Häme muss man sich leisten können
Die Ulmer gewinnen auch das zehnte Derby unter Leibenath. Großen Anteil daran hat ein Mann, der gegen Tübingen seine bisherigen Saison-Bestmarken pulverisierte
Im Schnitt macht David Brembly nicht einmal vier Punkte pro Spiel. Neun waren es im vergangenen November mal gegen Bamberg und acht im Oktober gegen Bonn. Beim Derby in Tübingen am Samstag pulverisierte Brembly seine bisherigen Bestmarken in dieser Saison. Die Statistik weist 16 Punkte und vier Treffer bei fünf Versuchen von draußen aus für den Mann, der beim Allstar-Spektakel in der Arena den Dreierwettbewerb gewonnen hatte, nach seinem Wechsel im Sommer von Bayreuth nach Ulm aber auch wegen diverser Verletzungsprobleme bisher nicht so richtig in die Gänge gekommen war. Nach den Einschätzungen seines Kapitäns Per Günther, seines Trainers Thorsten Leibenath und dessen Kollegen Tyron McCoy liegt es in ganz erheblichem Maß auch an Brembly, dass die Ulmer am Samstag in Tübingen letztlich klar mit 82:64 gewannen und damit auch im zehnten Derby in der Trainerära von Leibenath ungeschlagen bleiben. Ganz nebenbei war es der zwölfte Sieg in den vergangenen 13 Bundesligaspielen.
Vor mehr als 500 mitgereisten Fans taten sich die Ulmer allerdings in der Paul-Horn-Arena lange Zeit schwer. Mit 16:14 führten sie nach dem ersten Viertel und nur unwesentlich höher mit 31:28 zur großen Pause. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit lagen dann erstmals sogar die Tigers vorn (32:31). Dass es zum Ende des dritten Viertels zu einem Siebenpunkte-Vorsprung (55:48) für die Ulmer reichte, das war zu einem großen Teil der Verdienst von Per Günther, der zehn seiner insgesamt 21 Punkte in diesem Spielabschnitt erzielte. Nach Bremblys drittem Dreier zum 59:48 zu Beginn des letzten Viertels war Tübingen dann geschlagen. Die Ulmer trafen nun in einem bis dahin eher mittelmäßigen Spiel beinahe alles, die Tigers hatten weiterhin vor allem von draußen riesige Probleme. Ganze vier Dreier bei 23 Versuchen lautet die miserable Tübinger Bilanz. Insgesamt schenkten die Ulmer dem Gegner in diesem Schlussabschnitt noch 27 Punkte ein.
Damit verabschiedeten sich die Spieler in eine bis zum kommenden Donnerstag dauernde Trainingspause. Am kommenden Wochenende wird bekanntlich die Pokal-Endrunde im Münchener Audi-Dome ausgetragen, die Ulmer haben sich in dieser Saison dafür nicht qualifiziert. Die nächste Pflichtaufgabe steht erst wieder am 27. Februar gegen Bremerhaven auf dem Programm. Trainer Leibenath hätte natürlich gerne im Pokal gespielt, aber er ist ein Stück weit auch froh über die Pause: „Sie ist dringend nötig, denn die erste Saisonhälfte war sehr kräftezehrend.“ Immerhin haben die Ulmer bisher in der Bundesliga und im Eurocup bereits 38 Spiele absolviert.
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