Die Bahn hat die Menschen näher zueinander gebracht. Glücksritter von der amerikanischen Ostküste brauchten so beispielsweise nur noch eine Woche, um ihr Unheil beim Goldschürfen im Westen zu finden. Zuvor hatten sie noch wochenlang mit dem Planwagen lebensgefährliche Abenteuer überleben müssen, ehe sie endgültig in Kalifornien verarmten. Selbstverständlich ist die Geschichte der Bahn nicht nur von Erfolgen geprägt. Schienen-Enthusiasten bekommen zwar immer noch glasige Augen, wenn sie von der ersten Dampflok auf deutschem Boden erzählen, doch der Adler zwischen Nürnberg und Fürth sorgte mitnichten dafür, dass sich die Bewohner der mittelfränkischen Metropolen näher gekommen wären. Gar nicht erst zu reden von den zahlreichen Niederlagen, die Fahrpläne der Bahn eingebracht haben.
Immerhin hat die Deutsche Bahn ob all der Enttäuschungen nicht ihren Humor verloren. Das Unternehmen postete in den sozialen Netzwerken das Bild eines einzelnen Wagons und witzelte: „Unser Sonderzug für die Relegationsspiele zwischen Heidenheim und Elversberg“. Beide Vereine kämpfen um den letzten freien Platz in der Bundesliga – und bestechen nicht durch Heerscharen von Anhängern. Die sind eher bei der Bahn zu verorten. Also Anhänger.
Tatsächlich werden wohl wenige Fans aus Elversberg per Bahn nach Heidenheim reisen. 110 Euro kostet die einfache Fahrt in etwa, sie dauert fünf Stunden und bedarf viererlei Umstiege. Das ist nur etwas für wirklich Abenteuerlustige. Echte Glücksritter möglicherweise. Die Chance, pünktlich anzukommen, ist wahrscheinlich geringer, als in Kalifornien auf einen Goldnugget zu stoßen.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden