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Augsburger Panther: Warum die Hanson-Brüder den AEV in den Play-offs anfeuern

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Warum die Hanson-Brüder den AEV in den Play-offs anfeuern

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    Gruppenbild mit Datschi: Die Hansons alias Sascha Ratzinger, Martin Schöll und Florian Ratzinger (von links) mit dem AEV-Maskottchen. Seit Beginn der Play-offs machen die drei als Hansons Stimmung für die Panther.
    Gruppenbild mit Datschi: Die Hansons alias Sascha Ratzinger, Martin Schöll und Florian Ratzinger (von links) mit dem AEV-Maskottchen. Seit Beginn der Play-offs machen die drei als Hansons Stimmung für die Panther. Foto: Siegfried Kerpf

    Der Film Slap Shot (eigentlich: Schlagschuss, in der deutschen Fassung etwas ungenau mit "Schlappschuss" übersetzt) hat zwar schon über 40 Jahre auf dem Buckel – unter Eishockey-Fans ist der Streifen aber Kult. Paul Newman spielt darin den Spielertrainer einer erfolglosen Eishockey-Mannschaft. Das Blatt für die fiktive Mannschaft der "Charlestown Chiefs" dreht sich aber dadurch, dass die drei Hanson-Brüder Jeff, Steve und Jack zur Mannschaft stoßen und ihr mit ihrer Spielweise neues Leben einhauchen.

    Mit wüsten Checks und Prügeleien schüchtern die Hansons den Gegnern Respekt ein. Was das mit den Augsburger Panthern zu tun hat? Ganz einfach: Seit Beginn der Play-offs sind die Hanson-Brüder auch Dauergast im Curt-Frenzel-Stadion.

    Die AEV-Hansons kommen alle drei aus Augsburg

    Auf der Haupttribüne sind die drei im "Chiefs"-Trikot zu sehen, die den AEV nach Leibeskräften anfeuern. Ähnlich wie die Filmvorlage trägt das Trio auch mit Klebeband geflickte Brillen, die Hände sind mit Silberfolie umwickelt. Tatsächlich stammen die AEV-Hansons aber nicht aus Nordamerika, sondern sind allesamt in der Nähe des Augsburger Schleifgrabens am Eisstadion aufgewachsen.

    Die wirklichen Brüder Florian und Sascha Ratzinger, die als Selbstständige eine IT-Firma betreiben, und Martin Schöll, Angestellter bei Fujitsu Augsburg – so weit die bürgerlichen Namen der AEV-Hansons –, haben alle drei Dauertickets bei den Panthern und waren schon als Schüler bei Spielen dabei. "Mit den billigsten Karten überhaupt", wie Sascha Ratzinger sagt.

    Die AEV Hansons: Florian und Sascha Ratzinger sowie Martin Schöll von links feuern die Augsburger Panther an.
    Die AEV Hansons: Florian und Sascha Ratzinger sowie Martin Schöll von links feuern die Augsburger Panther an. Foto: Florian Eisele

    Martin Schöll erklärt, warum aus den drei AEV-Fans die Hanson-Brüder wurden: "Wir haben uns gedacht: Wir wollen zu den Play-offs irgendwas Besonderes machen. Die Mannschaft spielt einfach sensationell." Weil alle drei große Fans des "Slap Shot"-Films sind, war schnell klar: Die Hansons statten den Augsburger Panthern einen Besuch ab. Die Trikots bestellte das Trio in Übersee, der einzige Nicht-Brillenträger Schöll bekam ein Modell mit Fensterglas und ab ins Stadion.

    Die Geschichte der Hanson-Brüder passt perfekt zum AEV

    Auch die Story des Films passt perfekt zur Saison des AEV, findet Schöll: "Es geht darum, dass eine erfolglose Truppe durch Einsatz, Herz und Teamgeist auf einmal erfolgreich ist." Die Initialzündung war das erste Spiel gegen die Düsseldorfer EG: Mit 7:1 wurden die Rheinländer aus dem Stadion gefegt – und passend zum Geschmack der Hansons gab es zwei Massenschlägereien und überfüllte Strafbänke.

    "Die TV-Kommentatoren haben uns gesehen und Magenta Sport hat danach auch einen Clip zusammengestellt, in dem es hieß, dass Slap Shot neu verfilmt wird", sagt Sascha Ratzinger und lacht. Seitdem werden die drei überall erkannt, es gibt nun sogar eine Instagram-Seite "aevhansons", auf der die drei Bilder und Videos hochladen. Reaktionen bekommen sie aus ganz Deutschland, wie Schöll erzählt: "Nürnberger Fans wollen uns einladen und DEG-Fans veröffentlichen Fotos mit uns.

    Sogar aus München kam die Frage, warum die Hansons nicht bei Spiel drei dabei waren. Für die Kartenbestellung waren die drei aber schlichtweg zu spät dran. Auch das gehöre zum Eishockey dazu, findet Schöll: Bei aller Rivalität auf dem Eis ist danach wieder alles gut. Auch die Panther-Spieler sind mittlerweile Fan der AEV-Hansons, wie Sascha Ratzinger verrät: "Brady Lamb, Hans Detsch oder Marco Sternheimer kommen immer vorbei. Jeder Eishockey-Spieler kennt den Film."

    Auch der Schiedsrichter bekommt von dem Trio eine Aufwartung, wie Martin Schöll sagt: "Wir begrüßen ihn vor dem Spiel. Währenddessen wird er natürlich komplett durchbeleidigt von uns."

    Die Hansons bleiben dem AEV auch in der neuen Saison erhalten

    Egal wie die Saison für den AEV ausgeht – eines ist schon jetzt klar: Die Hansons werden auch im kommenden Jahr im Curt-Frenzel-Stadion dabei sein, die Dauerkarten haben sie verlängert. Ob sie die Hauptrunde in Hansons-Montur bestreiten, ist zwar unwahrscheinlich.

    Während der Play-offs haben sich die drei aber noch etwas Besonderes überlegt, wie Martin Schöll sagt: "Wir verleihen ab jetzt den Ehren-Hanson pro Spiel. Das kann die Belohnung für eine gute Aktion oder einen Check sein." Am liebsten geht die Hanson-Tour in dieser Saison noch bis zum Finale weiter. Das wäre dann wohl ein Happy-End.

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