Augsburger Panther schießen Tabellenführer München aus der Halle
Die Augsburger Panther gewinnen gegen den EHC mit 5:2. Ein perfektes Überzahlspiel ist der Schlüssel zum Erfolg, über den sich ein AEV-Profi ganz besonders freut.
Viel mehr geht nicht: Heimsieg vor ausverkauftem Haus und dabei noch den Spitzenreiter der Deutschen Eishockey-Liga aus der Halle geschossen. Die Augsburger Panther lieferten einen perfekten Sonntagnachmittag ab. Vor 6179 Zuschauern gewann der AEV mit 5:2 (1:0, 4:1, 0:1) gegen den EHC Red Bull München. Nach dem Punktgewinn beim 4:5 nach Penaltyschießen am Freitag in Nürnberg nimmt die Mannschaft von Trainer Tray Tuomie vier Punkte aus dem Wochenende mit.
Spielentscheidend am Sonntag war das funktionierende Powerplay - das ist Gold wert im Eishockey. Am Sonntag klappten die einstudierten Kombinationen der Augsburger wie am Schnürchen. Vier von fünf Treffer erzielten die Augsburger mit mindestens einem Mann mehr auf dem Eis. Noch beim Fünf-gegen-Fünf traf Sahir Gill für die Gastgeber zum 1:0 (16.). Bis dahin hatten sich die Gastgeber auf das System der Oberbayern eingestellt.
Während der EHC in den ersten zwölf Minuten noch oft frei zum Schuss kam und AEV-Torwart Markus Keller mehrmals in höchster Not rettete, stellten die Panther danach die Räume besser zu. Verteidiger Simon Sezemsky erhöhte mit einer seiner gefürchteten Direktabnahmen in der 23. Minute im Powerplay auf 2:0. Es war bereits das neunte Saisontor des Nationalverteidigers, allesamt in Überzahl erzielt. "Das ist eine starke Leistung, aber jetzt darf er auch mal bei Fünf-gegen-Fünf erfolgreich sein", scherzte Trainer Tray Tuomie. Anschließend schraubten zwei Mal Adam Payerl und Matt Fraser das Zwischenresultat auf 5:1 zur zweiten Pause.
Panther-Fans mit Sprechchören: "Münchens wahre Liebe - AEV"
Die Augsburger nutzten zum einen die Räume, die sich durch die vielen Strafen der Münchner boten. Andererseits zeigte sich, dass der Torwart der entscheidende Mann ist. Da die Münchner Nummer eins Danny aus den Birken wegen einer Knie-Operation mindestens bis Jahresende ausfällt und der erste Ersatzmann Kevin Reich am Sonntag krank ausfiel, kam die Nummer drei Daniel Fießinger zu seinem DEL-Debüt. Die Panther nutzten die Unerfahrenheit des 23-Jährigen aus Marktoberdorf aus und schossen aus allen Lagen. Es war das beste Saisondrittel der Augsburger.
Im letzten Drittel konzentrierten sich die Gastgeber darauf, das Ergebnis zu halten. Es ging jedoch etwas ruppiger zu. Augsburgs Deutsch-Russe Dennis Miller erhielt nach einem Bandenckeck gegen Nationalstürmer Yasin Ehliz fünf Strafminuten plus eine Spieldauer. Der Deutsche-Russe musste vorzeitig zum Duschen. Mark Voakes verkürzte noch auf 5:2, doch am Sonntag hatte der Vizemeister in Augsburg nichts zu bestellen.
Nach der klaren Führung feierten die AEV-Fans ihre Mannschaft mit Sprechchören: "Münchens wahre Liebe - AEV". Erfolge gegen Erzrivalen, dem die Panther im Frühjahr im DEL-Halbfinale alles abverlangt hatten und mit Pech gescheitert waren, schmecken eben noch süßer. Besonders freute sich über den erst vierten Heimerfolg AEV-Schlussmann Markus Keller. "Endlich hat es mit meinem ersten Saisonsieg in der Liga geklappt", freute sich die Augsburger Nummer zwei, die den an der Leiste verletzten Olivier Roy nahezu fehlerfrei vertrat.
Augsburger Panther Keller - Rogl, Lamb; Haase, McNeill; Tölzer, Sezemsky; Valentine - Trevelyan, LeBlanc, Kosmachuk; Schmölz; Gill; Fraser; Mayenschein, Stieler; Payerl; Hafenrichter, Callahan, Miller
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