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Darts, Team-WM: Englands Duo mit historischer Pleite gegen Martin Schindler und Ricardo Pietreczko

Team-Darts-WM

Deutschland schlägt England - im Darts: Weltmeister Littler sieht in Frankfurt alt aus

Florian Eisele
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    Weltmeister und Wunderkind Luke Littler verlor sein Team-Match gegen Deutschland.
    Weltmeister und Wunderkind Luke Littler verlor sein Team-Match gegen Deutschland. Foto: Zac Goodwin/PA Wire, dpa

    Es gibt Ausgangslagen, die zwar verdient, aber nicht wirklich fair sind. Beispiele hierfür: Wer im Hallenfußball, in dem es um Tricks und Technik geht, gegen die brasilianische Auswahl antreten muss, sieht ebenso in die Röhre wie jene bedauernswerten Tröpfe, die bei einem Basketball-Turnier gegen das mit voller Kapelle angereiste US-Team antreten muss (soll ja ab und an vorkommen). Was dem Brasilianer das Tricksen mit dem Ball und dem Ami das Werfen selbigen in ein kreisrundes Loch ist, das ist dem Engländer das Werfen von Pfeilen auf eine Scheibe.

    Mögen andere Nationen dem Mutterland des Fußballs den Rang als führende Kick-Nation abgelaufen haben – im Darts macht den Bewohnern der Insel so schnell keiner was vor. Die letzten drei Weltmeister haben einen englischen Pass – und der aktuelle Titelträger ist Luke Littler. Zur Erinnerung: Das ist dieser 18-Jährige, dessen natürliches Habitat eine Kneipe mit Dartscheibe zu sein scheint und der sich zum jüngsten Champion aller Zeiten warf. So etwas wie der Messi der stählernen Pfeile.

    Feierten ihren Sieg: Schindler und Pietreczko.
    Feierten ihren Sieg: Schindler und Pietreczko. Foto: Jürgen Kessler, dpa

    Luke Humphries und Luke Littler verlieren bei der Team-WM gegen Deutschland

    Besagter Littler und Luke Humphries, der vor ihm Weltmeister war, stehen gerade auf Platz zwei und eins der Weltrangliste. Die beiden Engländer vertraten ihr Land bei der Darts-Team-WM, die an diesem Wochenende in Frankfurt am Main über die Bühne ging. Um es mal ganz vorsichtig zu formulieren: Eine gewisse Favoritenstellung des englischen Teams war durchaus zu verspüren.

    Es kommt aber ab und an anders als gedacht. Als England auf das deutsche Team traf, schien dessen beiden Mitglieder Martin Schindler und Ricardo Pietreczko nur Watschenmänner auf dem Weg in die nächste Runde zu sein. Stattdessen gab es eine Abreibung erster Klasse für das englische Team: Mit 8:4 gewann das deutsche Darts-Team, was Kommentatoren dazu verleitete, vom „größten Sieg der deutschen Darts-Geschichte“ zu sprechen. Die völlig verdiente Niederlage schien ein Schlag in die englische Magengegend zu sein. „Schockierend“ und „niederschmetternd“ (Daily Mail) sei es gewesen, was die beiden Topspieler gezeigt hätten. Die Meinung der nicht für Zurückhaltung bekannten Sun: Deutschland habe die beiden Stars „in ihre Einzelteile zerlegt“. Womit das alles zu erklären ist? Vielleicht mit Pech, vielleicht mit einer Auswärtsschwäche von Littler, dem es deutsche Hallen wenig angetan zu haben scheinen.

    Der Rat von Martin Schindler: „Leave the church in the village.“

    Die deutschen Profis konnten ihr Glück kaum fassen – und doch setzte sich schnell wieder germanische Sachlichkeit durch. Der gut gemeinte Rat von Martin Schindler an das eigene Lager, wohl auch an das der Engländer und überhaupt an alle: „Leave the church in the village.“ Dass die Engländer an diesem Tag keine Brasilianer waren – das hat an diesem Tag aber selbst der Ami gesehen.

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    1 Kommentar
    Wolfgang Boeldt

    Prima!! Trotzdem ist das ein Turnier aus der zweiten Liga.

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