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Deutsches Ski-Duo verpasst in Team-Kombination WM-Medaille

Ski-WM

Team-Kombi: Tränen statt Medaille

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    Ein Fahrfehler von Lena Dürr kostete das deutsche Duo eine Medaille bei der Ski-WM in Österreich.
    Ein Fahrfehler von Lena Dürr kostete das deutsche Duo eine Medaille bei der Ski-WM in Österreich. Foto: Giovanni Auletta, dpa

    Es war eine Premiere, die den deutschen Fahrerinnen wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. Erstmals wurden bei der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm Medaillen in der Team-Kombination vergeben. Eine Abfahrerin und eine Slalomspezialistin bilden dabei ein Team. Die beiden Zeiten werden addiert, das schnellste Duo gewinnt. Aus deutscher Sicht hatten Kira Weidle-Winkelmann (viertschnellste Zeit) und vor allem Emma Aicher (zweitschnellste) stark vorgelegt. Doch im Slalom schied dann erst Jessica Hilzinger aus, dann patzte Lena Dürr entscheidend und kam mit großem Rückstand ins Ziel. Der Medaillentraum: geplatzt. Gold ging stattdessen an die USA mit der Abfahrtsweltmeisterin Breezy Johnson und Mikaela Shiffrin, vor der Schweiz (Lara Gut-Behrami/Wendy Holdener) und Österreich (Stephanie Venier/Katharina Truppe).

    Im Hintergrund lief schon die Siegerehrung

    Der Zufall wollte es, dass Dürr und Aicher genau in dem Moment bei der schreibenden Zunft in der Mixed-Zone standen, als im Hintergrund die Siegerehrung im Zielbereich begann. Sechs überdimensionale Sektflaschen standen hinter der Bande ebenso bereit wie die Honoratioren, die sie den Sportlerinnen übergeben sollten. Dürr hatte da schon ein paar Minuten darüber gesprochen, was gerade passiert war. Ärgerlich sei der Fehler gewesen. „Ich fahre eigentlich sehr konstant, so etwas passiert mir sehr sehr selten – und dann genau heute. Ich bin richtig enttäuscht.“ Das liege vor allem daran, dass besagter Fehler direkte Auswirkungen auf ihre Teamkollegin Aicher habe. „Wenn man jemanden mit reinzieht, tut es doppelt weh. Ich hatte gehofft, dass wir uns da unten doppelt freuen können. Aber jetzt ist es leider anders ausgegangen.“ Am Samstag bietet sich beiden die Gelegenheit, im Spezialslalom für einen versöhnlichen WM-Abschluss zu sorgen. „Wir haben es schon gesagt: Wir hoffen jetzt, dass wir am Samstag das Blatt wenden können.“

    Lob für die neue Team-Kombination

    Für das neue Format der Team-Kombination hatten sie trotz des bitteren Ausgangs nur lobende Worte übrig. „Es hat riesig Spaß gemacht, ein richtig tolles Event. Die Emma hat mir ja Gott sei Dank sehr gut vorgelegt. Ich hatte richtig Lust, da noch mal nachzulegen“, sagte Dürr. Und die überragende Aicher beschrieb in gewohnt knappen Worten, wie sie im Ziel gestanden habe und mitfieberte.

    Trost von der Teamkollegin

    Vergeblich. Als Dürr im Ziel war, warf sie erst wutentbrannt einen Stock durch die Luft, ehe sie zu ihrer Teamkollegin fuhr. Die beiden umarmten sich lang. Was sie ihr in diesem Moment gesagt habe, wurde Aicher gefragt. „Passiert. Gar nicht schlimm. Abhaken. Weiter machen.“ Dürr hatte da schon die ersten Tränen in den Augen. Sie müsse das alles jetzt erst einmal sacken lassen, sagte sie noch. Als dann aber im Hintergrund die drei Medaillen-Duette zur Siegerehrung gerufen wurden, brachen sich Enttäuschung und Tränen endgültig Bahn. Im Hintergrund spritzte der Sekt.

    Für den Deutschen Skiverband bleibt die WM damit medaillenlos. Daran wird auch die Team-Kombination der Männer an diesem Mittwoch voraussichtlich nichts ändern. Romed Baumann musste seinen Start in der Abfahrt kurzfristig wegen einer Erkrankung absagen, für ihn rückt Simon Jocher nach. Den Slalom fährt Linus Straßer.

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