Der AEV sucht einen neuen Trainer fürs DNL-Team
Nach der Trennung von Niels Garbe kündigt Präsident Renner eine zeitnahe Lösung an. Was sich der Verantwortliche von dem künftigen Coach erhofft.
Im Sommer hatte Michael Bakos den Augsburger EV überraschend verlassen. Kurzfristig, ohne dass sich Derartiges angekündigt hätte. Der Nachwuchschef und U20-Trainer hatte seinen Rücktritt erklärt und dem Eishockey ganz allgemein den Rücken zugewandt. Mit Bakos verlor der AEV nicht nur einen Jugendtrainer, sondern auch eine Identifikationsfigur. Auf Bakos folgte Niels Garbe. Während der ehemalige Nationalspieler aus freien Stücken seinen Job aufgab, wurde Garbe entlassen. Bereits am Donnerstagabend trennte sich der AEV von seinem Coach, nur wenige Monate durfte er an der Bande Kommandos geben. Erneut sucht der AEV einen Trainer fürs DNL-Team.
Für den 33-jährigen Garbe ist das vorzeitige Ende eine Enttäuschung, wie er im Gespräch gesteht. Er bemüht sich darum, kein schlechtes Wort über seinen ehemaligen Arbeitgeber zu verlieren. „Wir gehen im Guten auseinander. Ich kann mir nichts vorwerfen und ich werde dem AEV nichts vorwerfen“, betont Garbe. Die U20 des AEV befindet sich derzeit in einer sportlich schwierigen Lage. In der Deutschen Nachwuchs Liga (DNL) kämpfen die Augsburger gegen den Abstieg, als aktuell Siebtplatzierter müssten sie in den Play-downs um den Verbleib in der höchsten nationalen Nachwuchsliga bangen. Am Samstag siegte der AEV zwar in Regensburg mit 4:3 nach Verlängerung, einen Tag später kassierte das Team zuhause gegen den gleichen Gegner allerdings ein 4:10.
Garbe war in diesen Partien schon nicht mehr Trainer, statt seiner befehligte Co-Trainer Torsten Fendt die Mannschaft. „Natürlich ist es nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe“, erklärt Garbe. Er hätte sich aber zugetraut, den negativen Trend zu stoppen.
AEV-Präsident Renner: "Man tut sich aber schwer damit, einfach acht Spieler zu entlassen.“
AEV-Präsident Wolfgang Renner begründet die Trennung von Garbe nicht nur mit der sportlichen Talfahrt. „In Gesprächen mit der Mannschaft wurde deutlich, dass Garbe keinen Rückhalt mehr hatte.“ Zwischen den Zeilen lässt Renner durchblicken, dass er großteils die Spieler für den Misserfolg der vergangenen Wochen verantwortlich macht. „Garbe hat im Großen und Ganzen einen guten Job gemacht. Man tut sich aber schwer damit, einfach acht Spieler zu entlassen.“
Zur Dauerlösung soll Torsten Fendt, der zugleich die Knaben A betreut, nicht werden. AEV-Chef Renner kündigt für Ende dieser Woche einen neuen Übungsleiter an. Von diesem erhofft sich Renner Impulse, um die Saison zu einem befriedigenden Ende zu bringen. Für den AEV-Präsidenten ist von enormer Bedeutung, in der Division 1 zu bleiben.
Dem Trainer waren teils die Hände gebunden. Selbst wenn er hätte durchgreifen wollen, wenn er einmal ein personelles Zeichen hätte setzen wollen, wäre dies schwerlich möglich gewesen. Im Sommer hatten Spieler den Verein kurzfristig verlassen, die vor allem wegen Bakos zum AEV gekommen waren. Diese Nachwehen beschäftigen Renner. „Man muss schon ehrlich sagen: Uns tut immer noch weh, dass Michael Bakos aufgehört hat.“ Zudem dünnten Verletzte den Kader aus, zuletzt mussten U17-Spieler im DNL-Team aushelfen.
Nicht nur vom künftigen Trainer sollen Impulse ausgehen, ebenso will der Klub auf dem Transfermarkt tätigt werden. Wobei die Suche nach Verstärkungen nicht einfach sei, wie Renner anmerkt. „Man muss schon sagen: Die großen Talente gehen eher nach Köln, Mannheim oder Berlin.“
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