
Ulmer müssen sich mächtig strecken


Der Eurocup-Schock ist verdaut, in Frankfurt gibt es den fünften Sieg im fünften Saisonspiel. Der hing allerdings noch im letzten Viertel am seidenen Faden
Von Pit Meier
Die spannende Frage vor dem Spiel der Basketballer von Ratiopharm Ulm bei den Frankfurter Skyliners lautete: Wie haben die Ulmer die erste Saisonniederlage verkraftet, die mit 58:95 gegen Valencia ja in Wahrheit eine Klatsche war? Die Antwort: Anders als im Eurocup läuft es in der Bundesliga weiter für die Ulmer, die trotz einer nur durchwachsenen Vorstellung mit 79:73 gewannen und damit auch nach fünf Spielen noch ungeschlagen sind.
Die Skyliners mussten zwar auf ihren verletzten Nachwuchscenter Niklas Kiel verzichten, aber sie hatten noch kurzfristig einen neuen Spielmacher verpflichtet und der Amerikaner Kwame Vaughn feierte im Spiel gegen Ulm einen überaus soliden Einstand. Mit seinem ersten Wurf bescherte er den Frankfurtern in einem engen ersten Viertel die 10:9-Führung, mit einem weiteren Dreier mit der Sirene besorgte Antonio Graves das 21:21 zum Ende dieses Spielabschnitts. Drei Schüsse von draußen, zwei Treffer – die Frankfurter Ausbeute bei den Dreiern war bis dahin sehr gut. Die Ulmer Quote von drei Erfolgen aus der Distanz bei elf Versuchen war deutlich bescheidener. Aber es war dann doch ein Wurf von draußen, mit dem Da‘Sean Butler Mitte des zweiten Spielabschnitts das 33:26 und damit die bis dahin höchste Ulmer Führung herstellte. Die war bis zur großen Pause allerdings wieder auf 39:35 geschmolzen.
Mitte des dritten Viertels tippte dann Mahir Agva den Ball sogar zum 44:44 in den Ulmer Korb, aber Da‘Sean Butler und Chris Babb antworteten sofort mit zwei Dreiern. Doch wirklich absetzen konnten sich die Ulmer nicht von leidenschaftlich kämpfenden Frankfurtern, die bis zum Ende dieses Spielabschnitts wieder leicht verkürzten auf 51:55. Es folgten fünf schnelle Ulmer Punkte durch den vierten Dreier von Butler und Raymar Morgan. Die Mannschaft des deutschen Vizemeisters hatte also erneut die Chance zur frühzeitigen Entscheidung. Sie schaffte es aber einmal mehr nicht, den Sack zuzumachen und war bei einer 72:69-Führung eine Minute vor dem Ende wieder in argen Nöten, obwohl da beim Gegner Antonio Graves bereits mit fünf Fouls draußen saß. Es war dann wie so oft Per Günther, der mit seinem ersten Feldkorb nach zuvor sechs Fehlversuchen das Zitterspiel endlich beendete. Der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath urteilte: „Wir haben an beiden Enden des Feldes noch Luft nach oben.“
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