Augsburger Panther siegen erneut in Overtime
Wie schon in Wolfsburg gelingt dem AEV in der Verlängerung ein 2:1 gegen Iserlohn. Zu Spielbeginn herrschte eine seltsame Atmosphäre im gut besetzten Frenzel-Stadion.
Ihren zweiten Sieg innerhalb von zwei Tagen feierten die Augsburger Panther. Nach dem 7:6 am Montag in Wolfsburg gewann der AEV mit 2:1 (1:0, 0:0, 0:1,1:0) nach Verlängerung gegen die Iserlohn Roosters. Die Mannschaft sendet im Abstiegskampf der Deutschen Eishockey Liga ein Lebenszeichen. Wieder ging es für die Panther im Heimspiel am Mittwochabend gegen Iserlohn in die Verlängerung. 1:1 hatte es nach 60 Minuten gestanden. Den entscheidenden Treffer erzielte Terry Broadhurst in der 65. Minute.
Die Anweisungen Kai Suikkanens von seinem Arbeitsplatz hinter der Bande waren zu Spielbeginn gut zu hören. Erstens weil der neu verpflichtete Trainer ein lautstarkes Organ besitzt. Und zweitens weil man sich in Corona-Zeiten zurück versetzte fühlte. Als keine Besucher in die Stadien durften. Der Grund für die seltsame Atmosphäre vor 5309 Besuchern war ein anderer: Die Südkurve mit den AEV-Ultras, die maßgeblich für die Stimmung sorgt, blieb zunächst stumm und hatte die Panther-Profis zur Begrüßung per Spruchband aufgefordert: „Verdient euch diese Kurve“.
Markus Keller zeigte im AEV-Tor eine überragende Leistung
Die Panther ackerten auf dem Eis und bemühten sich, mit einem anderen System als unter Ex-Coach Peter Russell mehr Sicherheit in ihre Aktionen zu bringen. Statt des langen (und riskanten Passes) an einen hoch stehenden Stürmer probierten die Augsburger einen sicheren Aufbau über einen tief kommenden Angreifer aus dem eigenen Drittel. Kaum Konter waren ein gewünschtes Ergebnis der Taktik.
Nach 9:40 Minuten legten die Fans wieder los. Anlass war die 1:0-Führung durch Sebastian Wännström. Nach Vorarbeit von Ryan Kuffner und David Warsofsky spielte der Schwede den Iserlohner Torwart Andreas Jenike aus.
Die Gastgeber waren das spielbestimmende Team. Sie versäumten es jedoch, ab der 13. Minute eine 63 Sekunden währende 5:3-Überzahl für das 2:0 zu nutzen. Deutlich war die Absicht zu sehen, in der Abwehr wieder sicher zu stehen. Nicht so vogelwild, wie noch am Montag in Wolfsburg, als die Panther in den letzten sieben Minuten einen 6:2-Vorsprung noch herschenkten. Ausgeglichen verlief der zweite Abschnitt. Das leicht veränderte AEV-Team kam mit gewohnt hohem Tempo. Thomas J. Trevelyan setzte aus, weil der 37-jährige Deutsch-Kanadier bei seiner Frau Kate im Krankenhaus weilte. Das dritte Kind war unterwegs. Adam Payerl, Vincent Saponari und John Rogl saßen als überzählige Profis auf der Tribüne. Niklas Länger ist noch verletzt. Markus Keller hütete das Panther-Tor und zeigte eine überragende Leistung. Die Führung hielt bis zur 58. Minute. Da traf Erik Buschmann zum 1:1 für Iserlohn. In der 65. Minute sorgte Terry Broadhurst für die Entscheidung zum 2:1.
Am Freitag empfangen die Augsburger Panther Nürnberg
Der erste Teil des Heimspieldoppels verlief für die Augsburger erfolgreich. Am Freitag um 19.30 Uhr folgt Teil zwei im Curt-Frenzel-Stadion gegen die Nürnberg Ice Tigers. Die Franken sind zumindest in dieser Saison der Lieblingsgegner des AEV. Sowohl auswärts (4:2) wie auch im ersten Duell zu Hause (3:1) verließen die Augsburger als Sieger das Eis. Es wäre hilfreich im Abstiegskampf, wenn der AEV die in dieser Spielzeit seltene, weil positive Statistik ausbauen könnte.
Augsburger Panther: Keller – Lamb, Gregorc; Bergman, Haase; Sacher, Warsofsky – Wännström, Soramies, Kuffner; Broadhurst, LeBlanc, Johnson; Barinka, Stieler, Puempel; Clarke, Volek
Tore: 1:0 Wännström (11.), 1:1 Buschmann (58.), 2:1 Broadhurst (65.)
Zuschauer: 5309
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Das Spiel war schwere Kost.
Alle haben geackert und sich ins Zeug gelegt. Aber die Masse der vielen kleinen, unrichtigen Entscheidungen und etwas Mutlosigkeit lassen wenig Spielfluss zu. Der Puck geht in die Ecken und dann schaun die Panther mal. Körperliche gibt es wenig Exponiertes. Immerhin gibt es nun wieder Punkte. Auch wenn schon wieder einer durch Leichtfertigkeit kurz vor Schluss vergeben wurde. Wahrscheinlich ist „einfaches Eishockey“ der einzig gangbare Weg, ein so traumatisierten Team wie den AEV 22/23 wieder in die Spur zu bringen.
Die Reaktion von Sebastian Wännström nach dem Tor habe ich als angemessen empfunden. Die Phase zwischen der Chance von Iserlohns Eric Cornel nach 14 Sekunden, und dem Tor zum 1:0 war für mich die beste des AEV im Spiel.
Ich kann die Nordkurve verstehen. Der Zeitpunkt der Aktion kommt für mich allerdings genau ein Heimspiel zu spät.
Was wirklich gar nicht geht, ist das mausgraue Trikot. Es war wirklich nicht so einfach, „Freund und Feind“ auf dem Eis zu unterscheiden.
Das Trikot - war einfach nur schrecklich! Mir ging es genauso! In der NHL, ist die eigene Identität, repräsentiert durch Logo und DesDesign wichtig! Die Clubs legen großen Wert auf Tradition und Kontinuität! Und bei uns? Ein Werbemix auf dem Trikot und das Vereinslogo kaum zu sehen. Und - jede Woche eine andere Farbe..