
Die Ulmer Basketballer müssen sich aufrappeln


Das kommende Spiel in München erinnert in vielerlei Hinsicht an den Krisengipfel gegen Bamberg. Erstmals sitzt der neue Bayern-Trainer auf der Bank.
Vom Krisengipfel der Basketball-Bundesliga hatten wir vor etwas mehr als einem Monat schon geschrieben. Damals ging es um das Spiel zwischen Ratiopharm Ulm und Brose Bamberg. Beide Mannschaften waren bis dahin weit hinter den Erwartungen geblieben, beim deutschen Meister war kurz zuvor Trainer Andrea Trichieri entlassen und durch Luka Banchi ersetzt worden. Der feierte in der Ratiopharm-Arena seinen Einstand in der Bundesliga und das Ergebnis ist bekannt: Bamberg fertigte die Ulmer mit 90:67 ab. Die treten heute (20.30 Uhr) beim FC Bayern München an und es gibt mehrere Parallelen zum Bamberg-Spiel. Die Bayern haben zuletzt vier Partien in Folge verloren, zwei davon knapp im Halbfinale des Eurocups und zwei deutlich in der Bundesliga gegen Berlin und Oldenburg. Am vergangenen Donnerstag wurde überraschend Trainer Sasa Djordjevic entlassen, sein Nachfolger Dejan Radonjic sitzt gegen Ulm erstmals auf der Bank. Die Ulmer belegen damals wie jetzt Tabellenplatz neun, der nicht zur Teilnahme an den Play-offs berechtigt. Der wichtigste Unterschied zwischen dem Bamberg- und dem Bayern-Spiel: München ist trotz des April-Hängers immer noch Spitzenreiter.
Thorsten Leibenath geht nicht davon aus, dass der neue Kollege in München das taktische Konzept der Mannschaft komplett verändert: „Dafür reichen zwei Tage nicht.“ Der Ulmer Trainer rechnet aber damit, dass bei den Bayern um Einsatzzeiten unter Radonjic gekämpft wird: „Jeder Spieler wird zur Sache gehen, weil er dem neuen Trainer zeigen will: Du kannst auf mich zählen. Das haben die Bamberger gegen uns so gemacht und nichts anderes sollten wir von den Bayern erwarten.“
Neu-Bayern-Trainer Dejan Radonjic mit erstem Spiel gegen Ulm
Zumal bei denen voraussichtlich fast wieder alle Spieler an Bord sind und entsprechend hart ist der Konkurrenzkampf in dieser breit und stark besetzten Mannschaft. Auf der Homepage der Bayern wird gemeldet, dass Nihad Djedivic seine Grippe auskuriert hat und auch Vladimir Lucic nach seiner Fußverletzung möglicherweise wieder spielen kann. Definitiv fehlen wird allerdings Reggie Redding, der nach einer handfesten Auseinandersetzung mit dem Berliner Joshiko Saibou vor gut einer Woche für drei Spiele gesperrt wurde. Sicher eine Schwächung, aber eine Mannschaft wie Bayern München kann so etwas nach Überzeugung von Leibenath kompensieren. Zum gesundheitlichen Zustand seines eigenen Personals konnte der Ulmer Trainer gestern noch fast gar nichts sagen. Mit Ryan Thompson, Luke Harangody, Da‘Sean Butler und Isaac Fotu waren zuletzt gleich mehrere Spieler verletzt oder angeschlagen, beim Spiel gegen Bonn am Sonntag hat es auch Tim Ohlbrecht wieder erwischt. Nicht so schlimm immerhin wie vor über einem Jahr in München und zum Glück am anderen Knie. Leibenath geht jedenfalls davon aus, dass er zwölf Mann im Kader haben wird. Seine launige Ankündigung: „Wer gehen und den Ball in beiden Händen halten kann, der wird aufs Feld kommen.“
Es wird so oder so eine Herkulesaufgabe im Audi-Dome, in dem die Ulmer in bisher sechs Anläufen erst einmal gewonnen haben. Die Bayern sind geradezu dazu verurteilt, ihre kleine Krise zu beenden, denn bei einer Niederlage gegen Ulm würden sie die Tabellenführung an Berlin verlieren. Der neue Trainer sagt dazu: „Wir wollen unbedingt zurück in die Erfolgsspur, es gibt keine Alternative.“ Was so oder so ähnlich allerdings auch für Ulm gilt. Acht Spiele stehen in der Hauptrunde noch auf dem Programm und nach Leibenaths Rechnung sind daraus fünf oder sechs Siege nötig, um noch auf den Play-off-Zug aufzuspringen: „Im günstigsten Fall reichen vier, aber das glaube ich nicht.“ Und selbst das wäre noch schwierig genug.
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