Panther üben für das korrekte Bully
Oft sorgt es für Ärger - deshalb gab es für die Panther vom DEL-Schiedsrichter Bully-Nachhilfe für das richtige Verhalten am Anspiel. Nicht nur das soll besser werden.
Medientag, Gesprächsrunde, Interviews - es ist zu spüren, dass der Saisonauftakt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) näher rückt. Heute in einer Woche treten die Panther in Nürnberg zum ersten Punktspiel an. Gestern Vormittag stand nach dem Eistraining Regelkunde im Programm der Augsburger Panther. Der erfahrene DEL-Hauptschiedsrichter Daniel Piechaczek vom HC Landsberg erklärte den Profis die wichtigsten Neuerungen für die Saison 2016/2017. Ein großer Streitpunkt bleibt das Bully und seine komplizierten Regeln. Immer wieder schicken die Unparteiischen einen Spieler beim Anspiel aus oft unerfindlichen Gründen weg und wollen einen Ersatzmann. Das verärgert den Trainer, die Fans quittieren die Entscheidung oft mit Pfiffen und Buhrufen.
Auch Trainer Mike Stewart schwillt regelmäßig der Kamm wegen des leidigen Themas. Als in der vergangenen Spielzeit ein Match auch wegen vieler Bully-Korrekturen 2.40 Stunden dauerte, beschwerte sich Stewart anschließend über die Unparteiischen und bekam anschließend prompt Ärger mit der DEL-Leitung.
So läuft ein korrektes Bully beim Eishockey ab
Laut Stewart sind ab der kommenden Saison folgende drei Punkte von den Bullyspielern zu beachten.
1. Beide Spieler müssen mit beiden Schlittschuhen gerade zum Anspielpunkt stehen. Sie dürfen nicht seitlich stehen, um sich keinen Vorteil zu verschaffen.
2. Der defensive Spieler (derjenige der näher zu seinem Tor steht), muss den Schläger zuerst auf das Eis bringen. Danach senkt der offensive Spieler den Schläger und die beiden Kellen müssen mindestens eine halbe Sekunde lang das Eis berühren und sich gegenüber stehen. Dann wirft der Schiedsrichter den Puck ein. Zuckt ein Profi zu früh, lässt der Unparteiische das Bully wiederholen und kann den entsprechenden Spieler fortschicken.
3. Alle anderen Spieler müssen außerhalb des Bullykreises stehen.
„Eigentlich ist es in der Theorie ganz einfach“, sagt Coach Stewart und fügt mit einem Grinsen an: „Und es wird bestimmt keine Probleme in dieser Saison geben.“ Der Austro-Kanadier hat sich jedoch vorgenommen, auf Schiedsrichterschelte künftig zu verzichten.
Panther sollen das korrekte Bully im Testspiel gegen Ravensburg üben
Geübt werden können die Bullyregeln auch heute im letzten Testspiel der Augsburger. Um 20 Uhr treten die Panther bei ihrem Kooperationspartner Ravensburg an. Trainer Stewart nimmt das Vorbereitungsspiel ernst. Der Coach wird wohl weitgehend mit den heutigen Formationen auch im ersten Punktspiel am 16. September in Nürnberg sowie zum Heimauftakt am 18. September (19 Uhr) gegen Krefeld antreten. Allerdings fällt momentan Stürmer Adrian Grygiel wegen Rückenbeschwerden aus. Die Schulterprellung von Ben Hanowski ist nahezu gänzlich ausgeheilt, der Amerikaner zieht die Schlittschuhe an. Verteidiger Arvids Rekis ist von seinem Lettland-Einsatz gesund zurückgekehrt.
In der vergangenen Saison verpatzten die Panther die Generalprobe und unterlagen dem Zweitligisten Ravensburg mit 1:3. Das gefiel dem Coach nicht: „Wir haben es nicht ernst genommen, wir waren schlampig. Deshalb ist es nach dem Spiel in der Kabine laut geworden.“
Panther-Trainer Stewart fordert von seinen Spielern vollen Einsatz
Stewart fordert eine maximale Arbeitseinstellung, egal gegen wen seine Mannschaft spielt. Während der Saison arbeitet der AEV-Coach eng mit Towerstars-Trainer Daniel Naud zusammen. Der ehemalige Verteidiger ist als Spieler und Trainer im Curt-Frenzel-Stadion bestens bekannt und beliebt. Die drei Panther-Profis Simon Sezemsky, Hans Detsch sowie Torwart Niklas Zoschke besitzen eine Förderlizenz und können in Ravensburg Spielpraxis sammeln.
Trainer Stewart kündigte bereits an, dass Verteidiger Sezemsky zu den Towerstars geschickt wird, sofern in Augsburg alle sieben Abwehrkräfte gesund sind.
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