Der treffsicherste Verteidiger der DEL spielt für die Panther
In der DEL trifft keiner öfter als Simon Sezemsky von den Augsburger Panthern. Nun spielt der 25-Jährige im Nationalteam beim Deutschland Cup und hat ein großes Ziel.
Noch konnte Simon Sezemsky seine schärfste Waffe nicht einsetzen. In der ersten Trainingseinheit der Eishockey-Nationalmannschaft ließ Toni Söderholm das Abwehrverhalten bei fünf gegen fünf üben. „Damit wir alle mal auf einem Stand sind. Im Klub spielt ja jeder ein eigenes System“ berichtet Sezemsky von der Eiszeit in der Krefelder Eishalle. Der Verteidiger der Augsburger Panther hat eine gefürchtete Direktabnahme in seinem Repertoire. In der Liga erzielte der gebürtige Füssener fast alle seiner sieben Treffer mit dem Direktschuss. Sezemsky ist der torgefährlichste Abwehrmann der DEL, gefolgt vom Schweden Fredrik Eriksson (fünf Treffer) aus Straubing.
Die Berufung ins Nationalteam für den Deutschland Cup kommt nicht überraschend. Für den 25-Jährigen ist es dennoch keine Selbstverständlichkeit, auch wenn er in den U17- oder U18-Auswahlmannschaften bereits dabei war. „Klar hat mich die Berufung gefreut. Ich bin gespannt, wie der neue Trainerstab mich sieht“, sagt der 25-Jährige. Das Tempo auf internationalem Niveau ist höher als in der Liga und: „Ausgelernt hat man nie.“ So ehrgeizig war Sezemsky nicht immer in seiner Karriere.
Panther-Verteidiger Sezemsky schaffte erst spät den Sprung in die DEL
Erst vergleichsweise spät schaffte er mit 23 Jahren den Sprung von der zweiten Liga in Ravensburg in die DEL. Auch weil der Allgäuer als etwas schlampiges Talent galt. Trainingsfleiß war nicht seine hervorstechende Eigenschaft. Doch mittlerweile hat er erkannt, dass er mehr als nur die Pflicht absolvieren muss. Nach dem Ende der offiziellen Trainingseinheit übt Sezemsky deshalb immer wieder Direktabnahmen, „bis zu zweihundert Mal in der Woche“, berichtet der AEV-Verteidiger. In Augsburg setzt Trainer Tray Tuomie seine offensivstärksten Verteidiger oft im Überzahlspiel ein.
Bundestrainer Söderholm kann einen Direktschützen an der blauen Linie gut gebrauchen. Bei der vergangenen Weltmeisterschaft in der Slowakei schickte der Finne mangels eines starken Blueliners fünf Stürmer als Powerplay-Formation auf das Eis. Sezemsky ist der ideale Überzahl-Verteidiger, kann ein Spiel von hinten aufbauen oder wenn nötig mit seinen starken läuferischen Fähigkeiten die Scheibe ins gegnerische Drittel tragen. An ihm liegt es nicht, dass die Panther bisher mit Platz zwölf in der Liga den Erwartungen hinterherhinken. „Man kann aber auch nicht davon ausgehen, dass wir jedes Jahr als Dritter die Saison beenden“, sagt Sezemsky. „Im Augenblick müssen wir zu viel Aufwand betreiben, um ein oder zwei Tore zu schießen.“
Der Deutschland Cup ist für Sezemsky eine willkommene Abwechslung
Die Länderspiele sieht er als willkommene Abwechslung, obwohl auch dem 25-Jährigen eine Pause guttun würde. Anfang November hat er bereits 26 Partien – 17 DEL-Einsätze, sechs mal Champions Hockey League und drei Vorbereitungsspiele – in den Knochen. Da am kommenden Dienstag bereits das CHL-Achtelfinale mit den Panthern gegen den Schweizer Spitzenklub EHC Biel/Bienne ansteht, wird der AEV-Verteidiger wohl nicht alle Partien im Deutschland Cup bestreiten.
Zum Auftakt am Donnerstag gegen Russland soll der 25-Jährige aber auflaufen und freut sich auf den namhaften Gegner. „Auch wenn sie gewiss nicht ihre erste Garde schicken, werden sie Eishockey auf höchstem Niveau zeigen. Russland ist im Eishockey so breit aufgestellt“, sagt Sezemsky. Durch höchst erfolgreiche CHL-Einsätze mit den Panthern sieht sich der AEV-Verteidiger gut gerüstet, um sein großes Ziel zu erreichen: „Eine WM-Teilnahme im kommenden Jahr in der Schweiz wäre das Nonplusultra für mich.“
So verlief die Saison für den AEV bislang: Die Augsburger Panther hinken den Erwartungen hinterher
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"...läuferisch starken Fähigkeiten..." Sehe ich eher kritisch. Sein Laufstil ist äußerst unorthodox und ich sehe Ihn da eher schlecht unterwegs. Er hat einen super Schuss und in Überzahl variiert er mittlerweile auch sehr gut. Sein 5vs5 Verhalten ist ebenfalls eher schwach. Unter Druck hält er den Puck zu lange und bringt sich und seinen D-Partner immer wieder in schwierige Situationen. Seine Aufbaupässe enden zudem häufig beim Gegner. Ohne PP würde ehr sicher bei mehr als -2 stehen.