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Augsburger Radprofis Zimmermann und Brenner kehren stark zur Abruzzenrundfahrt zurück

Radsport

Zwei Augsburger in den Abruzzen: Georg Zimmermann und Marco Brenner kehren in den Rennzirkus zurück

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    Georg Zimmermann (links) und Marco Brenner gingen gemeinsam auf die erste Etappe der Abruzzen-Rundfahrt.
    Georg Zimmermann (links) und Marco Brenner gingen gemeinsam auf die erste Etappe der Abruzzen-Rundfahrt. Foto: Oehlgen, Roth

    Als am Dienstag die viertägige Abruzzenrundfahrt in der kleinen Gemeinde Scerni an der Adriaküste startete, war es für die Augsburger Radprofis Georg Zimmermann (Intermarché-Wanty) und Marco Brenner (Tudor pro Cycling) fast wie ein Neubeginn. Denn beide stiegen nach einer vierwöchigen krankheitsbedingten Zwangspause wieder in den Rennbetrieb ein.

    Georg Zimmermann wird nach Paris-Nizza krank

    Georg Zimmermann hatte es nach Paris-Nizza Mitte März erwischt. Der 27-Jährige belegte im Endklassement nach acht Etappen Platz 20. Keine schlechte Platzierung, doch Zimmermann litt, wie viele Fahrer, unter den extremen Wetterbedingungen mit viel Regen und Schnee. „Ich habe mich topfit gefühlt, aber ich bin mit dem schlechten Wetter überhaupt nicht zurechtgekommen. Danach wurde ich auch krank“, erzählte Zimmermann kurz vor der Abreise nach Mittel-Italien. Fünf Tage musste er mit Fieber komplett pausieren, verpasste die Katalonien-Rundfahrt und benötigte dann noch einmal zehn Tage, um wieder fit zu werden.

    Jetzt freut er sich auf das Etappenrennen der zweithöchsten Rennkategorie unter den WorldTour-Rennen: „Das ist ein guter Wiedereinstieg, und ich habe nach der Pause jetzt richtig Lust darauf. Das Profil kommt mir eigentlich entgegen“, sagt Zimmermann. Dass er nicht für das traditionsreiche Rennen Paris-Roubaix, das am Sonntag stattfand, eingeteilt wurde, war Zimmermann sehr recht: „Ich empfinde schon das Kopfsteinpflaster in der Augsburger Innenstadt als lästig, bei Paris-Roubaix ist es noch deutlich schlechter“, scherzte Zimmermann. Sein Teamkollege Jonas Rutsch kam beim Sieg von Mathieu van der Poel (Alpecin) hingegen mit dem schwierigen Untergrund gut zurecht und wurde als bester Deutscher Sechster.

    Georg Zimmermann will zum fünften Mal in Folge bei der Tour de France starten

    In Zimmermanns Rennkalender folgen nach dem Giro d’Abruzzo das Amstel Gold Race, La Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich. Drei Klassiker in den Niederlanden und Belgien, die für seinen belgischen Rennstall Intermarche einen enorm hohen Wert besitzen. Beim Amstel Gold Race wird sich Zimmermann, so wie das ganze Team, als Helfer für Sprintstar Biniam Girmay betätigen. Der Eritreer gewann in der vergangenen Saison drei Sprintetappen bei der Tour de France. Bei den beiden anderen Rennen hofft Zimmermann auf grünes Licht für seine eigenen Ambitionen. Ansonsten will sich Zimmermann zum fünften Mal in Folge teamintern für die Tour de France, die am 5. Juli in Lille Métropole im Norden Frankreichs beginnt, qualifizieren.

    Fährt Marco Brenner beim Giro d‘Italia?

    Ein Start bei der Tour oder beim Giro (9. Mai bis 1. Juni) ist auch das Ziel von Marco Brenner, dem amtierenden deutschen Meister. „Es wäre super, wenn ich eines der beiden Rennen noch im Meistertrikot absolvieren könnte“, erzählte der Augsburger vor seiner Abreise in die Abruzzen. Die Chancen für einen Start von Brenner, wahrscheinlich beim Giro, sind nicht schlecht. Zwar zählt sein Rennstall Tudor bislang nicht zu der ersten Garde der WorldTour-Teams, doch erhielten die Schweizer für die beiden größten Etappenrennen der Welt eine Start-Garantie der Organisatoren. Tudor plant möglichst schnell in die WorldTour aufzusteigen und hat dies mit den Verpflichtungen von Marc Hirschi und Julian Alaphilippe vor dieser Saison untermauert.

    Marco Brenner zieht mit seiner Freundin nach Salzburg um

    Auch Marco Brenner spielt in den Planungen von Teamchef Fabian Cancellara eine wichtige Rolle. Der 22-jährige Augsburger ordnet gerade sein persönliches Umfeld neu. Seinen Lebensmittelpunkt hat er von Andorra nach Salzburg verlegt. Dort will er im Sommer mit seiner Freundin Maud Rijnbeek, einer niederländischen Profiradsportlerin, zusammenziehen. Die 22-Jährige fährt für das niederländische Team VolkerWessels Women pro Cycling. „Andorra war sehr cool. Dort leben sehr viele Radprofis. Darum hat sich aber auch alles nur um den Sport gedreht und das wollte ich ändern“, erklärt Brenner seinen Umzug. Die Wahl Salzburg hat er mit seiner Freundin getroffen. „Wir war hier im vergangenen Jahr schon einmal. Es ist ideal zum Trainieren, die Bedingungen sind top.“

    Maud Rijnbeek (Mitte) zieht im Sommer mit Marco Brenner nach Salzburg.
    Maud Rijnbeek (Mitte) zieht im Sommer mit Marco Brenner nach Salzburg. Foto: Belga, Imago

    Mit seinem Saisonverlauf ist Brenner ganz zufrieden, allerdings wurden seine Planungen nach der Sturzverletzung (Ellenbogen) bei Faun Drome Classic Anfang März gehörig durcheinander gewirbelt. „Zuerst war der Unfall, dann bin ich nach Mailand-Sanremo noch krank geworden. Eigentlich war die Baskenlandrundfahrt geplant, aber daraus wurde nichts.“

    Marco Brenner testet zwei Tage im Windkanal von Silverstone

    Das Team und Brenner reagierten, Brenner absolvierte noch zwei Trainingstage im Windkanal im englischen Silverstone. Aber jetzt möchte Brenner in den Abruzzen voll angreifen. „Meine Form ist gut, ich habe ein gutes Team, das mich unterstützt. Ich will unter die Top Ten und wenn es sehr gut läuft, ist vielleicht ein Platz unter den ersten Fünf möglich.“

    Marco Brenner fährt bei der ersten Etappe auf Platz fünf, Zimmermann wird Zwölfter

    Durchaus. Die erste Etappe beendete Brenner nach einer Sprintentscheidung nach 151 Kilometer genau auf Platz fünf, Zimmermann wurde Zwölfter. Zwei Augsburger in den Abruzzen: das könnte was werden.

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