Nachricht vom Bundestrainer überraschte AEV-Spieler Sezemsky
Panther-Verteidiger Simon Sezemsky erzählt, wie ihn Marco Sturm mit einer Nachricht überraschte und warum es in Augsburg derzeit so gut läuft.
Wie läuft es ab, wenn der Bundestrainer einen Spieler über dessen Nominierung für die Nationalmannschaft informiert?
Simon Sezemsky : Die Einladungen gingen am vergangenen Freitag raus – also an einem Spieltag. Um unseren Ablauf rund um ein Spiel nicht zu unterbrechen, hat der Bundestrainer eine Sprachnachricht auf dem Handy hinterlassen. Darin hat er gesagt, dass er meine Saison verfolgt hat, dass er sich freut wie es bei mir läuft und ich für den Deutschland Cup nominiert bin.
Hatten Sie schon so eine Ahnung, als die Handynummer von Bundestrainer Marco Sturm bei Ihnen auf dem Display aufgetaucht ist?
Sezemsky: Nein, ich kannte die Nummer ja nicht. Ich habe Thomas Holzmann gefragt, ob er die Nummer zufällig eingespeichert hat. Er hat sie bei sich eingetippt und dann wurde Marco Sturm angezeigt.
Sie haben schon vier Länderspiele absolviert im vergangenen Jahr – damals während der Vorbereitung auf die WM 2018. Gleichzeitig liefen die DEL-Play-offs noch, wo eine ganze Reihe Nationalspieler im Einsatz waren. Während des Deutschland Cups pausiert die Liga dagegen. Hat Ihre jetzige Nominierung deshalb einen höheren Stellenwert?
Sezemsky: Wenn man sich den Kader so anschaut ist das schon eine große Ehre, dabei zu sein. Ich bin sehr gespannt, wie das wird. Einige Jungs kenne ich schon, viele nicht. Ich gehe offen an die Sache ran und lass mich überraschen, was passiert.
Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre ersten Länderspiele?
Sezemsky: Das waren zwei Spiele in Sotschi gegen die Russen. Im ersten ist der Puck von meinem Schlittschuh ins eigene Tor gerutscht. War eine unglücklich Aktion, wir verloren 1:4. Umso mehr hat es mich gefreut, dass ich im nächsten Spiel auch ins richtige Tor getroffen habe und wir 4:3 gewonnen haben. Die Erfahrung war unglaublich. Das ist schon noch mal ein anderes Niveau. Was die Russen mit uns im ersten Spiel gemacht haben, das war schon beeindruckend. Die hatten eine richtig gute Mannschaft, krass. Da war ich schon mal kurz erstaunt nach den ersten beiden Dritteln, wie die Schlittschuhlaufen, welche körperliche Präsenz die haben. Aber wir haben uns schnell daran gewöhnt und im zweiten Spiel haben wir es ja ganz gut gemacht.
Höhepunkt der internationalen Saison ist die WM 2019 (3. – 19. Mai) in der Slowakei. Haben Sie diesen Termin schon im Hinterkopf?
Sezemsky: Nein, damit beschäftige ich mich noch gar nicht. Es ist natürlich ein Traum, irgendwann mal eine Weltmeisterschaft zu spielen. Es wäre eine Wahnsinnserfahrung, wenn das klappt. Wenn nicht, dann fahre ich eben in den Urlaub.
Gut ist auch die Situation bei den Augsburger Panthern: sechs Siege in Folge und Tabellenplatz vier. Der Saisonbeginn verlief eher holprig. Was macht die Mannschaft jetzt besser?
Sezemsky: Gute Frage. Ich glaube, wir sind defensiv sehr diszipliniert. Mit Markus Keller und Olivier Roy haben wir brutalen Rückhalt im Tor. Dazu kommt, dass Nürnberg zweimal am leeren Tor vorbeigeschossen hat. Das passiert dir nur, wenn du einen Lauf hast. Das Scheibenglück, das wir am Anfang nicht hatten, ist jetzt auf unserer Seite. Dafür haben wir aber hart kämpfen und arbeiten müssen. Es macht momentan einfach unheimlich Spaß. Die Jungs sind super drauf. Stewi (Mike Stewart, Anm. d. Red.) findet einen sehr guten Grad zwischen Strenge und Zügel locker lassen um uns pünktlich zum Wochenende fit zu haben.
Gegen Nürnberg hat sich Augsburg schwer getan und erst im letzten Drittel mehr vom Spiel gehabt. Täuscht dieser Eindruck?
Sezemsky: Ich denke auch, dass unser drittes Drittel unser bestes war. Die ersten beiden waren eher Gulasch. Der Coach hat in der zweiten Pause gesagt, gute Mannschaften gewinnen so ein Spiel.
Am Freitag kommt München nach Augsburg. Wie breit ist die Brust der Panther?
Sezemsky: Breit. München hat zwar eine große Qualität im Kader, aber wir hätten schon das erste Spiel gewinnen können (1:2). Hoffentlich wird das Stadion richtig voll. Je mehr kommen, desto besser.
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