Weil er geprügelt hat: DEL sperrt Scott Valentine
Ein Faustkampf im Match gegen Wolfsburg hat für Scott Valentine Folgen. Der Disziplinarausschuss der DEL sperrte den Kanadier nun nachträglich für eine Partie.
Das beste AEV-Verteidiger-Paar ist für eine Partie getrennt. Brady Lamb wird im Auswärtsspiel in Straubing einen neuen Partner erhalten, da Scott Valentine gesperrt ist. Im Match am vergangenen Dienstag gegen die Grizzlys Wolfsburg hatte der Kanadier in der 30. Minute wegen eines Faustkampfs mit Christoph Höhenleitner fünf Strafminuten plus eine Spieldauerstrafe erhalten.
Die Szene hatte sich so abgespielt: Der 35-jährige Grizzlys-Stürmer checkt den Panther-Verteidiger hinter dem Tor der Augsburger. Der Schiedsrichter erkennt sofort auf Check gegen den Kopf oder Nacken und entscheidet später auf zwei Strafminuten plus einer Disziplinarstrafe für dieses Vergehen.
Beide Spieler fallen zunächst auf das Eis und stehen zeitgleich auf. Valentine lässt ruckartig die Handschuhe fallen, packt Höhenleitner von hinten und schlägt einen rechten Aufwärtshaken unter dem rechten Arm von Höhenleitner hindurch an dessen Kopf.
Die Selbstjustiz bestraft nun der DEL-Disziplinarausschuss mit einem Spiel Sperre plus einer Geldstrafe in nicht genannter Höhe. Die Begründung lautet: „Auch wenn sich Valentine durch den Check provoziert gefühlt hat, darf er nicht auf einen unvorbereiteten und kampfunwilligen Spieler einschlagen. Höhenleitner konnte das Spiel nicht beenden.“
Gegen Krefeld darf Scott Valentine wieder ran
Es trifft sich gut, dass der Panther-Kader derzeit komplett ist. Gegen Straubing wird Trainer Mike Stewart wohl den zuletzt pausierenden John Rogl in die Abwehr beordern. Im Heimspiel der Augsburger Panther am Sonntag um 14 Uhr gegen Krefeld darf Scott Valentine wieder die Schlittschuhe schnüren.
Aber auch Straubinger Spieler schlugen im Match mit den Eisbären Berlin überhart zu. Verteidiger Sena Acolatse erhielt sogar eine Sperre von vier Spielen. Sein Stürmerkollege Mitchel Heard muss drei Partien lang aussetzen. Die Liga rechtfertigt ihr hartes Durchgreifen. Faustkämpfe sind zwar im Eishockey grundsätzlich erlaubt, da sie jederzeit zu bestrafen sind. Aber auch für Boxeinlagen gelten Regeln. Die DEL argumentiert wie folgt: „Faustkämpfe können unter bestimmten Voraussetzungen zweier kampfwilliger Spieler von den Schiedsrichtern je nach Durchführung des Kampfes geahndet werden und ziehen nicht automatisch den Ausschluss vom Spiel oder Spiel- und/oder Geldstrafen nach sich. Grundvoraussetzung für einen Kampf im Bereich einer 2 Minuten + 2 Minuten + einer Disziplinarstrafe sind zwei kampfwillige und kampfbereite Spieler, die den Kampf beenden sobald die Schiedsrichter einschreiten und/oder ein Spieler wehrlos ist.“
Dagegen ziehen „initiierte Auseinandersetzungen bei entschiedenen Spielen, ... in fast allen Ligen verschärfte Strafen nach sich. Solche Auseinandersetzungen schaden der Integrität und dem Ansehen des Sports und der Liga.“
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