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Basketball: Ratiopharm Ulm gegen Bayern München: Ein Duell auf zwei Ebenen

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Ratiopharm Ulm gegen Bayern München: Ein Duell auf zwei Ebenen

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    Um sie geht es: Die Ulmer Megatalente Noa Essengue (links) und Ben Saraf mit dem Ulmer Geschäftsführer und Gesellschafter Thomas Stolll.
    Um sie geht es: Die Ulmer Megatalente Noa Essengue (links) und Ben Saraf mit dem Ulmer Geschäftsführer und Gesellschafter Thomas Stolll. Foto: nordphoto GmbH / Hafner

    Ratiopharm Ulm und Bayern München beharken sich auf zwei Ebenen. Auf dem Parkett geht es um die deutsche Meisterschaft im Basketball. Abseits des Spielfelds ledern die Ulmer gegen den Gegner und vor allem gegen die Basketball-Bundesliga (BBL) ab. Es geht um die Ulmer Megatalente Noa Essengue und Ben Saraf, um den NBA-Draft in der kommenden Woche und um die Termine der möglichen Spiele vier und fünf der Finalserie.

    Zwei Megatalente von Ratiopharm Ulm mit NBA-Chancen

    Die sind auf Dienstag, den 24., und Donnerstag, den 26. Juni, angesetzt. Der NBA-Draft findet am Mittwoch, 25., und Donnerstag, 26. Juni, im New Yorker Barclays Center statt. Der 18-jährige Franzose Essengue gilt als sicherer Kandidat für die beste Liga der Welt, auch die Wahl des 19-jährigen Ben Saraf gilt als sehr wahrscheinlich. Er wäre zudem der erste israelische Spieler bei der Galaveranstaltung in New York. Wobei es für die beiden Ulmer Talente lediglich um die Teilnahme an der Zeremonie geht, die Chancen auf Jobs in der NBA werden davon nicht beeinflusst. Der Ulmer Trainer Ty Harrelson spricht mit Blick auf die Gala dennoch von „once in a lifetime“. Also von einem Erlebnis, das man nur einmal im Leben hat.

    Die Ulmer haben jedenfalls eine Verlegung der Finalspiele vier und fünf beantragt, die Bayern und die BBL haben das abgelehnt. Damit steht fest: Wenn die Endspielserie in die Verlängerung geht, dann müssen Essengue und Saraf sich entscheiden zwischen der Gala in New York und dem Kampf um die deutsche Meisterschaft. Entsprechend heftig fällt die Reaktion von Ratiopharm Ulm aus: „Die Führungen der Bundesliga und des FC Bayern Basketball bringen weder Verständnis für die besondere Situation der beiden jungen Ulmer Top-Talente noch für die tiefgreifenden, sportlichen Konsequenzen für die entscheidenden Spiele vier und fünf der Finalserie um die Deutsche Meisterschaft auf. Die BBL sendet auch ein fragwürdiges Signal – und eben nicht nur an alle, die sich im Basketball zwischen College, Ausland oder Bundesliga entscheiden müssen: eure Träume sind uns herzlich egal.“

    Die Basketball-Bundesliga schlägt auch versöhnliche Töne an

    Das ist starker Tobak. Die (noch) aktuelle Nummer zwei im deutschen Basketball geht frontal auf die (noch) aktuelle Nummer eins und die Liga los. Die BBL hat zu Beginn der Woche reagiert und recht sachlich ihre Gründe für die Ablehnung des Ulmer Antrags auf Spielverlegung erklärt. Der bekannt streitbare Ulmer Geschäftsführer und Gesellschafter Thomas Stoll legte daraufhin via X noch einmal nach: „Da steht zwar so viel Quatsch drin...“ Dabei schlägt die BBL in ihrer Stellungnahme durchaus auch versöhnliche Töne an und lässt Einsicht erkennen: „Der Liga ist bewusst, dass sie von der Aufmerksamkeit profitiert, welche die Ulmer auch im internationalen Basketball dafür bekommen, junge Talente zu rekrutieren und zu entwickeln.“ Wie eine derartige Terminkollision künftig vermieden werden kann, darüber soll demnächst beraten und abgestimmt werden.

    Zurück zur Auseinandersetzung auf dem Parkett. Fast schon kurios ist es, dass die Ulmer darauf hoffen müssen, dass die Auseinandersetzung abseits des Parketts weiter köchelt. Bayern München hat das erste Finalspiel am vergangenen Sonntag mit 82:66 gewonnen. Wenn der Titelverteidiger sich auch am Mittwoch (20 Uhr) in der Ratiopharm-Arena durchsetzt und am Samstag (20 Uhr) im heimischen SAP-Garden den dritten Sieg feiert, dann ist er durch. Essengue und Saraf könnten dann guten Gewissens nach New York fliegen, die ganze Diskussion um ein viertes und fünftes Spiel in der kommenden Woche wäre hinfällig.

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