Nicht schön, aber wichtig: AEV gewinnt Kellerduell gegen Krefeld
Nach einem zähen Start besiegen die Augsburger Panther dank starker Einzelleistungen die Rheinländer. Zu Spielbeginn gibt es Pfiffe gegen Trainer Tray Tuomie.
So etwas nennt man einen Arbeitssieg: nach einem mühevollen Start und viel Gewürge auf beiden Seiten setzten sich die Augsburger Panther am Sonntag mit 3:0 (0:0, 1:0, 2:0) gegen die Krefeld Pinguine durch. Verdient war der Erfolg deshalb, weil die Panther die besseren Einzelspieler in Adam Payerl und Thomas J. Trevelyan hatten, die beide ihre Alleingänge nutzten. Verteidiger Patrick McNeill ins leere Tor entschied die schwache Partie mit vielen Fehlpässen auf beiden Seiten.
Die Spielanalyse begann Tray Tuomie mit dem Freitagmatch in München. "Bevor ich mit diesem Spiel anfange möchte ich unsere Fans loben. Beim 0:6 in München waren sie unglaublich laut und haben nie aufgehört uns zu unterstützen." Die Anhänger dagegen hatten dem Trainer vor dem Eröffnungsbully einen unfreundlichen Empfang bereitet.
Bei der Mannschaftsaufstellung gab es Pfiffe für AEV-Trainer Tuomie
Als Stadionsprecher Ingo Weighardt Tray Tuomie ankündigte, pfiffen einige der AEV-Fans. Die Anhänger sehen in dem zum Cheftrainer aufgerücktem Bandenchef den Hauptverantwortlichen für die schwachen Leistungen in der Deutschen Eishockey-Liga. Die Erwartungen nach Platz drei in der abgelaufenen Saison sind hoch, zumal die Mannschaft gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert geblieben ist. Mit dem enttäuschenden Mittelstürmer Mitch Callahan als Ersatz für den nach Russland abgewanderten Matt White leistete sich Tuomie zudem einen Fehlgriff.
Callahan fehlte als überzähliger Ausländer, auch Jaroslav Hafenrichter und David Stieler standen nicht in der Aufstellung. Nur mit viel Glück überstanden die Panther vor 6179 Zuschauern im zum vierten Mal in dieser Saison ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion den ersten Abschnitt ohne Gegentor. Zwei Mal trafen die keineswegs überragenden Krefelder das Gestänge und zudem stoppte AEV-Torhüter Olivier Roy einen Alleingang von William Besse.
Auch im zweiten Drittel waren durchdachte Aktionen auf beiden Seite selten, eher bestimmte der Zufall das Match. Ironie dieses Gewürges: Ausgerechnet die schwächste Unterzahl-Mannschaft der Liga traf in numerischer Unterlegenheit zum 1:0. Kurz nachdem Christoph Ullmann auf der Strafbank Platz genommen hatte, passte Marco Sternheimer auf Adam Payerl. Der AEV-Torjäger zog in der 35. Minute unaufhaltsam vor das KEV-Tor und spielte auch Schlussmann Dimitri Pätzold aus.
Trevelyan sorgte mit einer Einzelleistung für die Entscheidung
Kurz nach einer erneuten Unterzahl folgte der starke Auftritt von Thomas J. Trevelyan. Der Deutsch-Kanadier stoppte einen Krefelder Pass an der Mittellinie und zog unaufhaltsam davon in Richtung Pätzold. Der Stürmer mit dem vielleicht nicht härtesten aber gefährlichsten Handgelenk-Schuss im AEV-Team verwandelte traumhaft sicher zum 2:0 (55.). "Unser Penaltykilling war heute ausschlaggebend", merkte Tuomie an. Als die Rheinländer zweieinhalb Minuten vor Schluss den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen traf Verteidiger Patrick McNeill zum 3:0 (58.) ins leere Tor und verbuchte seinen ersten Saisontreffer. Tuomie zeigte sich zufrieden: "Krefeld hat zuletzt 5:1 in Berlin gewonnen und einige starke Spieler in den Reihen. Aber unsere Spieler haben gezeigt dass sie den Sieg wirklich wollten. Diese drei Punkte haben wir unbedingt gebraucht."
Zum nächsten Heimspiel erwarten die Panther am zweiten Weihnachtsfeiertag die Nürnberg Ice Tigers. Danach folgt eine schwere Auswärtsstrecke mit Reisen nach Iserlohn, Berlin, Wolfsburg und Straubing.
Augsburger Panther Roy - Rogl, Lamb; Haase, McNeill; Tölzer, Valentine; Sezemsky - Trevelyan, LeBlanc, Payerl; Fraser, Gill Kosmachuk; Holzmann, Ullmann, Schmölz; Mayenschein, Lambacher, Sternheimer
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.
Die Diskussion ist geschlossen.