Manchmal muss es der Weg ins Ausland sein. Als Auswanderer auf eine Insel zum Beispiel. Die meisten Deutschen suchen sich hierbei Mallorca aus. Weil: schönes Wetter, Meer und gute Unterhaltung. Auch andere spanische Inseln bieten diese Bedingungen, weshalb auch sie begehrt sind. England dagegen? Muss nicht zwangsläufig sein.
Daniel Farke denkt da etwas anders. Für den Fußballtrainer sind die klimatischen Bedingungen nicht entscheidend bei der Wahl seines Dienstortes. Er schaut, wo es überhaupt Verfügbarkeiten gibt. Freie Stellen für Trainer sind rar wie ein Vier-Sterne-Menü im Dschungelcamp. Manchmal sind die Bewerber froh, überhaupt einen Posten zu finden.
In Gladbach lief es nicht nach Wunsch
Farke hat es in Deutschland versucht. In der Saison 2022/2023 war er bei Borussia Mönchengladbach angestellt, nach nur einem gemeinsamen Jahr aber war wieder Schluss. Die Borussia wurde in dieser Saison Zehnter, Erwartungen nicht erfüllt. Ganz anders sind seine Erfahrungen in England. Mit Norwich City feierte er 2019 und 2021 den Aufstieg in die Premier League. Gleiches könnte ihm bald wieder gelingen.
Mit Leeds United führt der Trainer die Tabelle der zweiten Liga an. Sieben Punkte Vorsprung hat sein Team auf den Tabellendritten. Die ersten beiden Mannschaften steigen direkt in die höchste Liga auf. Es sieht also gut aus für Farke. Mal wieder. Er könnte tatsächlich Historisches leisten.
Vor einem Jahr gab es das bittere Aus in den Play-offs
Erst einem Trainer ist es bisher gelungen, gleich dreimal den Sprung von Liga zwei in die 1992/1993 eingeführte Premier League zu schaffen. Neil Warnock heißt dieser Übungsleiter, er gilt auf der Insel als Legende. Nun könnte es ihm Farke gleichtun. In der vergangenen Saison war er mit Leeds United noch knapp gescheitert. In den Play-offs gab es eine 0:1-Niederlage gegen Southhampton. Es folgte ein Ausverkauf teurer Stars, was dem Klub Einnahmen von 162 Millionen Euro bescherte. Geld, das im Sommer offenbar gut angelegt wurde.
Farke und seinem Team hilft, dass es zum RB-Kosmos gehört. Also zu jenen Vereinen, die sich über Unterstützung von Red Bull freuen dürfen. Für Farke bedeutet das, dass er seinen alten Kumpel Jürgen Klopp mittlerweile auch zu Dienstgesprächen treffen kann. Klopp als Fußball-Boss im Brause-Imperium, Farke als Erfolgstrainer. Da lässt es sich auch mal über das durchwachsene Wetter in England locker hinwegschauen.
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