Die Augsburger Panther bieten Biel einen großen Kampf
Nach einer 2:0-Führung muss sich der AEV im Achtelfinal-Hinspiel mit einem 2:2 begnügen. Hafenrichter und Fraser treffen. Randale gibt es im Schweizer Fanblock.
Eine beherzte Leistung boten die Augsburger Panther in der Champions Hockey League. Nach einer 2:0-Führung zur 21. Minute musste sich der AEV im Achtelfinal-Hinspiel gegen den Schweizer Spitzenklub EHC Biel mit einem 2:2 (1:0, 1:0, 0:2) zufrieden geben. Im Rückspiel in einer Woche in Biel hat Augsburg noch alle Chancen auf den Viertelfinal-Einzug. Nach dem Unentschieden ist die Rechnung einfach: der Sieger erreicht die Runde der letzten Acht.
Augsburger Panther bieten dem EHC Biel-Bienne die Stirn
Wie schon in den bisherigen internationalen Partien sorgten die AEV-Fans unter den 5580 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion für Gänsehaut-Atmosphäre. Die eigenen Lieblinge feuerten die Besucher lautstark an, die Eidgenossen wurden ausgepfiffen, nur weil sie das Eis betraten - Eishockey-Atmosphäre wie früher. In der Fan-Challenge der Gruppenphase landete der reisefreudige Panther-Anhang unter 32 Startern auf dem dritten Platz hinter Belfast und Klagenfurt. Die fälligen 4000 Euro Prämie spendeten die Anhänger für den AEV-Nachwuchs.
Zusätzlichen Grund zum Jubeln gab es schnell. Nach nur 28 Sekunden brodelte es erstmals in der Augsburger Betonschüssel. Das Zuspiel für die 1:0-Führung gab der nach seiner Gehirnerschütterungen wieder genesene Spielmacher Drew LeBlanc, Danach verlud Stürmer Jaroslav Hafenrichter mit einer Körpertäuschung Biel-Torwart Elien Paupe und schob den Puck lässig zum 1:0 ins leere Tor.
Ein optimaler Start. Offenbar hatte ein früherer Trainer-Kumpel dem Augsburger Coach die richtigen Tipps gegeben. „Ich habe mich lange mit Jeff Tomlinson, der in Rapperswil trainiert und bereits zwei Mal gegen die Bieler gespielt hat, unterhalten und er hat mir einige Hinweise gegeben“, erklärte Tray Tuomie, der seiner Mannschaft die richtige Taktik mit auf dem Weg gab.
Zudem gingen die Augsburger gewohnt giftig zu Werke und starteten in den zweiten Abschnitt genauso furios wie in das erste Drittel. Diesmal gab Sahir Gill die Vorlage und 55 Sekunden nach der Pause platzierte Matt Fraser den Puck zum 2:0 im Netz. Der Augsburger CHL-Topscorer erzielte im siebten Europa-Einsatz bereits seinen achten Treffer. In der Deutschen Eishockey-Liga läuft es für den Kanadier noch nicht wie geschmiert, dort steht Fraser nach 17 Partien erst bei zwei Toren.
Schweizer Fans randalieren im Curt-Frenzel-Stadion - Polizei greift mit Schlagstöcken ein
Den Schweizer Fans schien das Zwischenresultat weniger zu schmecken. Hinter dem Gästefan-Block flogen Bierbecher auf die Polizei. Anschließend kamen in einem Handgemenge Schlagstöcke zum Einsatz. Die Gäste-Toilette wurde zeitweise abgeriegelt. Es gab drei Festnahmen, vier Polizisten wurden verletzt. (Lesen Sie dazu: Schlägereien während des Spiels: Polizei nimmt drei Bieler Fans fest)
Auf dem Eis ging es ebenfalls hoch her. Die Panther spielten nun wie aus einem Guss und versäumten es bei einer 5:3 Überzahl ihren Vorsprung auszubauen. Payerl, LeBlanc oder auch Fraser scheiterten am starken Gäste-Torwart Paupe. Auf der Gegenseite behielt der ruhige Olivier Roy meist den Überblick. Erst in der 48. Minute war der Kandier im AEV-Tor geschlagen. Stefan Ulmer verkürzte für den Zweiten der Schweizer National League auf 2:1. Wenig später gelang EHC-Torjäger Toni Rajala das 2:2.
