Show der belgischen Basketball-Barone
Die Ulmer verlieren das Spiel, weil sie ein Brüderpaar beim Gegner nicht unter Kontrolle kriegen und selber schlecht werfen
Ulm Es könnte im Kampf um den Einzug in die nächste Runde des Eurocups doch noch ganz eng werden für die Basketballer von Ratiopharm Ulm. Der Bundesligist verlor sein Heimspiel gegen Charleroi vor knapp 4000 Zuschauern mit 76:77, weil die belgischen Basketball-Barone in der Ratiopharm-Arena eine tolle Show ablieferten.
Billy Baron erzielte 31 Punkte, sein vier Jahre älterer Bruder Jimmy kam auf 15 Zähler. Was vielleicht zu verkraften gewesen wäre, hätten die Ulmer nicht ihrerseits so schlecht geworfen. Nur drei von 20 Dreiern landeten im Korb des Gegners, auch individuell war Augustine Rubit mit 28 Punkten und elf Rebounds der einzige echte Ausreißer nach oben. Per Günther kam auf mickrige drei Pünktchen von der Freiwurflinie und in der Verteidigungsarbeit gegen den kleinen Baron war der Ulmer Kapitän vor allem in Halbzeit eins oft überfordert. Auch Chris Babb war bei seinem zweiten Einsatz für die Ulmer noch keine wirkliche Verstärkung.
Bei zwei der insgesamt fünf Dreier von Billy Baron befand sich die Verteidigung des Bundesligisten im Tiefschlaf. Einen traf der Amerikaner mit der Sirene zur 44:36-Pausenführung seiner Mannschaft, nachdem Charleroi zuvor noch ganze zwei Sekunden Zeit für den Angriff hatte. Den anderen zockte Baron kurz vor Ablauf des dritten Viertels zum 59:54 für seine Mannschaft in den Ulmer Korb. Als es dann drauf ankam, konnte sich der Bundesligist auf seine Distanzschützen nicht verlassen. Wenige Sekunden vor dem Ende hieß es 73:76 aus Ulmer Sicht. Da‘Sean Butler warf Dreier Nummer 19 vorbei, der kleine Baron traf auf der Gegenseite einen von zwei Freiwürfen und der Distanztreffer von Babb mit der Sirene hatte nur noch statistische Bedeutung.
In der Tabelle der Gruppe C sind die Belgier den Ulmern damit bis auf einen Sieg auf die Pelle gerückt und noch sind drei Spiele zu absolvieren. Ganz wichtig könnte in diesem Zusammenhang noch werden, dass der Bundesligist nach dem 86:80-Sieg im Hinspiel wenigstens den direkten Vergleich gerettet hat. Mit zwei weiteren Siegen bleibt der Bundesligist also definitiv vor Charleroi.
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Eine Bildergalerie vom Spiel finden Sie unter
www.nuz.de/bilder
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