Rückblick auf die Saison: Die Augsburger Panther in der Einzelkritik
Allzu viele Panther drängen sich für eine Vertragsverlängerung nicht auf. Bei einigen Profis zeichnen sich aber Tendenzen ab. Wir haben die Panther in die Einzelkritik gestellt.
Auch nach Saisonabschluss verkünden die Panther keine Personalentscheidungen. Hauptgesellschafter Lothar Sigl ist bei den Verhandlungen der entscheidende Mann und sagt: „Zuerst werden wir in dieser Woche mit den Spielern reden und dann irgendwann unsere Entscheidungen öffentlich machen. Das gehört sich so, das gebietet der Respekt vor unseren Angestellten.“ Auch bei der Trainerfrage könnte es „noch eine Zeit lang“ dauern. Wer hat die Erwartungen erfüllt, wer hat enttäuscht: die Spieler in der Einzelkritik:
Torhüter, Chris Mason: Der kanadische Ex-Weltmeister überzeugte zum Saisonstart mit gutem Stellungsspiel. Doch nach dem Deutschlandcup im November, wo der 38-Jährige im Team Canada im Dauereinsatz war, folgte der Einbruch. Zukunft: keine Vertragsverlängerung.
Markus Keller: Bereits ein Jahr zuvor durfte der gebürtige Augsburger für Patrick Ehelechner viel öfter einspringen als geplant. 2014/15 war jedoch in der persönlichen Entwicklung ein Rückschritt. Mit 25 Jahren noch nicht beim Leistungsmaximum angelangt. Zukunft: offen.
Verteidigung, Steffen Tölzer: Der Kapitän ist glücklich, dass er wieder auf höchstem Niveau seinem Beruf nachgehen kann und war der beste Defensiv-Verteidiger mit einem Plusminus-Wert von +13. Repräsentiert den Klub und ist wichtig als Identifikationsfigur. Zukunft: Vertrag für 2015/16.
Patrick Seifert: Unauffällig, aber sehr solide absolvierte der 24-Jährige seinen Job und sammelte weitgehend ohne Überzahleinsatz neun Scorerpunkte (1 Tor, 8 Vorlagen). Zukunft: Wird in Wolfsburg als Neuzugang gehandelt.
Jeff Woywitka: Der Profi mit 282 NHL-Einsätzen enttäuschte vor dem eigenen Tor (Plusminus: -12) mit vielen Unkonzentriertheiten. Wirkte nicht austrainiert. In der Offensive (2 Tore/18 Pässe) ordentlich. Zukunft: wohl keine Vertragsverlängerung.
Andy Reiss: Hätte im Sommer körperlich zulegen sollen, doch kehrte er nach einer starken Premierensaison in Augsburg zu leicht zurück. Nach vorne weiterhin leichtfüßig und überzeugend. Vor dem eigenen Tor schwächster Verteidiger (- 17). Zukunft: noch offen, Interesse aus Wolfsburg.
Brady Lamb: Wenn der Kanadier nicht durch die deutschen Schiedsrichter komplett verunsichert wäre, würde er noch mehr harte Checks ansetzen. Überzeugte in seinem ersten Europajahr defensiv und offensiv (4 Tore, 26 Vorlagen). Zukunft: Panther besitzen offenbar eine Vertragsoption für 2014/15.
James Bettauer: Guter Überzahl-Verteidiger (10 Tore, 15 Vorlagen), mit auch körperlich bedingten Schwächen in der eigenen Zone. Zukunft: offen.
Arvids Rekis: Der Lette mit deutschem Pass hatte mit einigen Verletzungen zu kämpfen und absolvierte nur 41 von 52 Spielen. Guter Partner für einen Offensiv-Verteidiger. Zukunft: wird wohl bleiben.
Colton Jobke: Der Europa-Neuling mit deutschem Pass, der vor Weihnachten nach Augsburg kam, ist noch zu schwach für die DEL. Trainer Thomson setzte den 22-Jährigen deshalb meist als Aushilfs-Außen ein. Zukunft: offen.
Patrick Kurz: Laut Trainer Greg Thomson ein „Mann für die Zukunft“. Zukunft: Vertrag in Augsburg.
Stürmer, Ryan Bayda: Der große Pechvogel startete mit zehn Scorerpunkten in sechs Spielen. Musste zwei Mal am Ellbogen operiert werden und kam nicht mehr zurück. Zukunft: offen, wird von Straubing umworben.
Dan DaSilva: Der zweitbeste Scorer (17 Tore/19 Pässe) spielte manchmal zu eigensinnig. Zukunft: offen.
T. J. Trevelyan: In seinem dritten AEV-Jahr traf der mannschaftsdienliche Kanadier regelmäßig (17 Treffer) und zog sich am Ende wieder eine schwere Verletzung (Bruch des Sprunggelenks) zu. Zukunft: offen
Louie Caporusso: Der Panther-Topscorer (15 Tore/23 Vorlagen) glänzte als Ideengeber, Torjäger und in der Spieleröffnung. Zukunft: offen.
Daniel Weiß: Der Ex-Berliner erreichte sein persönliches Ziel, mehr Verantwortung zu bekommen. Positiv: gute Übersicht mit 17 Vorlagen. Negativ: zu viel dumme Fouls. Zukunft: Vertrag in Augsburg.
Greg Moore: Die Nachverpflichtung konnte in 28 DEL-Spielen keine entscheidenden Impulse setzen. Zukunft: offen.
Mike Connolly: Nie richtig fit fiel der kanadische Spielmacher nach 22 Einsätzen mit seinem zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere aus. Zukunft: offen.
Ivan Ciernik: Der Torjäger (16) kämpfte zunächst mit Ladehemmung und kam spät in der Saison auf Touren. Der 37-jährige Slowake arbeite zwar nach hinten, meidet aber Zweikämpfe. Zukunft: offen.
Spencer Machacek: Kämpfte und rackerte fast als Einziger, als das Schiff schon am Sinken war. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase war der nachträglich geholte Kanadier (8 Tore/26 Pässe) der beste Panther-Spieler 2014/15. Zukunft: Angebot aus Augsburg, aber auch aus Straubing.
Adrian Grygiel: Robust und diszipliniert. Im zweiten Augsburg-Jahr nicht nur wegen zehn Toren und 15 Vorlagen noch besser als im ersten. Nicht selbstverständlich: Arbeitet bereitwillig nach hinten (+5). Zukunft: Hat nach unseren Informationen in Augsburg verlängert.
Martin Hinterstocker: Bei den stark besetzten Münchnern aussortiert, konnte der schnelle Außen sich auch in Augsburg kaum in Szene setzen. Zukunft: offen.
Brett Breitkreuz: Der Deutsch-Kanadier war auch im zweiten Panther-Jahr nur Rollenspieler (Unterzahl) in der dritten oder vierten Reihe. Zukunft: offen.
Philip Riefers: Kam nicht ganz freiwillig während der Saison aus Köln im Tausch mit Sebastian Uvira und setze kaum Impulse. Zukunft: angeblich Wechsel nach Mannheim.
Maximilian Schäffler: Der fleißige und laufstarke Ergänzungsspieler stagniert in seiner Entwicklung. Mit starken Nebenleuten zeigte der 23-Jährige ansatzweise sein Können. Zukunft: offen.
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