Ohlbrecht und die Bayern
Die Ulmer kämpfen am Mittwoch gegen Bamberg um den Ausgleich in der Halbfinalserie. Unterdessen werden die Spekulationen um ihren Center neu angeheizt
Thomas Stoll hatte schon vor Wochen darum gebeten, die Diskussionen um offene Ulmer Basketball-Personalien einzustellen. Ein netter, aber natürlich zum Scheitern verurteilter Versuch des Ulmer Managers. Nachdem Per Günther seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat, steht das Ulmer Centerduo im Mittelpunkt der Spekulationen. Der Grieche Ian Vougioukas wird neuerdings mit dem Halbfinalgegner Bamberg in Verbindung gebracht und die Gerüchte um Tim Ohlbrecht und die Bayern wurden durch einen Eintrag auf dem auch von Spielervermittlern eifrig genutzten Internet-Portal Sportando neu angeheizt. Demnach interessiert sich Bayern München für so ziemlich jeden Spieler, der einen deutschen Pass hat und um die 2,10 Meter groß ist. Neben Ohlbrecht sollen auch Tibor Pleiß (FC Barcelona) und Maxi Kleber (Obradoiro/Spanien) auf dem Radar der Bayern-Bosse sein. Wobei Pleiß die Gerüchte inzwischen selber dementiert hat. Der Nationalcenter schreibt auf seiner Facebook-Seite: „Ich fühle mich hier in Barcelona sehr wohl. Es gibt keinen Grund mich mit anderen Vereinen zu beschäftigen.“
Aber drei deutsche Center braucht sowieso kein Verein und ein Wechsel von Ohlbrecht nach München ist somit durch dieses Dementi kein Stück weit unwahrscheinlicher geworden. Dagegen spricht eher die Tatsache, dass bei den Bayern Emir Mutapcic als Assistent von Cheftrainer Svetislav Pesic arbeitet. Mutapcic hatte im Sommer des vergangenen Jahres als Kurzzeit-Bundestrainer Tim Ohlbrecht aus dem Kader der Nationalmannschaft gestrichen, seither gilt das Verhältnis zwischen ihm und dem Ulmer Center als extrem belastet. Thomas Stoll glaubt sowieso nicht an einen Wechsel von Ohlbrecht nach München. Aber der Ulmer Manager schreibt in einem sozialen Netzwerk: „Ich würde nicht darauf wetten, dass Tim bleibt.“
Seine Bitte um Zurückhaltung bei Personaldiskussionen hatte der Manager seinerzeit damit begründet, dass die Mannschaft von Ratiopharm Ulm in den Play-offs noch eine Menge vorhabe. Mit dem Halbfinaleinzug haben die Ulmer dann tatsächlich auch eine Menge erreicht. Aber dass nach der 63:99-Demütigung in Spiel eins der Serie gegen Bamberg jetzt noch sehr viel mehr drin ist, das erscheint doch ziemlich unwahrscheinlich. Wenn sie im Heimspiel am Mitwoch (Beginn 20.30 Uhr) eine Chance haben wollen, dann müssen die Ulmer gegenüber dem vergangenen Samstag in so ziemlich allen Bereichen mehrere Schippen drauf legen und darauf hoffen, dass Bamberg es im Gefühl der vermeintlich klaren Überlegenheit locker angehen lässt. Wenn es nach Andrea Trinchieri geht, dann wird genau das nicht passieren. Der Trainer des sechsmaligen deutschen Meisters macht seine Mannschaft vor dem zweiten Spiel gegen Ulm heiß: „Das wird ein anderes Spiel, ein schwieriges Spiel. Wir müssen unsere beste Leistung bringen und als Einheit auftreten.“
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