Bundesliga-Hit: Die Jungen drängen weiter vor

Von Stefan Kümmritz

Das erste Spiel der laufenden Bundesligasaison trugen die Basketballer von Ratiopharm Ulm in Bayreuth aus und gewannen nach Verlängerung mit 95:87. Trainer Thorsten Leibenath meinte zwar damals schon, die Franken seien ein Team mit Play-off-Chancen, doch Bayreuth mauserte sich sogar zur Überraschungsmannschaft der Saison. Mit 28:8 Punkten liegt das Team auf Rang vier, vor den höher eingeschätzten Mannschaften aus Berlin, Oldenburg und Bonn. Morgen um 18 Uhr steigt in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena das Rückspiel zwischen Ulm und Medi Bayreuth. Ein Spitzenspiel, in dem die noch immer ungeschlagen auf Platz eins liegenden Gastgeber aufpassen müssen, dass ihre weiße Weste keinen Flecken erhält.

Die morgigen Gäste machen gerade eine bemerkenswerte Entwicklung durch. Sie sind das drittjüngste Team der Bundesliga und haben mit Raoul Korner einen Trainer, der sehr gut zum Team passt und mit ihm prächtig arbeitet. Der Kader der Franken ist stark besetzt, zu den erfahrenen Spielern wie Bastian Doreth, Andreas Seiferth oder Steve Wachalski kommen talentierte junge Spieler, von denen Thorsten Leibenath vor allem Trey Lewis heraushebt: „Er ist eine der absoluten Überraschungen der Saison.“

Zuletzt haben die Ulmer am 8. Juni vergangenen Jahres zu Hause ein Bundesligaspiel verloren. Das war in der Play-off-Finalserie gegen Bamberg (90:92). Ansonsten gab es im deutschen Oberhaus 2016 nur noch eine weitere Bundesliga-Heimpleite: im März mit 77:80 gegen – Bayreuth. Ein solches Ereignis soll sich nicht wiederholen, wie Leibenath betont: „Wir spielen daheim und wollen unsere Serie ausbauen.“ Serie bedeutet: Auch im 19. beziehungsweise 20. Spiel, wenn man die Partie gegen Hagen mitrechnet, in Folge ungeschlagen bleiben.

Die Bayreuther Mannschaft ist mit einer Trefferquote von 41,5 Prozent die erfolgreichste aus der Drei-Punkte-Distanz. Und sie gehört zu den jüngsten. Aber auch die Ulmer sind alles andere als ein Oldie-Team. Dies in letzter Zeit umso mehr, als die Youngster – insbesondere auch im Eurocup – immer mehr Einsatzzeit bekommen haben. Am Mittwoch im Eurocupspiel bei Bayern München haben sie mit Ausnahme von Joschka Ferner, der nicht so gut drauf war, ansehnliche Leistungen gebracht, für die Thorsten Leibenath auch Lob übrig hatte: „Ich war etwas überrascht, wie gut es Marcel Pongo gegen Anton Gavel gemacht hat. David Krämer ist in der Pro B der beste oder zweitbeste Punktesammler. Inzwischen bringt er konstante Leistungen und hat auch immer wieder schon in der Bundesliga gespielt. Am weitesten ist trotzdem Joschka Ferner. Er spielt am erwachsensten. Die Kameradschaft bei uns zwischen den jungen und den älteren Spielern ist einzigartig. So sind die guten Leistungen der Jungen möglich. Wenn sie sich aufdrängen, muss ich sie auch spielen lassen.“ Voraussichtlich wird Per Günther morgen wieder dabei sein, dann wird es mit den Einsatzzeiten für die Jungen sicher wieder kräftig bergab gehen.