaul erklären, was da gerade passiert war. Wie er es geschafft hatte, den verletzungsbedingten Ausfall des Topfavoriten und Führenden Kevin Mayer (Frankreich) nach dem Stabhochsprung auszublenden. Wie er sich keine Schwäche erlaubte und 8691 Punkte sammelte. Wie er all die Gedanken an das "Was wäre wenn...?" verscheuchte. Wie er seine Magenprobleme mit Saftschorle in den Griff bekam. Und wie er im zweiten Versuch den Speer auf unfassbare 79,05 Meter schleuderte – nie zuvor hat ein Athlet in einem Zehnkampf eine solche Weite erzielt.

Irgendwann hatte er das dann alles oft genug erzählt. Um 4 Uhr morgens kamen er, seine beiden Kollegen Tim Nowak vom SSV Ulm 1846 (der starker Zehnter geworden war) und Kai Kazmirek (der trotz des Ausfalls im Hürdenlauf den kompletten Zehnkampf absolvierte), die Betreuer und Trainer im Hotel an. Die Kugelstoßerin Christina Schwanitz gesellte sich dazu, immerhin hatte sie am gleichen Abend Bronze gewonnen und wollte mitfeiern. Die illustre Gruppe ergatterte tatsächlich noch eine Runde Bier an der Bar, was in dem streng islamischen Land keine Selbstverständlichkeit ist. Und dann ging es endlich ab ins Wasser. Das sei schon lange geplant gewesen, hatte Nowak verraten. Nach all den Quälereien, die ein Zehnkampf mit sich bringt. Also saßen die Sportler im Hotelpool und schauten zu, wie um 5.26 Uhr die Sonne über Doha aufging.

Auf Kauls Handy liefen knapp 900 Glückwunschnachrichten ein

Viel Zeit zum Schlafen blieb danach nicht, denn das Morgenmagazin von ARD und ZDF wollte um 9 Uhr eine Live-Schalte nach Doha zum neuen Weltmeister. Es folgten: weitere Interviews und Termine. Auf Kauls Handy lief derweil eine Glückwunschnachricht nach der anderen ein. Zwischen 800 und 900 seien es innerhalb von zwölf Stunden gewesen erzählte Kaul, als er sich am frühen Freitagnachmittag der schreibenden Zunft präsentierte. Und nein, realisiert habe er das alles noch nicht. "Dafür werde ich wohl noch ein, zwei Tage brauchen." Am Abend erfüllte sich dann einer seiner größten Träume, die ihn durch seine Karriere begleitet haben: die deutsche Hymne wurde für ihn gespielt.

Zwei Wochen Pause werde er jetzt erst einmal machen, mindestens, sagte Kaul noch. "Und dann muss ich mal schauen, ob ich schon wieder Lust habe zu trainieren." Die Wahrscheinlichkeit dafür ist groß. In zehn Monaten wird in Tokio ein neuer Olympiasieger gesucht. Spätestens jetzt ist Kaul einer der heißesten Kandidaten auf diesen Titel, dabei seien eigentlich erst die Spiele in Paris 2024 oder gar Los Angeles 2028 als Fernziele geplant gewesen. "Denn dann wäre ich im besten Zehnkämpfer-Alter." Es klang wie eine Drohung an die Konkurrenz.

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