TJ Trevelyan: So lief die Rückkehr des AEV-Lieblings
Thomas J. Trevelyan hat immer wieder Verletzungspech. Auch in dieser Saison. Gegen Köln feiert er sein umjubeltes Comeback. Hinter ihm liegt „eine harte Zeit“.
Am Ende war es der perfekte Abend für das Comeback des Thomas J. Trevelyan. 4:1 gewannen die Augsburger Panther gegen Köln, als der Publikumsliebling zum ersten Mal in dieser Saison in einem Pflichtspiel auf dem Eis stand. Einmal mehr liegt eine lange Leidenszeit hinter dem Stürmer. Kein anderer Panther-Profi hat ähnliches Verletzungspech.
Nach Tölzer ist Trevelyan der dienstälteste AEV-Spieler
Seit 2011 spielt Trevelyan in Augsburg und ist damit nach Steffen Tölzer der Profi mit der längsten AEV-Erfahrung im Kader. Bisher verging keine Saison ohne mindestens eine schwere Verletzung. Trevelyan brach sich schon das Handgelenk, die Kniescheibe, den Knöchel, in der vergangenen Saison kam eine schwere Schulterverletzung dazu. Jetzt hat er gerade einen Bruch der Mittelhand auskuriert.
Erschwerend kam hinzu, dass er auf den deutschen Pass warten musste. „Es war eine harte Zeit“, sagte er nach dem Spiel gegen Köln. „Du willst jeden Tag trainieren und mit den Jungs aufs Eis gehen. Stattdessen sitzt du draußen und kannst nur zuschauen. Das ist mental ein harter Kampf. Jetzt bin ich einfach nur froh, dass ich zurück bin.“
Bis zuletzt war unklar, wann die Behörden in Kanada Trevelyan aus der kanadischen Staatsbürgerschaft entlassen. Das ist Voraussetzung dafür, den deutschen Pass zu bekommen. Alle Bedingungen hierzulande hatte er schon längst erfüllt und unter anderem einen Sprachtest bestanden. Da die Panther keine Ausländerlizenz mehr an Trevelyan vergeben wollten, war er auf das Dokument angewiesen – und musste sich in Geduld üben. „Ich konnte die Sache mit dem deutschen Pass nicht beeinflussen. Ich musste auf die kanadische Seite warten. Mehr konnte ich nicht tun.“
Am Donnerstag der vergangenen Woche hatte er dann den sehnlichst erwarteten Termin im Augsburger Standesamt und bekam dort einen vorläufigen Pass überreicht. Der endgültige wird in ein paar Wochen nachgeliefert. Die Erleichterung bei dem frischgebackenen deutschen Staatsbürger ist riesig. „Es war so großartig, wieder auf dem Eis zu stehen. Wie mich das Publikum begrüßt hat, unfassbar. Es fühlt sich einfach nur großartig an, wieder ein Teil der Familie zu sein.“
Stewart lobt seinen Spieler: "TJ ist ein Profi und topfit"
Trevelyan ist bei den Fans extrem beliebt, auch weil er dem Verein seit 2011 die Treue hält. Im Profi-Eishockey ist das ein ungewöhnlich langer Zeitraum. Längst schon gehört er im Curt-Frenzel-Stadion quasi zum Inventar. Die ersten Heimspiele der Saison habe er sich aber nicht von der Tribüne aus anschauen können. „Ich bin stattdessen in der Kabine gesessen und habe auf dem Bildschirm zugesehen. Ich hasse es, nicht spielen zu können.“
Jetzt darf er wieder auf Torejagd gehen. Panther-Trainer Mike Stewart attestierte ihm gegen Köln einen soliden Einstand. „Normalerweise bist du in der ersten Partie nach einer langen Pause sehr nervös. Aber TJ ist ein Profi und topfit. Er hat sehr gut trainiert und seine Erfahrung hat ihm geholfen.“
Trevelyan kehrt in eine funktionierende Mannschaft zurück. Platz fünf der Deutschen Eishockey Liga ist eine starke Bilanz nach den ersten 15 Spielen. „Die Saison ist noch lang, aber momentan haben wir einen guten Lauf“, sagt Trevelyan. Der große Unterschied zur vergangenen Spielzeit, als die Panther nur Zwölfter wurden, sei, „dass wir einen Weg gefunden haben, auch die knappen Spiele zu gewinnen“.
Nicht ganz so knapp ging es allerdings im ersten Aufeinandertreffen mit Bremerhaven zu. 0:4 verloren die Panther. Am Mittwoch (19.30 Uhr) gastieren die Norddeutschen in Augsburg.
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