Spätes Glück für die Augsburger Panther in Iserlohn
Lange sah es so aus, als rückten die Play-offs für die Panther in unerreichbare Ferne. Doch den Gästen gelang in Iserlohn ein später Sieg im Penaltyschießen.
Die Hoffnung lebt, auch wenn sie klein ist. Man stelle sich vor, die Panther verfügten über ein funktionierendes Powerplay. Sie könnten wohl längst für die Play-offs planen. Da sie aber auch in Iserlohn unter Beweis stellten, dass sie das schlechteste DEL-Team in Überzahl sind, sind die Play-offs weit entfernt – wenn auch nicht unerreichbar. Durch den 4:3 (1:1, 1:2, 0:1, 1:0)-Sieg nach Penaltyschießen gegen Iserlohn schmolz der Rückstand auf sieben Punkte. Trotzdem bedarf es schon eines kleinen Eishockey-Wunders, um die Lücke zu Platz vier noch zu schließen. Elf Partien bleiben dafür Zeit.
Die Augsburger Panther starteten giftig gegen Iserlohn
Das freitägliche Spiel gegen Iserlohn war vor allem anfangs durchaus dazu geeignet, die dringend benötigte Siegesserie einzuleiten. Augsburg präsentierte sich giftig und einsatzfreudig. Die Gastgeber allerdings auch. Sie befinden sich in der angenehmen Position, den dritten Rang der Nord-Gruppe zu belegen. Und sie zeigten sich ganz und gar nicht gewillt, diesen wieder abzugeben. Das Resultat war ein unterhaltsames erstes Drittel, in dem die Panther durch Brad McClure in Führung gingen (6.), ehe Brent Aubin ausglich (12.).
Der zweite Durchgang begann schlechtestmöglich aus Sicht der Augsburger. Exakt acht Sekunden nach dem ersten Bully traf Iserlohns Casey Bailey zum 2:1 für die Hausherren. Ein Treffer, der Wirkung zeigte. Augsburg wirkte nun fahrig im Spielaufbau und produzierte gleich mehrere haarsträubende Fehlpässe im Spielaufbau. Nur mit viel Glück blieben die unbestraft. Die Panther hatten aber auch Pech und trafen gleich zweimal nur das Gestänge des gegnerischen Tors.
Es war einer dieser genialen Momente Spencer Abbotts, der dem Ausgleich zum 2:2 (30.) vorausging. Der Spielmacher zog mit einer eleganten Körpertäuschung an seinem Gegenspieler vorbei und spielte quer auf den völlig frei stehenden Thomas Holzmann. Der hatte wenig Mühe, die Scheibe über die Linie zu befördern. Die Freude darüber währte nur kurz, den prompt zeigte auch Iserlohns Joseph Whitney eine sehenswerte Einzelleistung. Er tankte sich quer durch die komplette Panther-Defensive und schloss zum 3:2 ab (32.).
Die Führung der Gastgeber war nicht unverdient, denn immer wieder klafften riesige Lücken in der Panther-Abwehr. Markus Keller musste ein ums andere Mal Kopf und Kragen riskieren.
Im letzten Drittel rieselte die Zeit zäh von der Uhr. Augsburg mühte sich, fand aber kein Mittel, dem Iserlohner Tor entscheidend nahe zu kommen. Als Brady Lamb kurz vor Spielende auf die Strafbank musste schien die Niederlage festzustehen. Dann aber, 23 Sekunden vor der Schlusssirene, stocherte Jaroslav Hafenrichter die Scheibe doch noch zum 3:3 über die Linie (60.) – Verlängerung. Die verstrich torlos, das Penaltyschießen musste entscheiden. McClure und Abbott verwandelten sicher – Keller ließ sich nicht mehr überwinden. (ako)
Augsburg Keller – Valentine, Bergman; Rogl, Lamb; Haase, Viveiros; Tölzer – Holzmann, LeBlanc, Abbott; Trevelyan, Stieler, McClure; Hafenrichter, Clarke, Sternheimer; Kharboutli, Eisenmenger, Kristo
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