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Chaotisches Finale bei der Tour Algarve: Radprofis verpassen Ziellinie

Tour Algarve

Radprofis biegen bei Rennen falsch ab – und sprinten am Ziel vorbei

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    In Portugal findet gerade das fünftägige Etappen-Rennen Tour Algarve statt. Die erste Etappe endete kurios und wurde annulliert.
    In Portugal findet gerade das fünftägige Etappen-Rennen Tour Algarve statt. Die erste Etappe endete kurios und wurde annulliert. Foto: Bernd Thissen, dpa

    Über die Vergeblichkeit aller Mühe hat der Franzose Albert Camus sein wunderbares Buch „Der Mythos des Sisyphos“ geschrieben. Wir Wesen der Moderne kommen oft in Situationen, in denen wir eine tiefe Form von Sinnlosigkeit zu spüren bekommen. Eine falsche Tastenkombination getippt und schon ist die Arbeit von Stunden am Rechner verschwunden.

    Die Radprofis, die gerade die Tour Algarve in Portugal bestreiten, haben auf der ersten Etappe ihren Sisyphos-Moment gehabt. An den letzten Kreisverkehr des Tages werden sich die Sportler noch lange erinnern. Das Ziel war nur eine Gerade entfernt. Für die Sprinter hieß es: Jetzt gilt es, das richtige Hinterrad erwischen, dann voll in die Pedale treten - und im besten Fall gewinnen.

    Chaos der Radprofis bei der Tour Algarve führt zur Annullierung der Etappe.

    Gesprintet werden sollte auf der Avenida dos Descobrimentos, der Allee der Entdeckungen. Alle machten dort eine erstaunliche Entdeckung: Die Avenida ist zweigeteilt. Wenn am einfahrenden Kreisverkehr auf beide Seiten gefahren werden kann, suchen sich die Radprofis instinktiv die Einfahrt, mit der die Strecke ein bisschen kürzer ist. Genauso geschehen. Dumm nur, dass das Ziel auf der anderen Straßenhälfte aufgebaut war.

    Die Profis zogen also vergeblich im Rücken des Publikums das Tempo an, um dann zu sehen, dass es keine Ziellinie für sie gab. Nur 20 Fahrer bogen richtig ab, die die Gunst der Stunde für sich nutzen wollten. Der italienische Radprofi Filippo Ganna fuhr als Erster über die Ziellinie und jubelte. Doch die Freude währte nicht lange. Wegen des Chaos wurde der Ausgang der kompletten Etappe annulliert. Der Österreicher Marco Haller fand die passenden Worte dafür: „Wir kämpfen 90 Kilometer um die Position, und am Ende ist das für nichts.“

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