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Augsburger Panther: AEV vor Umbruch: Zwei Trainer-Kandidaten für die Augsburger Panther

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AEV vor Umbruch: Zwei Trainer-Kandidaten für die Augsburger Panther

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    Nach dem letzten Punktspiel der Saison taten die Panther-Profis so, als ob die Fans in der „Hölle des Südens“ da wären, und machten vor der Südtribüne des Curt-Frenzel-Stadions die Welle.
    Nach dem letzten Punktspiel der Saison taten die Panther-Profis so, als ob die Fans in der „Hölle des Südens“ da wären, und machten vor der Südtribüne des Curt-Frenzel-Stadions die Welle. Foto: Siegfried Kerpf

    Im letzten Moment dachten die Panther auch an ihre Fans. Nach dem Auftritt gegen die Eisbären Berlin fuhren Kapitän Brady Lamb und Kollegen zur Südtribüne, dorthin, wo in der „Hölle des Südens“ die treuen Anhänger üblicherweise stehen. Mit der Welle in Richtung der zahlreichen Fahnen und Banner, die die Stehwälle bedeckten, verabschiedeten sich die Augsburger von ihrem Publikum, das die Spiele lediglich im Internet und Fernsehen live verfolgen konnte. Danach verschwanden die Profis endgültig in der Umkleide. Welche Mannschaft der Klub in der kommenden Spielzeit auf das Eis schickt, ist offen. Der Klub bestätigt lediglich für den US-Amerikaner Drew LeBlanc und Junioren-Nationalverteidiger Niklas Länger Verträge für 2021/22. Jünger wird das Team in jedem Fall. Weitere Tendenzen:

    Trainer: Die Entscheidung, die Zusammenarbeit mit Chefcoach Tray Tuomie und seinem Assistenten Jamie Bartman zu beenden, fiel schnell. Bei der Suche nach einem Nachfolger lässt sich Lothar Sigl nicht in die Karten blicken. Gut möglich, dass ein Bandenchef bereits verpflichtet wurde, die Bekanntgabe sich aber noch hinauszögert. Ein Kandidat könnte Tim Kehler vom DEL2-Klub Kassel Huskies sein. Der gebürtige Kanadier aus Victoria wurde zum Trainer des Jahres in der zweiten Liga gewählt. Der 49-Jährige arbeitete zuvor beim Zweitligisten Frankfurt sowie für Red Bull Salzburg. Kassel startet in die Play-offs. Mike Stewart, der vor seinem Wechsel im Frühjahr 2015 zu den Panthern ebenfalls in der DEL2 mit Bremerhaven Erfolge gefeiert hatte, erwies sich als Glücksgriff. Eine Rückkehr des 48-jährigen Kanadiers, der nach seiner Entlassung im Februar 2020 in Köln nicht mehr an der Bande arbeitete, scheint kein Thema zu sein. Eine alte Liebe wieder aufzuwärmen, hat dem AEV bisher keinen Erfolg gebracht. Gunnar Leidborg führte die Augsburger zwischen 1991 und 1995 in die Deutsche Eishockey Liga. Das zweite Gastspiel des Schweden im Schleifgraben dauerte nur eine Saison (1998/99). Ein weiterer Kandidat für die Tuomie-Nachfolge ist der gebürtige Kanadier Craig Streu (52). Der ehemalige deutsche Nationalstürmer spielte eine Saison (96/97) für die Panther und arbeitet Im Augenblick als Assistent von Serge Aubin bei den Eisbären Berlin. Hauptgesellschafter Lothar Sigl hat auch den Trainer-Markt in Österreich im Blick.

    AEV-Torwart Kickert konnte nicht überzeugen

    Torhüter: Wenn er auflief, konnte Olivier Roy überzeugen. Allerdings verpasste der Frankokanadier in den vergangenen beiden Spielzeiten wegen verschiedener Verletzungen die Hälfte (46 von 90) aller Partien. Die Panther benötigen einen stabilen Stammtorhüter, wenn sie eine Playoff-Chance haben wollen. Die Nummer zwei Markus Keller zeigte einen deutlichen Aufwärtstrend. Nachwuchskeeper Moritz Borst hat nach seiner DEL-Premiere weitere Einsatzchancen verdient. Der Österreicher David Kickert überzeugte mit einer Fangquote von 82,7 Prozent nicht.

