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Eine Statue für den zweimaligen Wimbledonsieger: Andy Murray darf bei der Gestaltung selbst mitreden

Glosse

Warum es die bildende Kunst im Sport so schwer hat

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    Für seine zwei Wimbledon-Siege erhält Andy Murray eine Statue in Wimbledon.
    Für seine zwei Wimbledon-Siege erhält Andy Murray eine Statue in Wimbledon. Foto: Adam Davy/PA Wire, dpa

    Am Ende einer ruhmreichen Karriere gibt es ja immer haufenweise Ehrungen, mit denen die Welt die großartigen Erfolge ihrer Sportidole würdigt. Eine gern gewählte, wenn auch äußerst komplizierte Form der Auszeichnung, ist die der Statue. Kompliziert deshalb, weil mitunter unverhältnismäßige Diskrepanzen zwischen Realität und künstlerischer Kreativität für Aufregung oder Entrüstung sorgen.

    Bayerns Topscorer Harry Kane kann ein Lied davon singen. Mit Spott überschüttet wurde einst sein bronzenes Abbild, das in England aufgestellt werden sollte. Der Fußball, den er in Händen trug, war noch als solcher erkennbar. Die Plastik hatte ansonsten aber so gut wie keinerlei Ähnlichkeit mit dem Kicker. So verwundert es nicht, dass die Statue fast fünf Jahre ein unbeachtetes Dasein in einem Lager fristete, bevor sich doch noch ein öffentliches Plätzchen fand – im Sportzentrum von Walthamstow. Es gibt sicherlich schillerndere Orte für einen Harry Kane.

    Emanuel Jorge da Silva Santos ist mit einer Ronaldo-Büste gescheitert

    Noch heftiger gescheitert ist ein gewisser Emanuel Jorge da Silva Santos. In seinem Bemühen, sich als bildender Künstler zu versuchen und seinem Fußball-Idol Cristiano Ronaldo mit einer Büste zu huldigen, hat er ziemlich viel Kritik einstecken müssen. Schiefer Scheitel, schiefes Lächeln – viel ist bei seiner Ronaldo-Skulptur schiefgegangen. Vielleicht hätte sich der kunstbeflissene Flughafenmitarbeiter zunächst an einem weniger herausfordernden Erstlingswerk versuchen sollen.

    Tennisprofi Andy Murray gewinnt zweimal in Wimbledon

    Da ist es doch eine gute Nachricht, dass die nächste Statue eines prominenten Sportlers von einem ausgebildeten Künstler hergestellt wird. Darstellen soll sie den zweimaligen Wimbledon-Sieger Andy Murray. Der Schotte hatte den Briten 2013 nach 77 Jahren Wartezeit wieder einen Wimbledon-Sieg beschert und drei Jahre später seinen Erfolg wiederholt. Damit wurde er zum Nationalhelden. Grund genug für eine adäquate Würdigung.

    Enthüllt wird die Murray-Statue im Sommer 2027

    Da man im altehrwürdigen All England Lawn Tennisclub aber weder Seriosität noch Contenance verlieren will, geht man das Projekt professioneller an als etwa Emanuel Jorge da Silva Santos. Und hat deshalb sogar versprochen, dass Murray bei der Gestaltung mitsprechen darf. Praktisch, wenn dem Tennisprofi die eigene Nase zu groß, der Scheitel zu schräg und das Lächeln zu schief erscheinen sollte. Denn Zeit, Korrekturen anzubringen, hat er allemal. Enthüllen wird Murray seine Statue nämlich erst am 150. Geburtstag des traditionsreichen Tennisturniers im Sommer 2027 - mit Sicherheit auf einem schillernden Plätzchen zwischen Center Court und Erdbeerstand.

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