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Foto: Siegfried Kerpf
Foto: Siegfried Kerpf

Der Rekordsieger beim Dolomitencup: Die Augsburger Panther gewinnen das Turnier zum vierten Mal. Im Hintergrund freuen sich gut 300 mitgereiste Panther-Fans.

Eishockey
20.08.2018

Die Augsburger Panther genießen den Erfolg in Südtirol

Von Milan Sako

AEV-Trainer Mike Stewart zieht einige Erkenntnisse aus den Siegen gegen den HC Bozen und den EV Zug. Neuzugang Adam Payerl glänzt als zweifacher Torschütze.

Adam Payerl zeigte sich beeindruckt: die Weinberge, die Apfelplantagen, die Spitzen der Dolomitengipfel hoch droben in den Bergen. Dort haben sich die Panther den vierten Turniersieg beim 13. Dolomitencup gesichert. „Unsere erste Auswärtstour hat uns in eine wunderschöne Gegend geführt. Ich habe sehr viele Fotos gemacht“, sagte der Außenstürmer nach seinen beiden ersten Einsätzen in Europa überhaupt und für die Augsburger Panther im Speziellen. Auf Anhieb überzeugte der Kanadier mit je einem Treffer beim 3:0 gegen Bozen und beim 5:1 im Finale gegen den EV Zug. Die weiteren Endspiel-Treffer erzielten Matt White, Drew LeBlanc, David Stieler und Daniel Schmölz.

Lobende Worte für das neue Sturm-Trio

Die Sturmreihe mit Neuzugang Payerl von den Providence Bruins, mit Sahir Gill und dem letztjährigen Torjäger White spielte am auffälligsten. Trainer Mike Stewart glaubt, eine Formation bereits gefunden zu haben, die auch in der Deutschen Eishockey-Liga funktionieren könnte: „Sahir Gill ist der Denker und Lenker in diesem Trio. Payerl ist Torjäger und Power-Stürmer durch und durch. Und White hat von allem etwas. Die drei haben schon gut miteinander harmoniert.“

Doch nicht nur diese Reihe beeindruckte den Coach. Augsburg ging das hohe Tempo der Schweizer mit, was nicht selbstverständlich ist. „Nach Schweden halte ich die Schweiz für die zweitschnellste Liga Europas. Aber wir sind trotzdem gut in die Zweikämpfe gekommen und auch die Abwehr hat mich überzeugt, weil wir Pass-Bahnen zugemacht und Schüsse geblockt haben“, lobte der AEV-Coach.

Düsseldorf-Neuzugang Henry Haase bringt sein robustes Körperspiel in die Abwehr ein. Die Panther dürften nach den Abgängen des wackeligen Gabe Guentzel und des defensiv-faulen Mark Cundari in der Hintermannschaft stabiler stehen.

Torwart Olivier Roy bekam zwar nicht übermäßig viel zu tun, doch mit drei herausragenden Paraden und einer ansonsten zuverlässigen Vorstellung rettete der Kanadier die Panther insbesondere in den zahlreichen Unterzahlsituationen. Mannheim-Neuzugang Christoph Ullmann und Jaroslav Hafenrichter als erstes Unterzahl-Paar leisteten hier wertvolle Arbeit, die sich zwar nicht in der Scorerwertung niederschlägt, aber für den Mannschaftserfolg ebenso wichtig ist wie das Toreschießen.

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Neuzugang Payerl ist eine härtere Gangart gewohnt

Die kleinliche Regelauslegung der Schiedsrichter konnte Adam Payerl, der die wesentlich ruppigere American Hockey League gewöhnt ist, nicht immer nachvollziehen. „Da muss ich mich noch anpassen“, sagte der 27-Jährige aus Kitchener in Ontario. Nach dem Endspiel wurde der Außenstürmer als bester Panther des Spiels geehrt. Am Freitag nach dem 3:0 gegen Bozen hatte Torwart Markus Keller diese Auszeichnung erhalten.

Kapitän Steffen Tölzer nahm nach dem Finalerfolg den Siegerpokal und einen ordentlichen Ranken Südtiroler Speck entgegen. Auf den Rängen sorgten die gut 300 mitgereisten AEV-Fans wie schon während der Partie für ausgelassene Stimmung in der 1300 Zuschauer fassenden Unterland-Arena von Neumarkt. Payerl zeigte sich beeindruckt von der Begeisterungsfähigkeit des Publikums: „Vor dieser Kulisse zu spielen hat wirklich viel Spaß gemacht. Das war anders als alles, was ich bisher im Eishockey erlebt habe.“

Nach dem Match tanzten zwei Dutzend Augsburg-Anhänger ausgelassen auf den Tribünen. Am Freitag um 19.30 Uhr kommen die Graz 99ers zum Heimspiel-Auftakt ins Curt-Frenzel-Stadion. Der Kanadier Payerl hat noch einige Europa-Premieren vor sich, bevor sein erstes Punktspiel in der Deutschen Eishockey-Liga am 14. September mit den Panthern in Köln und der Heim-Auftakt am 16. September gegen die Adler Mannheim auf dem Programm stehen.

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