Rückkehr auf die große Bühne
In Bamberg hat Carlon Brown nur kurz, aber dafür umso beeindruckender gespielt. Jetzt kommt er zu den Ulmern, die sich dafür von zwei weiteren Spielern trennen
Ulm Nachdem Ratiopharm Ulm gestern die Trennung von Jaka Klobucar und Brion Rush bekannt gegeben hat steht endgültig fest, dass von den Stammspielern der vergangenen Saison nur Per Günther übrig bleibt. Der Anhang des Basketball-Bundesligisten muss sich also auf eine fast vollkommen neu formierte Mannschaft einstellen und ein Stück weit darf er sich auf diese auch freuen. Inzwischen haben die Ulmer erwartungsgemäß mit Carlon Brown den nächsten Hochkaräter für ein Jahr unter Vertrag genommen.
Das Gastspiel des Amerikaners in der Bundesliga war in der vergangenen Saison nur kurz, aber überaus beeindruckend. Drei Punktspiele hat er für Bamberg bestritten und eines im Eurocup. Dabei glänzte er bei der 67:70-Niederlage des späteren deutschen Meisters mit 26 Punkten. Auch im Testspiel gegen die Ulmer hat der Mann aus Kalifornien seinen künftigen Trainer Thorsten Leibenath beeindruckt: „Carlon ist dank seiner athletischen Fähigkeiten ein wahnsinnig starker Werfer. Daneben verfügt er über sehr gute Passqualitäten. Dass er auf dem Feld seine Mitspieler findet, ist mir sehr wichtig.“
Den Durchbruch in Europa hatte Brown ein Jahr zuvor in Israel geschafft. Dort lieferte er im Schnitt fast 20 Punkte, 4,5 Assists und 4,6 Rebounds für Hapoel Tel Aviv ab und mit diesen Werten machte er die großen Vereine auf sich aufmerksam. Bevor sich Bamberg seine Dienste sicherte, sollen auch Maccabi Tel Aviv und Olimpia Milano beim besten Punktesammler der israelischen Liga angeklopft haben.
Die vergangenen Monate hat Carlon Brown in der Trainingshalle verbracht, um sich auf seine Rückkehr auf die große Basketball-Bühne vorzubereiten. Der Ulmer Manager Thomas Stoll warnt vor überzogenen Erwartungen: „Carlon ist natürlich ein fantastischer Spieler, aber nach einem Jahr ohne Spielpraxis muss er sich erst wieder an das Niveau heranarbeiten.“
Generell sind die Ulmer ganz offensichtlich dazu bereit, das Risiko mit Spielern einzugehen, die zuvor verletzt waren und eigentlich in eine ganz andere Preisklasse gehören. Der neue Center Raymar Morgen hat nach einer Operation an der Patellasehne die komplette Saison 2013/2014 pausiert und er soll vor seiner Zusage in Ulm in Bamberg den medizinischen Check nicht bestanden haben. Der ebenfalls neue Flügelspieler Da‘Sean Butler war wie Brown am Knie verletzt.
So etwas ist schon gut gegangen wie etwa im Fall von Edgar Sosa. Bei Tommy Mason-Griffin hat es dagegen in der vergangenen Saison nicht geklappt. Die Spielzeit verspricht so oder so spannend zu werden.
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