
In Frankfurt ist es immer schwer

Die Ulmer treffen am Sonntag in der Mainmetropole auf ein verändertes Team,
Von Stefan Kümmritz
Klare Niederlagen wie die der Ulmer Basketballer am Mittwoch im Eurocup in Valencia bedürfen gründlicher Analyse, um aus den Fehlern zu lernen. Dann aber heißt es, sich nicht von einer solchen Pleite erdrücken zu lassen, sondern sich auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren. So pragmatisch geht zumindest Trainer Thorsten Leibenath die Sache an, ob das auch alle seine Spieler schaffen, wenn sie am Sonntag (15.30 Uhr) in der Bundesliga bei den Frankfurt Skyliners antreten, wird sich weisen.
Frankfurt hat nach der guten vergangenen Saison mit Jordan Theodore, Aaron Dornekamp, Danilo Barthel und Johannes Voigtmann gleich mehrere Leistungsträger verloren und setzt jetzt stark auf junge, talentierte Spieler. „Trotzdem spielt das Team auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr“, warnt Leibenath seine Spieler, den Gegner nicht zu unterschätzen. „Es hat bei den Frankfurtern keinen kompletten Umbruch gegeben, die sind ein gutes Team. Im deutschen Basketball haben sie wohl das klarste Konzept. Die sind eine sehr strukturierte und disziplinierte Mannschaft.“
Es gibt weitere Gründe, die Hessen ernst zu nehmen. So hat Ulm seit 2001 in der Fraport Arena von zwölf Begegnungen nur drei für sich entschieden. Überhaupt hat Ratiopharm Ulm gegen die Skyliners eine negative Bilanz von 11:13. Diese haben nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt schnell die Kurve bekommen und mit Erfolgen in Bremerhaven und gegen Berlin aufgewartet. „In meiner Mannschaft darf nicht das Gefühl aufkommen, in Frankfurt habe sie schon gewonnen“, sagt der Ulmer Trainer. „So etwas ist in der Vergangenheit oft vorgekommen. Das darf nicht sein. Ich rede mit Engelszungen auf die Jungs ein, dass sie sich unbedingt davor hüten.“
Zwar kann Trainer Gordon Herbert derzeit sein Team nicht betreuen, weil er die Folgen einer Rücken-Operation erst überwinden muss, trotzdem zeigt das Frankfurter Team, was es drauf hat. Es lässt beispielsweise dank guter Verteidigung nur 76,7 Punkte pro Spiel zu (Ulm 89,7), reboundet ordentlich (32,5 pro Spiel, Ulm: 33,8) und hat mehr Ballgewinne (7,8, Ulm: 5,7).
Einen Vorteil sieht Thorsten Leibenath auf jeden Fall für seine Mannschaft: Frankfurt musste gestern Abend zu Hause gegen Ludwigsburg ran, hat also einen Tag weniger Zeit zu regenerieren. Aber die Ulmer tun sich in Frankfurt meist schwer. Vielleicht ändert sich das jetzt, da die Skyliners mit einem veränderten Team antreten. Neben erfahrenen, wichtigen Spielern wie Quantez Robertson, Mike Morrison oder Antonio Graves sowie Shavon Shields bekommen junge Spieler wie Niklas Kiel, Mahir Agva, Max Merz, den Leibenath „sehr gut“ findet, und Stefan Ilzhöfer, alle maximal 22 Jahre alt, schon recht viel Einsatzzeit. So oder so: Der Ulmer Trainer sagt, dass er am Sonntag unbedingt gewinnen will. Raymar Morgan seinerseits weiß: „Letztlich wird es darauf ankommen, wie gut wir mental vorbereitet sind.“
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