Zum Rückspiel am kommenden Dienstag in Biel reisen die Panther mit einigen Hoffnungen und noch größerer Unterstützung aus der Heimat an. Wie schon nach Liberec fährt ein Sonderzug mit 800 Fans in die Schweiz. Insgesamt werden wohl rund 1200 Augsburger die Mannschaft beim Kampf um den Einzug ins CHL-Viertelfinale in der Tissot-Arena unterstützen.
Augsburger Panther Roy - Valentine, Lamb; Tölzer, Haase; Sezemsky, McNeill; Rogl - Hafenrichter, LeBlanc, Payerl; Holzmann, Gill, Fraser; Callahan, Stieler, Trevelyan; Sternheimer, Ullmann, Mayenschein; Lambacher
Tore 1:0 (1.) Hafenrichter (LeBlanc, Valentine), 2:0 (21.) Fraser (Gill), 2:1 (48.) Ulmer, 2:2 (54.) Rajala (Ullström)
Zuschauer 5580
Strafminuten 8- 6
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.
Die Diskussion ist geschlossen.
Mein lieber Thomas T.: Ich verstehe nicht, warum Sie so eine negative Kritik über unseren EHC Biel-Bienne schreiben?
Die Panthers aus Augsburg haben ein tolles Spiel vor einem super Anhang (BRAVO!) geliefert. Leider (aus meiner Sicht zum Glück) haben die Augsburger es verpasst, in doppelten Überzahl den "Sack" zuzumachen. Auch hatten wir in der Anfangsphase des Schlussdrittels (wir haben alle Startphasen verpennt) mehrmals Glück und mit Eilen Paupe (24 Jahre) einen sehr guten Nachwuchsgoalie zwischen den Pfosten.
Das leider auch wir beim EHC Biel-Bienne einige unverbesserliche Fans (Idioten) haben, möchte ich nicht bestreiten. Aber von einem generellen Gewaltproblem zu schreiben, ist arg übertrieben.
Das Sie von einem Käfig für Gästefans berichten, ist an den Haaren herbeigezogen und lächerlich. Der Stehplatzsektor für die Gästefans ist durch eine Plexiglasscheide von den Heimfans (Sitzplätze) getrennt - warum auch nicht?! Alle Gästefans können sich im Sektor der Sitzplätze ("Heimfans") frei bewegen - egal ob sie aus Augsburg oder Biel kommen.
Die TISSOT ARENA (Eröffnung im Jahr 2015) ist das einzige Stadion der Schweiz, das ein Eishockeystadion, ein Fussballstadion und eine Curlinghalle unter einem Dach vereint.
Blicken wir doch in die Zukunft: Ich hoffe auf ein volles Haus (Kapazität: 6521). Alle Tickets für die Sitzplätze (4400) sind bereits vergeben. 1200 Fans aus Augsburg werden unsere Arena beehren. Ich erwarte ein spannendes Spiel. Möge das bessere Team gewinnen!
Ein Blick in die TISSOT ARENA: https://vimeo.com/142417759
Warum Kritik immer gleich als negativ bezeichnet wird, werde ich wohl nie verstehen. Vor allem, wenn es gar keine Kritik ist, sondern Fakten benannt werden.
Viele Jahre im Schweizer Eishockey lassen mich normalerweise dessen sportliche Qualität rühmen, die Fan-Kultur ist jedoch schwer belastet. Und dies in einer Art und Weise, die man im hiesigen Eishockey einfach nicht kennt, nie gekannt hat und auch nicht kennen lernen will. Immer wieder ganz “herausragend” bei der Gewaltanwendung die Anhängerschaft des EHC Biel. Das beschwichtigende “Ein paar Idioten gibt es überall.” funktioniert nicht mehr, wenn man weiß, dass diese “Idioten” auch schon mal einen Familien-Bus eines Vereines, der noch nicht mal in der selben Liga spielt, auf einem Autobahnparkplatz mit Eisenstangen attackieren. In dem Bus saßen übrigens auch Kinder und Rentner. Auch einen Sportchef, der sich mit einem T-Shirt, auf dem “Sch... (beliebiger Vereinsname)” zu lesen ist, ablichten lässt, ist in Deutschland unbekannt. Mit dem Trikot der Gastmannschaft bin ich sowohl in Lausanne, in Visp, in Ajoie im Sitzplatzbereich massiv angefeindet wurden - nur weil ich es trug. In Biel war das direkt der Gesundheit abträglich.
