Neuer TV-Vertrag: Alle Panther-Spiele nächste Saison live zu sehen
Ab nächster Saison gibt es einen neuen TV-Vertrag: Die Telekom hält dann die Medienrechte der DEL. Was der neue Rechteinhaber plant und wie die Panther davon profitieren können.
Lothar Sigl zeigt Erleichterung. „Der neue TV-Vertrag ist für uns ein wichtiger Fingerzeig, dass wir uns bei den Budgetplanungen für die nächste Saison in ähnlichen Bereichen bewegen können wie bislang“, sagt der Panther-Hauptgesellschafter. Am Mittwoch hat die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) bekannt gegeben, dass sich die Deutsche Telekom die Medienrechte für die nächsten vier Jahre ab der Saison 2016/17 gesichert hat.
„Das ist ein namhafter Partner, der unsere Sportart weiter nach vorne bringen wird“, ist Sigl überzeugt, der am Montag bei einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung über das Geschäft mit abstimmte. Die Telekom bekam den Zuschlag, an den Details wird noch gefeilt. „Das ist alles mit heißer Nadel gestrickt“, so Sigl.
Wer hält bislang die TV-Rechte?
Über eine Sportmarketingfirma (Sportsman Group) hatte der österreichische Sender ServusTV von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz 2012 die Liverechte im Free-TV erworben. Aktuell überträgt er ein Spiel pro Woche direkt, weitere Partien werden auf der Internetplattform LaOla1 gesendet.
Was ist in Zukunft geplant?
Laut Telekom können Eishockey-Fans in Zukunft alle Begegnungen der DEL live und in HD über das TV-Angebot Entertain sowie online, über Mobilfunk, Smart TVs und Streamingdienste sehen. Zudem sind Live-Spiele über Partner im Free-TV beabsichtigt. Mögliche Kandidaten: Eurosport, Sport1 oder ServusTV. Zu den Konditionen kann Telekom-Sprecher Malte Reinhardt noch nichts Endgültiges sagen. „Das muss alles noch ausgestaltet werden.“
Wie könnte es laufen?
Als Vorbild könnte die Zusammenarbeit der Telekom mit der Basketball-Bundesliga dienen. Alle deren Spiele werden von der Telekom live im Internet übertragen. „Wir haben auch die Europaleague sowie ausgewählte NBA-Spiele im Angebot“, so Reinhardt. Telekomkunden können die Spiele kostenlos sehen, für andere kostet das Basketball-Abo rund zehn Euro im Monat. Im frei empfangbaren Fernsehen ist eine Partie pro Woche bei Sport1 zu sehen.
Was versprechen sich die Panther von der neuen Lösung?
Nach Meinung von Hauptgesellschafter Lothar Sigl kann die DEL von der Marktmacht der Telekom profitieren. „Sie hat viele Millionen Kunden, da ist für unsere Sportart eine ganz andere Verbreitung möglich.“ Die Telekom will bei ihren Übertragungen hohe Qualitätsstandards setzen. Sigl: „Die nehmen viel Geld in die Hand.“ Bei jedem DEL-Spiel sollen mindestens sechs Kameras (vier plus zwei über den Toren) zum Einsatz kommen.
Wie viel Geld bringt der Vertrag den Panthern ein?
Darüber schweigt sich der Hauptgesellschafter Lothar Sigl aus. Bislang erhielt jeder DEL-Verein geschätzt über 300.000 Euro pro Saison, inklusive eines Vermarktungsvertrags mit einem Wettanbieter. Auch diese Vereinbarung läuft nach der Saison 2015/16 aus. Sigl gibt sich aber zuversichtlich, dass es auch in diesem Punkt bald zu einem Abschluss kommt.
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