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Brad Pitt begeistert im neuen Formel 1-Film

Formel-1-Film

Brad Pitt auf Crashkurs: So ist der neue Formel-1-Film

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    Brad Pitt als Rennfahrer Sonny Hayes (Mitte) spielt im Film den alternden Mentor des aufstrebenden Damson Idris als Joshua Pearce (rechts). Als Teamkollegen sind sie verfeindet, aber gemeinsam zum Erfolg verdammt.
    Brad Pitt als Rennfahrer Sonny Hayes (Mitte) spielt im Film den alternden Mentor des aufstrebenden Damson Idris als Joshua Pearce (rechts). Als Teamkollegen sind sie verfeindet, aber gemeinsam zum Erfolg verdammt. Foto: Luca Bruno, dpa

    Brad Pitt steht bei der Fahrerparade in einer Reihe mit Max Verstappen. Auch Fernando Alonso mit Sonnenbrille ist weiter hinten auszumachen. Aber anders als in der echten Formel 1 spielen der niederländische Weltmeister Verstappen oder der Dauerbrenner Alonso (43 Jahre) nur eine Statistenrolle in einem Streifen, der am Donnerstag in die Kinos kommt. „F1: Der Film“ spielt in der Formel 1 und zugleich mit dem größten Dilemma, in dem die Piloten dieses Egomanen-Sports stecken. Einerseits muss jeder Formel-Pilot die Ellbogen maximal ausfahren, wenn er Rennen gewinnen und den Titel holen will. Muss „ein einsamer Wolf“ sein, wie Pitt in dem Film gezeichnet wird. Andererseits ist Erfolg nur in einem funktionierenden Team möglich.

    Die Geschichte Pitt spielt den in die Jahre gekommenen Rennfahrer Sonny Hayes. In den 90er gilt er als Supertalent, bis ein verheerender Unfall seine Karriere jäh beendet. Er wird aus seinem Boliden geschleudert und liegt regungslos auf dem Asphalt. Schnitt. 30 Jahre später gewinnt Hayes, der in einem Van mit Duftbäumchen über Land gondelt, ein 24-Stundenrennen. Der alternde Pilot trifft im Waschsalon auf Ruben Cervantes, gespielt von Oscar-Preisträger Javier Bardem. Er überzeugt Hayes davon, bei seinem Apex GP-Team einzusteigen. Das Hinterbänklerteam fährt hinter dem Feld her. Der vielversprechende erste Pilot Joshua Pearce (gespielt von Damson Idris), kann einen alten Wolf als Mentor gut gebrauchen.

    Der Konflikt zwischen dem alten Wolf und dem Rookie

    Der Konflikt zwischen dem Rookie und dem Routinier ist einer der Erzählstränge. Etwa wenn der junge Fahrer über Hayes sagt: „Du machst einen Fehler, wenn du denkst, ich bin ein kleiner Junge, der vor einem alten Sack dankbar auf die Knie fällt.“ Der gebrochene Ex-Star will sich noch einmal ins Rampenlicht kämpfen. Dafür legt er einen Fahrstil an den Tag, der an den aktuellen von Max Verstappen erinnert. Mit seinem Rambo-Stil eckt Hayes bei den Konkurrenten an und gefährdet das Leben seines Teamkollegen. Die Zweckgemeinschaft ist jedoch zum Erfolg verdammt, weil sonst der Besitzer Cervantes das Team verkaufen muss. Am Ende ist es Hayes, der aus einem Verliererteam ohne Perspektive und Zusammenhalt eine verschworene Gemeinschaft formt. Hollywood eben.

    Die Parallelen Der Kampf zwischen den Garagen-Nachbarn ist Alltag in der echten Formel 1. Den Teamkollegen gilt es, als Ersten zu schlagen, weil der mit dem identischen Material unterwegs ist. „Es ist ein schwieriges Gleichgewicht, aber das ist Teil des Sports“, sagt Lando Norris, der im McLaren derzeit gegen seinen in der WM-Wertung führenden Stallrivalen Oscar Piastri kämpft: „Teamkollegen müssen Teamkollegen sein, sie wollen sich aber gegenseitig schlagen. Wie bekommt man diese Balance hin?“ Der Film setzt einiges an Formel-1-Kenntnis voraus, um alles nachvollziehen zu können.

    Erfolgsrezept aus Top Gun mit Tom Cruise

    Die Macher Regisseur ist Joseph Kosinski, Produzent Jerry Bruckheimer. Sie hoben bereits mit „Top Gun: Maverick“ und Tom Cruise ab, das zum Blockbuster wurde. In „F1: Der Film“ baut das Duo auf das gleiche Erfolgsrezept und versetzt die Story in die PS-Welt der donnernden Motoren und eitlen Selbstdarsteller. Im Februar vor drei Jahren flogen Kosinski und Bruckheimer nach London, um das Projekt mit Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali zu besprechen. Die Königsklasse des Motorsports hatte gerade die schweren Corona-Zeiten überstanden. Im selben Jahr übte Hamilton auf einer Rennstrecke in Los Angeles mit Pitt. Weltmeister Hamilton zählt ebenfalls zu den Produzenten.

    Die Kritik Kosinski und Bruckheimer bringen die Power der PS-Boliden in spektakulären Szenen, unter anderem auf dem Yas Marina Circiut von Abu Dhabi gedreht, packend auf die Leinwand. Die Actionszenen auf dem Asphalt stehen im Vordergrund. In der Boxengasse menschelt es. Mit Brad Pitt sitzt ein Hollywood-Gigant am Steuer, der mit „der mythisch überhöhten Darstellung und Präsenz von Sonny Hayes den Film fast im Alleingang trägt“, schreibt Moviepilot und fügt an: „Diese Blockbuster-Intensität voller handwerklicher Könnerschaft gerät über die Laufzeit von 156 Minuten aber immer mehr ins Straucheln.“ Außerdem hangele sich der Film von einem Klischee zum nächsten. Nicht fehlen darf eine Romanze zwischen Hayes und seiner Technikchefin Kate. Mit dem Kinofilm hofft die Königsklasse, weiter neue Fans zu gewinnen. Seit der Übernahme der Formel 1 durch Liberty Media ist man auf dem amerikanischen Markt sehr aktiv. In den USA boomt die Formel 1 auch dank der Netflix-Serie „Drive to Survive“. Es wird spannend, ob der Kinofilm mit geschätzten Kosten zwischen 200 und 300 Millionen US-Dollar an den Kinokassen die Kurve kriegt.

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