Augsburger Panther liefern den Eisbären großen Kampf
Einmal mehr geben die Augsburger Panther eine Führung aus der Hand und müssen sich den Eisbären Berlin mit 3:5 geschlagen geben.
Mit einer Niederlage haben die Panther am Donnerstag das Wochenende in der Deutschen Eishockeyliga eröffnet. 3:5 (2:1, 1:2, 0:2) stand es nach 60 umkämpften Minuten vor 5278 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion. Augsburg hängt damit auf Platz zehn fest. Von hinten droht nur noch geringe Gefahr durch die Serienpleitiers aus Köln. Nach vorne wird die Lücke allerdings auch immer größer. Die neuntplatzierten Nürnberger sind momentan schon fünf Punkte entfernt und können den Vorsprung am Freitagabend noch weiter ausbauen.
Seltene Gäste hatten sich vor dem Spiel gegen Berlin im kleinen Presseraum des Stadions getummelt: ein knappes Dutzend Scouts aus der NHL dezimierte dort die Apfelschorle-Vorräte. Hauptsächlich hatten sie aber Lukas Reichel im Visier. Der 17-Jährige spielt in Berlin eine überragende Saison und hat das Interesse der großen Klubs aus Nordamerika geweckt. Noch aber geht Reichel für die Eisbären auf Torjagd.
Augsburger Panther haben die erste Großchance
Die erste Großchance hatte aber Panther-Verteidiger Patrick McNeill, der von Sahir Gill perfekt bedient wurde. Der Puck aber trudelte an der Torlinie entlang quer durch die Gefahrenzone. Besser machte es Adam Payerl kurz darauf. In Überzahl hatte er keine Mühe, die Scheibe aus kurzer Distanz zum 1:0 ins Tor zu befördern (10.). Und Payerl hatte noch nicht genug: Gerade hatten die Eisbären eine Unterzahl überstanden, da zog der Kanadier ab und traf humorlos zum 2:0 (13.). Berlins Trainer Serge Aubin hatte ganz offenbar die Devise ausgegeben, mit einer kernigen Spielweise den Augsburgern auf den Zahn zu fühlen. Das funktionierte nur bedingt, denn es bescherte den Gastgebern im ersten Durchgang reichlich Überzahlsituationen. Dass die Mannschaft aus der Hauptstadt auch eine feine Klinge führen kann, zeigte sie, als Marcel gefühlvoll auf 1:2 verkürzte (14.).
Als die Panther Anfang des zweiten Drittels mehr als eineinhalb Minuten mit zwei Mann weniger auf dem Eis überstanden, hatten sie das Markus Keller zu verdanken. Der hatte den Vorzug vor Olivier Roy erhalten und rechtfertigte dieses Vertrauen weitgehend mit einer ganzen Serie an Paraden. Die überstandene Unterzahl setzte neue Energie frei – vor allem bei der zweiten prägende Figur auf dem Eis: In Unterzahl stibitzte Drew LeBlanc den Puck, enteilte allen Verfolgern und traf zum 3:1 (28.).
AEV gegen Eisbären: Einige rätselhafte Schiedsrichterentscheidungen
Berlin allerdings steht nicht umsonst auf Platz vier der DEL. Ryan McKiernan brachte die Eisbären zunächst auf 2:3 heran (31.). Als Leonhard Pföderl dann auch noch einen Schuss unhaltbar zum 3:3 abfälschte (34.), war einmal mehr ein hart erarbeiteter Vorsprung dahin. Das lag auch an einigen rätselhaften Schiedsrichterentscheidungen, die, anders als im ersten Drittel, jetzt meist gegen die Panther ausfielen.
Beide Mannschaften arbeiteten hart im letzten Abschnitt. Berlin allerdings hatte jetzt das richtige Maß an Härte gefunden und nutzte eine seiner wenigen Chancen durch Pföderl zur erstmaligen Führung (51.). Die Gäste verwalteten das Ergebnis geschickt, Augsburg konnte nicht mehr entscheidend zusetzen. Erneut Pföderl sorgte für die Entscheidung und stellte auf 5:3 (55.) – dabei blieb es, obwohl die Panther bis zum Ende alles versuchten. Weiter geht es am Sonntag mit dem nächsten Heimspiel, dann sind die Adler Mannheim zu Gast (16.30 Uhr).
Augsburg Keller - Haase, McNeill; Rogl, Lamb; Valentine, Sezemsky; Tölzer - Hafenrichter, LeBlanc, Kosmachuk; Schmölz, Stieler, Payerl; Trevelyan, Gill, Fraser; Holzmann, Mayenschein, Sternheimer
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Nach dem Match ist klar, der AEV ist in dieser Saison nach den sportlichen Leistungen dort angekommen, wo er hingehört. Auf einem Platz 10 der auf nicht weniger oder mehr hoffen lässt, als zwei trostlose Pre-PO-Spiele.
So wie das 1:0 für den AEV gefallen ist, will kein Eishockeyfan gewinnen. Diese Nummer, als in 4 gegen 3 ein Berliner offensichtlich verletzt zu Boden ging, war mehr als unansehnlich. Für das Tor habe ich mich auf der Tribüne geschämt.
Als sich die Schiedsrichter nach 40 Minuten zu beruhigen begannen, machte Berlin in einem harten Kampf die entscheidenden Tore und gewannen damit zu Recht.
Für mich ist der Rest der Saison qualifiziertes Auslaufen. Das Heute war der sportliche Offenbarungseid der Saison. Da ist Nichts, das darauf hoffen lässt, dass sportlich das Viertelfinale erreicht wird.
Das der AEV da hin gehört kann man so sehen. Wobei meine persönliche Meinung dazu ist wenn man hinter der Bande mehr Kompetenz hätte würde man wie in der vergangenen Saison einen Weg finden, gerade solche Spiele wie gestern, zu gewinnen. Der Kader hat definitiv mehr Potential als was er aktuell zeigt und wäre zumindest locker fähig in der ersten PO Runde Heimrecht zu haben, also Platz 7 oder 8 der Hauptrunde zu erreichen.
Über Schiedsrichter kann man eigentlich in der DEL gar nicht mehr sprechen. Das ist erbärmlich was hier für Fehlentscheidungen on Ice getroffen werden. Eine absolute Schande für diesen Sport. Mein Abo bei Magenta Sport habe ich deswegen wieder gekündigt, die Spiele sind dadurch eine reine Lotterie. Bezeichnend dafür ist die Ansage von Berlins Müller gegen den Schiedsrichter "Man kann doch nicht alles Pfeifen" Ende des ersten Drittels (Cable Guy). Danach blieb die Pfeife still wenn es um Strafen gegen die Berliner ging. Spielern und Funtionären der Teams wird einfach ein Maulkorb angelegt damit darüber nicht diskutiert werden kann. Man droht hier mit Geldstrafen durch die DEL. Erbärmlich...
Was den verletzten Spieler angeht teile ich auch eine andere Meinung. Es ist die Aufgabe des Schiedsrichters zu entscheiden ob der Spieler derart verletzt ist um ein Spiel zu unterbrechen. Bei einem schmerzhaften Block wie gestern wird in keiner Top Liga der Welt abgepfiffen. Das ist schmerzhaft, natürlich, aber wenn man bei einem "Frosch" das Spiel unterbricht haben wir das mehrfach pro Spiel das Spieler einfach liegen bleiben um einen Unterbruch zu erzwingen. Keine 5 Minuten später stand Olver ja wieder auf dem Feld.