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„Cola als ungesundes Getränk: Experten fordern Fifa zur Beendigung der Partnerschaft“

Glosse

Des Deutschen Bier ist des Amerikaners Cola

Johannes Graf
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    Eng verwoben: die Fifa und Coca-Cola. Hier zu sehen bei einem Public Viewing.
    Eng verwoben: die Fifa und Coca-Cola. Hier zu sehen bei einem Public Viewing. Foto: Leo Novel, dpa

    Wer einen Stift in der Hand hält, den dürfte wenig wundern, dass das Schreibgerät zu Boden fällt, alsbald er es in einem Meter Höhe loslässt. Schwerkraft – wer es wissenschaftlicher möchte: Gravitation. Nicht nur Isaac Newton hat den Menschen mit seinen Versuchen und Experimenten einen großen Dienst erwiesen, Forschende waren und sind in unterschiedlichsten Bereichen tätig. Etwa in der Medizin. Wer stets ungeschützt sonnenbadet, riskiert Hautkrebs. Wer raucht, riskiert Lungenkrebs. Wer säuft, riskiert Leberkrebs.

    Andererseits: Was wäre der Mensch ohne seine Laster? Der eine schiebt sich Schokolade in den Rachen, der andere wirft sich Gummmibärchen ein. Ziemlich beliebt ist zudem Cola. Sommer, Sonne, Coke bei drei Grad – einfach herrlich. Aber – jetzt kommt die überraschende Erkenntnis – Cola ist ungesund. So schreiben die Professoren Chris van Tulleken und Carlos Monteiro im British Medical Journal: „Wir können den unwiderlegbaren Zusammenhang zwischen dem Konsum von zuckerhaltigen Getränken und schlechter Gesundheit nicht ignorieren.“

    Die Fifa kassiert pro Jahr knapp 30 Millionen Euro von Coca-Cola

    Diese Erkenntnis verwundert dann doch, wenn man bedenkt, dass in einem Liter des klebrigen Kultgetränks gerade mal mickrige 35 Würfelzucker enthalten sind. Dem nicht genug, setzen die Wissenschaftler noch einen drauf: Sie referieren von einem „Beitrag zur Gesundheitskrise“ und fordern daher den Fußballweltverband Fifa auf, die Partnerschaft mit Sponsor Coca-Cola noch vor der Klub-WM zu beenden.

    Okay, fürs Protokoll: Die Fifa, die Weltmeisterschaften an den Meistbietenden verkauft, deren Boss mit Oligarchen und Autokraten Geschäfte macht, die wiederholt in Korruptions- und Geldwäscheskandale verwickelt war, soll also auf knapp 30 Millionen Euro pro Jahr verzichten? Weil Cola ungesund ist? Noch dazu vor einem Turnier in den USA, wo das Gesöff eimerweise weggesaugt wird.

    Als würden wir in Deutschland keine Bierwerbung mehr zulassen

    Das wäre ja so, als würden wir in Deutschland keine Bierwerbung mehr zulassen. Nur, weil bewiesen ist, dass Alkoholwerbung den Einstieg von Jugendlichen in den Konsum von Bier, Wein, Schnaps und Co. fördert. Und wie, bitte schön, sollen dann die Fußball-Bundesligisten über die Runden kommen, die allesamt einen Bier-Sponsor haben? Am Ende wird in der Gastronomie noch das Qualmen verboten, weil Passivrauchen gesundheitsschädlich ist; und im Auto muss man sich anschnallen, weil das sicherer ist.

    Ach, stimmt ja, gibt schon Rauchverbot und Gurtpflicht. Mal kurz überlegen. Die Fifa wird doch nicht … nein, wird sie nicht.

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