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Eine Fußball-WM mit 64 Mannschaften? Man kann nicht groß genug denken

Glosse

Eine Fußball-WM mit 64 Mannschaften? Man kann nicht groß genug denken

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    Groß, größer, Fußball-WM: Der Weltverband diskutiert ein Turnier mit 64 Mannschaften.
    Groß, größer, Fußball-WM: Der Weltverband diskutiert ein Turnier mit 64 Mannschaften. Foto: dpa

    Im Fußball muss das Runde ins Eckige. Sobald die Weltmeisterschaft läuft, schaut mancher Fan so lange auf die Mattscheibe, bis das Runde im Auge eckig wird. 51 Partien wurden bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr in Deutschland ausgetragen. Nach dem Finale lässt die Hornhaut am Hinterteil grüßen. Bei der EM waren allerdings lediglich mickrige 24 Mannschaften vertreten. Ein müdes Aufwärmprogramm, denkt sich der Fußball-Weltverband Fifa.

    Bei der WM-Endrunde 2026 in den USA und seinen bis dahin angeschlossenen Bundesstaaten Kanada und dem Land im Golf von Amerika, also Mexiko, wird erstmals mit 48 Teams gekickt. Die Zahl der Spiele wird auf 104 steigen. Wie praktisch, dass Fifa-Chef Gianni Infantino genauso denkt wie sein großes Vorbild Donald Trump – make football great again. Oder noch greater.

    Die Mächtigen in Politik oder Fußball denken groß – am besten riesengroß

    In diesen verrückten Tagen kann gar nicht groß genug gedacht werden. Völlig durchgedreht ist das normal von heute. Die Großen und Mächtigen in Politik oder Fußball denken eben big, also groß. Am besten riesengroß. Wie anders ist der neueste Vorschlag des südamerikanischen Fußballverbandes Conmebol zu verstehen, der die Weltmeisterschaft 2030 zu einem Super-Turnier aufblasen will, weil die Titelkämpfe ihre Einhundertjahrfeier begehen.

    Nach der bisherigen Planung findet die WM mit 48 Teams in Spanien, Portugal und Marokko statt. Dazu gibt es je ein Eröffnungsspiel in Uruguay, Argentinien und Paraguay. Die Mannschaften aller sechs Länder sind automatisch qualifiziert. Ein Turnier auf drei Kontinenten ist ohnehin schon ein logistischer Wahnsinn. Nun schlug Verbandschef Alejandro Dominguez bei einer Conmebol-Sitzung die Ausweitung auf 64 Mannschaften vor. Das würde 128 WM-Spiele bedeuten. „Wir sind davon überzeugt, dass die Hundertjahrfeier einzigartig wird, denn man wird nur einmal 100 Jahre alt. Deshalb schlagen wir vor, dieses Jubiläum einmalig mit 64 Teams auf drei Kontinenten gleichzeitig zu feiern.“

    Warum so bescheiden und die WM nicht mit 100 Mannschaften austragen?

    Warum so kleinlich? Eine Hundertjahrfeier muss mit 100 Mannschaften bei der Weltmeisterschaft gewürdigt werden. Den Modus bekommt man schon gebacken. Wäre doch ewig schade, wenn Gibraltar, Osttimor, die Komoren oder der Südsudan nicht bei den Titelkämpfen mitkicken könnten.

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