Mit Krücken und neuem Co-Trainer in die "Mission Play-Offs"
Den Sonntagabend hatten sich wohl einige beim ERC Ingolstadt anders vorgestellt. Glen Goodall wollte eigentlich sein 500. Spiel für den ERCI feiern, der Rest der Panther-Gemeinde die traditionelle Weihnachtsfeier genießen. Doch die Kölner Haie machten den Ingolstädtern einen gehörigen Strich durch die Rechnung.
Von Michael Böhm
Ingolstadt. Den Sonntagabend hatten sich wohl einige beim ERC Ingolstadt anders vorgestellt. Glen Goodall wollte eigentlich sein 500. Spiel für den ERCI feiern, der Rest der Panther-Gemeinde die traditionelle Weihnachtsfeier genießen.
Doch die Kölner Haie machten den Ingolstädtern einen gehörigen Strich durch die Rechnung: Mit 5:1 fertigten sie die über weite Strecken recht ungeordnet agierenden Schanzer ab und trübten die Feierstimmung.
"Es war ein wirklich schreckliches Spiel. Die Mannschaft hat sich überhaupt nicht an meine Vorgaben gehalten. Wir haben noch viel Arbeit vor uns", resümierte Trainer Mike Krushelnyski nach der Partie und sprach damit den Anhängern des ERCI aus der Seele, die kurz zuvor mit ansehen mussten, wie der Tabellenzweite ihre Panther "auseinandernahm".
40:28 Torschüsse, 1:5 Tore
Mit Ausnahme des ersten Drittels, in dem Ingolstadt zwar früh in Rückstand geriet, aber dennoch das etwas überlegenere Team stellte, demonstrierten die Gäste aus Köln, wie man erfolgreich Eishockey spielt. Während Ingolstadt teilweise mit Gewalt versuchte, zu einem Treffer zu kommen - 40 Mal stellten die Schanzer Haie-Keeper Stefan Horneber auf die Probe - wartete Köln ab und setzte dann immer wieder zu gefährlichen Kontern an.
Der zählbare Unterschied: Bei nur 28 Schüssen auf den Kasten von ERCI-Keeper Jimmy Waite sprangen für Köln gleich fünf Treffer heraus, für Ingolstadt bekanntermaßen nur einer.
Damit liegen die Panther weiter hinter ihrem Saisonziel, dem Erreichen der Play Offs, zurück - ein Zustand, den Geschäftsführer Sven Zywitza nicht für gut heißen kann: "Damit sind wir nicht zufrieden. Die Mannschaft muss jetzt zusehen, dass sie so schnell wie möglich wieder auf die Erfolgsspur zurückkommt." Unterstützung in der "Mission Play Offs" erhält Coach Krushelnyski schon am kommenden Freitag bei der Partie gegen die Straubing Tigers. Greg Thomson wird dann als Assistenz-Trainer hinter der Bande stehen. "Ich kenne ihn aus meiner Zeit in Hamburg. Er war schon als Spieler sehr charakterstark und ein Leader, auch in der Kabine", weiß Geschäftsführer Zywitza. Mit der Ankunft Thomsons werden wohl auch die Tage von Eric Boguniecki an der Seite von Krushelnyski gezählt sein. Der verletzte Stürmer unterstütze "Krusher" zuletzt während den Spielen. "Er war mir eine wirklich große Hilfe. Und vielleicht behalte ich ihn noch eine Weile bei mir hinter der Spielerbank. Mit seinen Krücken kann er mir weiterhin helfen, die Spieler etwas zurecht zu weisen", meinte Krushelnyski schmunzelnd.
Während eine Personalfrage mit der Verpflichtung von Thomson nun also beantwortet ist, geht es bei der Suche nach spielerischen Verstärkungen weiter. "Es ist ganz klar, dass es auf Dauer so nicht weitergehen kann", weiß auch Geschäftsführer Zywitza angesichts der angespannten personellen Lage. Zu kräfteraubend sei gerade die offensive Spielweise des neuen Trainers - zumal neben den Langzeitverletzten Doug Ast, Eric Boguniecki und Matt Higgins mit Michael Waginger nun noch ein weiterer Stürmer für mehrere Wochen ausfällt."Wir sind mit Hochdruck dran, neue Spieler zu finden. Wir wollen aber nicht nur irgendeinen Ergänzungsspieler, sondern jemanden, der uns auch weiterbringt. Die Qualität steht eindeutig im Vordergrund", erklärt Zywitza, will sich dabei aber noch nicht festlegen, bis wann mit einem Neuzugang zu rechnen ist: "Es wäre schön, wenn neue Spieler schon unter dem Weihnachtsbaum liegen würden, aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar."
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