Gerade der Gästesektor in Lausanne ist menschenunwürdig. Überhaupt ist die Maßnahme, Gäste- und Heimfans zu separieren in Deutschland in der Form unbekannt und klarer Ausdruck der latenten Gewalt auf den Tribünen.
Wenn dann noch so was wie in Ambrì oder Ajoie heraus kommt, wo man als Gast einfach nix sieht, grenzt es an Verhöhnung, von den Gästen auch noch Eintritt zu verlangen.
Alles das ist undenkbar, wenn man in Tschechien, Russland, Schottland, Frankreich, Slowakei, Schweden, Nordirland, Norwegen, Österreich, Slowenien Eishockeyspiele besucht. Also - ich hab das schon gemacht. Es war immer toll.
Und anstatt sich hier darüber zu beschweren, dass man mit den Problemen des eigenen Vereins konfrontiert wird, wäre Angesichts des Geschehens so etwas Einfaches wie die Bitte um Entschuldigung irgendwie angebracht. Aber so “kleine Schubsereien” mit 4 verletzten Polizisten sind im Schweizer Eishockey offensichtlich so normal, dass einem noch nicht mal der Gedanke kommt, das zu tun.
Ich wünsche trotzdem allen Augsburgern, die nächste Woche nach Biel fahren, einen tollen Ausflug. Den Stadt, See und Jura sind unbedingt sehenswert, der Wein vom Bieler See speziell, Treberwurst lecker und ein Sieg über einen sportlich so hochstehenden Gegner wie den EHCB wäre eine Sensation.
Völlig übertrieben., dass die Gästefans in ner Art Käfig untergebracht ist tatsächlich richtig, aber dass man nur wenn man mit dem Gästetrikot oder Gästefanschal bei den Sitzplätzen angemacht wird ist einfach nicht richtig. Wie kommt darauf sowas zu behaupten? ...gewaltbereit sind erster Linie die Ultras und die haben sicher keine Sitzplatzdauerkarte! Auch in der Schweiz gibt es normale Eishockeyfans! Wegen ein paar Vollidioten zu behaupten dass alle Fans in der Schweiz gewaltbereit sind ist ne Frechheit! Die Käfige sind in erster Linie auch nicht dafür da die Gästefans zu beschützen, sondern wissen sich, wie auch oft hier in Deutschland, die Gästefans nicht zu benehmen. Es brauch sich sicher keine Augsburger-Fan der eine Sitzplatzkarte für Biel hat sorgen um seine Sicherheit machen. Apropos Erfahrung, Ihnen würde ein Erfahrung mit dem Duden sicher auch nicht schaden bevor man so einen Unsinn hier verzapft
2 Drittel lang wohl die beste Saisonleistung des AEV, die einen geradezu derangierten EHC Biel vorführten.
Was man dem AEV vorwerfen kann - das Team hat aus den vorhandenen Großchancen viel zu wenig gemacht. Und so war die 5:3-Überzahl des AEV wohl der Wendepunkt. Die Phanter konnten den Score nicht erhöhen, danach brachte Biel mit einigen Fäusten die Emotionen in Wallung und so zwischen 45 und 55 Minute verlor der AEV zeitweise komplett die Linie und den Zugriff. Und schon vielen „schmutzige“ Tore nach ziemlichen Patzern in der Spielauslösung des AEV.
Aber drinn ist noch alles. Die Leistungskurve scheint aufwärts zu zeigen und vielleicht bekommt der AEV in Biel auch ein Schiedsrichtergespann mit besserer Auslegung und Fingerspitzengefühl. Die Strafe gegen Fraser in der letzten Minute war ein Treppenwitz.
Die Gewalt im Gästeblock kam mit Ansage. Das Schweizer Hockey hat seit Jahrzehnten ein Gewaltproblem und die Fans sind da immer an vorderster “Front” dabei.
Es wird für die Augsburger eine Erfahrung in Biel. Die Gästefans werden dort in einem Käfig gehalten und das falsche Fanutensil im falschen Block löst zügig Aggressionen aus - egal wie viel der Sitzplatz kostet.
Bei solchen Begleiterscheinungen kann man dem AEV den Einzug ins Viertelfinale nur wünsch