Hilft den Ulmern nur noch ein Mentalcoach?
Die Ulmer Basketballer stecken noch immer in der Fehleranalyse. Trainer Leibenath hat einen „psychologischen Bedarf“ im Team ausgemacht.
Die Suche nach den Gründen der aktuellen Erfolglosigkeit bei den Ulmer Basketballern geht weiter. In den Übungseinheiten, erzählt Trainer Thorsten Leibenath, hätte sein Team auch in den vergangenen – bis auf den Sieg gegen Schlusslicht Tübingen erfolglosen – Wochen sehr viel Konzentration und hohes Niveau gezeigt. Im Spiel aber hat es Gleiches nicht an den Tag gelegt.
„Es schmerzt uns, dass wir wegen Verletzungen mit permanent anderen Formationen spielen müssen, da gibt es Brüche“, nennt er einen Grund dafür, warum die Basketballer von Ratiopharm Ulm in der Bundesliga nicht nur hinter den eigenen Ansprüchen hinterher hinken. „Wir haben auch einen Teil des Personals gewechselt“, fügt Leibenath an. Und: „Weder als Team noch individuell werden die Fehler gut verarbeitet. Ein Fehler beeinflusst gleich die nächste Aktion. Das ist eine unserer Schwächen in den vergangenen Wochen gewesen.“
Ratiopharm Ulm spielt gegen Würzburg
Diese Schwäche müsste jetzt eigentlich sofort ausgemerzt werden, denn morgen steht um 18 Uhr ein im Hinblick auf die Play-Offs ungemein wichtiges Spiel auf dem Programm: Die Ulmer treten in Würzburg gegen die Baskets an, die direkt hinter dem Team von Thorsten Leibenath mit der gleichen Anzahl von Siegen (13) und einer Niederlage mehr (12) auf dem Konto auf Rang zehn liegen, also wie ihr morgiger Gegner noch vehement um einen Play-Off-Platz kämpfen.
Die erste Partie gegen Würzburg haben die Ulmer in der heimischen Ratiopharm-Arena knapp mit 72:69 gewonnen. Entscheidend war damals die gute Arbeit in der Verteidigung und dass dabei zwei Topspielern des Teams vom früheren Bundestrainer Dirk Bauermann, Robin Benzing und Maurice Stuckey, zusammen nur zehn Punkte gestattet wurden. Leibenath rechnet nicht damit, dass Gleiches erneut gelingt, geht aber von einer Partie aus, die wieder von der Defensive geprägt sein wird. Im Schnitt hat Ulm bisher sogar etwas weniger Punkte pro Spiel kassiert als Würzburg (79,6:80,9). Das heißt, dass die Franken unter dem eigenen Korb ebenfalls gewisse Schwächen haben.
Ulmer Basketballer mit „scharfer“ personeller Situation
Einiges wird bei den Ulmern also von der Offensive abhängen. Noch ist unsicher, ob Da’Sean Butler und Ryan Thompson, die zuletzt gegen Tübingen angeschlagen fehlten, wieder im Team stehen. Generell sagt Ulms Trainer: „Die personelle Situation hat sich gegenüber der letzten Partie etwas verschärft.“ Tim Ohlbrecht hingegen, der gegen Tübingen aus taktischen Gründen und einer Formschwäche keine Sekunde auf dem Feld stand, wird der Mannschaft wieder versuchen, zu helfen. Ob er einer der Spieler ist, von denen Thorsten Leibenath sagt, dass sie „einen psychologischen Bedarf“ haben, bleibt sein Geheimnis.
„Ich versuche nachhaltig zu arbeiten und sage nicht, es sind Fehler gemacht worden und nun muss ein Psychologe her“, so Leibenath. „Wir müssen an einer besseren Fehlerverarbeitung arbeiten und dabei ist die Kommunikation auch auf dem Feld ganz wichtig. Gegen Tübingen war das schon besser. Mein Team will alles tun, um die Play-Offs zu erreichen.“ Der Trainer hat seinen Spielern groß die Tabelle gezeigt, „nicht dass nachher einer kommt und sagt, er dachte, wir wären Dritter. Die Jungs wissen, dass sie Neunter sind und dass die Stunde geschlagen hat.“
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