Ulmer Frust auch im Fürstentum
Gegen Andorra setzt es die dritte Niederlage im vierten Spiel, obwohl ein Amerikaner sein Comeback feierte
Auf nationalem Parkett ist Ratiopharm Ulm noch ganz ohne Erfolgserlebnis und auch international droht die Mannschaft ihre Ziele aus den Augen zu verlieren. Die 95:103-Niederlage in Andorra war die dritte im vierten Spiel des Basketball-Eurocups. Die Generalprobe für das ungemein wichtige Bundesliga-Heimspiel gegen Gießen am kommenden Samstag ist also gründlich daneben gegangen.
Die Ulmer spielten in Andorra ohne Gavin Schilling, der am Samstag gegen Berlin umgeknickt war und die Reise gar nicht erst mitgemacht hatte. Wieder mit dabei war dagegen nach seiner Augenverletzung Javonte Green. Der Amerikaner gehörte auch gleich zur Anfangsformation des Bundesligisten und auf sein Konto gingen die ersten fünf Punkte zur Ulmer 5:3-Führung. Nach dem ersten Viertel hieß es 25:20 für den zweifachen deutschen Vizemeister, aber der baute dann ab, während Andorra sich klar steigerte. Die Mannschaft aus dem Zwergstaat in den Pyrenäen legte vor allem in der Verteidigung eine Schippe drauf. Prompt lief es bei den Ulmern nicht mehr rund im Angriff und hinten taten sich Lücken auf. Andorra startete mit einem 13:4-Lauf in den zweiten Spielabschnitt, gewann dieses Viertel insgesamt mit 29:15 und lag folglich zur großen Pause mit 49:40 vorn. Wenn ein Gegner 29 Punkte in zehn Minuten macht, dann ist das alles andere als ein Qualitätsnachweis für die Defensivarbeit und wie bisher fast immer in dieser Saison haperte es auch beim Ulmer Zusammenspiel. Ganze fünf direkte Korbvorlagen standen für die gesamte Mannschaft zur Halbzeit in der Statistik.
Durchgang Nummer zwei begann denkbar schlecht mit zwei Offensivfouls von Green und dem ansonsten sehr guten Ismet Akpinar und einem 7:0-Lauf von Andorra zum 56:40. Katin Reinhardt hielt die Hoffnung beim Bundesligisten mit drei Dreiern und insgesamt elf Punkten im dritten Viertel immerhin noch eine Weile am Leben. Der Vorsprung von Andorra schmolz auf 71:63 und vor dem Schlussabschnitt hieß es 73:63. Aber in der Abwehr präsentierte sich der Bundesligist jetzt oft vogelwild und viel zu lethargisch.
Auf sieben Punkte waren die Ulmer im Schlussabschnitt noch ein paarmal dran. Aber weil Andorra im Angriff immer wieder zweite oder gar dritte Chancen bekam und zudem insgesamt 13 Dreier traf, erwischte es die Ulmer am Ende sogar dreistellig.
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