    STURM: Brad McClure kam von den Florida Everglades zu den Augsburger Panthern.
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    Wer läuft für die Augsburger Panther in der DEL auf? Hier gibt es eine Übersicht über AEV-Spieler, die ihren Vertrag verlängert haben oder neu zum AEV gewechselt sind.

    Was Bundestrainer Söderholm über die Pantherspieler sagt

    Verteidiger: Kapitän Brady Lamb und sein Assistent Scott Valentine sind Führungsspieler auf dem Eis und in der Kabine. Auf die beiden Nordamerikaner ist Verlass. Nationalverteidiger Simon Sezemsky konnte an sein starkes Vorjahr mit 15 Saisontoren nicht anknüpfen. Potenzial besitzt der Füssener genügend. Toni Söderholm berief den 27-Jährigen für die nächsten Test-Länderspiele in die Nationalmannschaft. Ohne Namen zu nennen, begründete der Bundestrainer mit Blick auf Sezemsky oder John Rogl die Nominierung von Spielern, die keine überzeugende DEL-Runde zeigten: „Der eine oder andere hat vielleicht nicht die allerstärkste Saison gespielt, aber wir hoffen, dass er durch eine andere Rolle wieder neuen Schwung bekommt.“ Auch die Panther hoffen darauf. Niklas Länger kommt aus Heilbronn zurück. Die Chancen für die Jungen sind gestiegen, denn künftig müssen drei statt bisher zwei U23-Spieler im 21-köpfigen Aufgebot stehen. Die Räume für ältere deutsche Spieler werden eng. Henry Haase ist als Abräumer jedoch unverzichtbar. Ob Klublegende Steffen Tölzer oder auch Wade Bergman eine Zukunft in Augsburg haben, ist offen.

    Sind gesetzt: Maximilian Eisenmenger (vorne, im Hintergrund Sturmpartner Marco Sternheimer).
    Sind gesetzt: Maximilian Eisenmenger (vorne, im Hintergrund Sturmpartner Marco Sternheimer). Foto: Ulrich Wagner

    Sternheimer und Eisenmenger im AEV-Sturm gesetzt

    Stürmer: Spätverpflichtung Brad McClure empfahl sich mit einem Schnitt von einem Scorerpunkt pro Spiel und starken Auftritten für eine Vertragsverlängerung. Neben künftig wohl wieder fünf eingeplanten Stürmern mit Importlizenz (eine davon LeBlanc) überzeugten zwei Talente. AEV-Eigengewächs Marco Sternheimer machte einen weiteren Entwicklungsschritt und durfte auch in Unterzahl ran. Maximilian Eisenmenger schaffte auf Anhieb den Sprung aus der DEL2 in die höchste Klasse und zeigte eine starke Premierensaison. Der ansonsten eher unauffällige David Stieler glänzte mit 13 Toren und 20 Vorlagen als AEV-Topscorer. „Ich würde sehr gerne bleiben, meine Familie und ich fühlen uns hier in Augsburg richtig gut und geborgen“, sagt der 33-Jährige, der allerdings mit seinen Spielmacher-Qualitäten auch das Interesse bei Klubs aus der unteren Tabellenhälfte geweckt haben dürfte. Für Jaroslav Hafenrichter, der als einer der wenigen in allen Spielen harte und ehrliche Eishockey-Arbeit abliefert, sollte jeder Trainer einen Platz im Kader finden. Damit wären neun Stürmerstellen vergeben. Für die restlichen drei Positionen auf dem Spielberichtsbogen bewerben sich Thomas Holzmann, Thomas J. Trevelyan, Michael Clarke, Alex Lambacher, Samir Kharboutli und Dennis Miller. Wobei die Panther nicht mit zwölf, sondern mit 14 oder 15 Angreifern planen. Trevelyan weist mit acht Toren und elf Vorlagen eine gute Statistik auf. Der 37-Jährige würde gerne seine elfte Saison für den AEV in Angriff nehmen: „Als Spieler fühlst du es, wenn es vorbei ist. Aber ich habe noch viel Leidenschaft für Eishockey.“

    Fazit: Durch die neue U23-Regelung dürfte es in Abwehr und Angriff eng werden für den einen oder anderen altgedienten Panther-Profi.

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