6:2, 6:6, 7:6 – AEV siegt nach verrücktem Spiel
Die Augsburger Panther verspielen einen Vier-Tore-Vorsprung. Doch in der Verlängerung gelingt der 7:6-Siegtreffer. Trainer Kai Suikkanen feiert seine DEL-Premiere.
Was für eine Achterbahnfahrt der Gefühle für die Augsburger Panther: Selbst vier Treffer Vorsprung reichten dem AEV in Wolfsburg nicht für einen glatten Drei-Punkte-Sieg. Das Team verspielte eine 6:2-Führung, um am Ende doch mit 7:6 (2:0, 3:1, 1:5, 1:0) bei den Grizzlys zu jubeln. Samuel Soramies erzielte in der 63. Minute den entscheidenden Treffer zum 7:6. „Ein verrücktes Spiel. Aber zwei Punkte sind besser als die Spiele zuvor“, sagte der Siegtorschütze im Interview auf Magentasport. Zugleich feierte der neue Trainer Kai Suikkanen nach drei Pleiten zum Auftakt seinen ersten DEL-Erfolg.
Das erste Drittel zählt normalerweise zur Problemphase der Augsburger Panther in dieser Saison. In den ersten zwanzig Minuten hatten die Augsburger schon so oft ihre Chancen auf Punkte verspielt. Doch in 2023 startete die Mannschaft von Russell-Nachfolger Suikkanen wie eine verspätete Neujahrs-Rakete. Nach 49 Sekunden überwand AEV-Angreifer Terry Broadhurst den Wolfsburger Schlussmann Justin Pogge zum 1:0. Die Gastgeber hatten sich kaum sortiert, da stand es 2:0. Nach feinem Pass von Nationalstürmer Samuel Soramies traf Sebastian Wännström aus spitzem Winkel. Noch keine drei Minuten waren verstrichen, als der Schwede über seinen neunten Saisontreffer jubelte.
AEV-Torwart Markus Keller rettet immer wieder
In der Folge gerieten die Gäste unter Druck. Doch immer wieder rettete Torwart Markus Keller, der am Montag Abend den Vorzug gegenüber Dennis Endras erhielt. In der 13. Minute kam Keller weit aus dem Tor heraus, um die Scheibe vor dem alleine anstürmenden Wolfsburger Archibald den Puck wegzuschlagen. Erfolgreich und ohne Foul. Die Miene von Grizzlys-Trainer Mike Stewart, der in Augsburg seine erfolgreiche DEL-Karriere gestartet hatte, verfinsterte sich zusehend. „Iron Mike“, so sein Spitzname, war gar nicht zufrieden.
Auch nach der ersten Pause hatten die Wolfsburger mehr Spielanteile. Doch die erfolgreichen Nadelstiche setzten die Augsburger. Zuerst erhöhte Soramies im Nachschuss auf 3:0. Nur zwei Minuten später holte der Kanadier Matt Puempel mächtig aus. Nach seinem Schlagschuss schlug der Puck in der rechten oberen Fanghandecke zum 4:0 ein. Es war der erste Saisontreffer des so lange verletzten Kanadiers im sechsten Saisoneinsatz. Trainer Stewart hatte genügend Unsicherheiten seines Torhüters Justin Pogge gesehen und wechselte direkt nach dem 0:4 Nationaltorhüter Dustin Strahlmeier ein.
Wolfsburg gleicht gegen die Augsburger Panther noch aus
Der Weckruf an sein Team funktionierte: In Überzahl traf Spencer Machacek zum 4:1. Kapitän Brady Lamb erhöhte auf 5:1. Mit dem 5:2 in Wolfsburger Überzahl durch Archibald startete der Schlussabschnitt. Wolfsburg versuchte noch einmal alles. Selbst das 6:2 durch Mirko Sacher in der 48. Minute gab keine Sicherheit, weil Wolfsburg durch Krupp, Machacek, Braun und Morley noch zum 6:6 ausglich. Ein Hühnerhaufen ist eine geordnete Formation im Vergleich zur AEV-Abwehr im Schlussdrittel. Sekunden-Bruchteile vor der Sirene landete der Puck zum Ausgleich im Netz. Soramies mit dem Siegtor in der 63. Minute ließ die wenigen mitgereisten AEV-Fans jubeln. Mit zwei Heimspielen geht es für die Panther in dieser Woche weiter. Am Mittwoch um 19.30 Uhr kommt Iserlohn und am Freitag zur gleichen Zeit Nürnberg nach Augsburg.
Augsburger Panther: Keller – Sacher, Warsofsky; Lamb, Rogl; Bergman, Haase – Wännström, Soramies, Kuffner; Broadhurst, LeBlanc, Johnson; Payerl, Stieler, Puempel; Trevelyan, Volek
Tore: 0:1 Broadhurst (1.), 0:2 Wännström (3.), 0:3 Soramies (25.), 0:4 Puempel (27.), 1:4 Machacek (34.), 1:5 Lamb (39.), 2:5 Archibald (42.), 2:6 Sacher (48.), 3:6 Krupp (53.), 4:6 Braun (56.), 5:6 Machacek (58.), 6:6 Morley (60.), 6:7 Soramies (63.)
Zuschauer: 2406
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