Überragender Keller kann Panther nicht retten
Trotz einer überragenden Vorstellung ihres Torhüters Markus Keller verliert Augsburg das Derby in Ingolstadt mit 0:1. Das Tor des Tages erzielt Mirko Höfflin.
Ein überragender Markus Keller war am Sonntagabend für die Augsburger Panther im Derby beim ERC Ingolstadt am Ende zu wenig, um die aktuelle (Ergebnis-)Krise zu beenden. Trotz 40 (!) Paraden ihres Goalies musste sich die Truppe von Headcoach Peter Russell mit 0:1 (0:1, 0:0, 0:0) geschlagen geben. Während die Augsburger damit weiterhin im Tabellenkeller verharren, verteidigte der ERCI seinen dritten Rang im Klassement der DEL.
ERC Ingolstadt gegen Augsburger Panther endet 0:1
Gleich zwei AEV-Akteure feierten in der Saturn-Arena ein besonderes Wiedersehen: Während Stürmer Samuel Soramies noch in der vergangenen Saison das Ingolstädter Trikot trug, war Angreifer Ryan Kuffner während der Spielzeit 2020/2021 zu den Oberbayern gewechselt. Gemeinsam mit Sean Simpson und Louis-Marc Aubry (inzwischen in Köln) hatte Kuffner dabei die Paradereihe des ERCI gebildet und dementsprechend großen Anteil am damaligen Play-off-Halbfinal-Einzug gegen Berlin. Der eigentlich Dritte im Bunde, Verteidiger David Warsofsky (auch er stand 2021/2022 in Ingolstadt unter Vertrag), musste wie schon am Donnerstag gegen Wolfsburg (2:3) angeschlagen passen.
Das ewig junge Panther-Derby war diesmal nicht nur das erste Duell der beiden neuen Headcoaches Mark French (Ingolstadt) und Peter Russell (Augsburg/fehlte beim Testspiel Anfang September wegen einer Knieverletzung), sondern auch das Duell der beiden etatmäßigen zweiten Torhüter: Während auf AEV-Seite Markus Keller den immer noch verletzten Dennis Endras vertrat, durfte beim ERC Ingolstadt Kevin Reich für Michael Garteig, der am Freitag in Schwenningen noch seinen ersten Shutout in dieser Saison feiern konnte, ran.
Torhüter Markus Keller überragt
Deutlich mehr zu tun hatte dabei im ersten Abschnitt der Augsburger Schlussmann, der sich – gemessen am Schussverhältnis (11:4) sowie der Anzahl an erstklassigen Möglichkeiten – dank starker Paraden letztlich „nur“ einmal geschlagen geben musste. Bei Mirko Höfflins Rückhand-Kunstschuss aus dem „Slot“ war Keller jedoch chancenlos (6.). Dass Kellers Gegenüber Kevin Reich ein ziemlich entspanntes Auftaktdrittel erlebte, lag in erster Linie daran, dass die Gäste über weite Strecken große Probleme mit dem frühen und aggressiven Forechecking der Hausherren hatten. Die Konsequenz: Ein geregelter Spielaufbau mit Zug zum gegnerischen Kasten blieb eher die Ausnahme. Und dennoch wäre Augsburg in der 15. Minute beinahe der Ausgleich geglückt: Michael Clarke stürmte plötzlich allein auf Reich zu, scheiterte aber am ERCI-Goalie.
ERCI rettet knappen Ein-Tore-Vorsprung über die Zeit
An der drückenden Überlegenheit der Oberbayern änderte sich auch im Mitteldurchgang wenig. Ingolstadt drängte, drückte, schoss aus nahezu allen Rohren (21:4 Schüsse) – und Augsburg hatte mit Markus Keller nach wie vor einen Torwart zwischen den Pfosten, der die Scheiben geradezu magnetisch anzuziehen schien. War der 33-Jährige dann doch einmal geschlagen, hatte er – wie beim Pfostenschuss von Nationalverteidiger Leon Hüttl – auch noch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite (22.).
Erst im Schlussdrittel nahm Augsburg dann auch offensiv an diesem Derby teil – und hätte den Ingolstädter Chancenwucher auch beinahe bestraft. Doch Justin Volek (44.), Brady Lamb (45.), erneut Michael Clarke (55.) und Drew LeBlanc (60./bei Sechs-gegen-Fünf) mussten erkennen, dass auch bei den Ingolstädtern ein Meister seines Faches zwischen den Pfosten steht: Kevin Reich! Mit seinem zweiten Shutout in dieser Saison rettete er dem ERCI den knappen Ein-Tore-Vorsprung über die Zeit.
ERC Ingolstadt: Reich – Marshall, Wagner; Edwards, Quaas; Hüttl, Bodie; Jobke – Simpson, Pietta, McGinn; Storm, Höfflin, Friedrich; Brune, Henriquez-Morales, Krauß; Bertrand, Stachowiak, Flaake.
Augsburger Panther: Keller – Haase, Lamb; Gregorc, Sacher; Länger, Rogl; Bergman; Kuffner, LeBlanc, Payerl; Broadhurst, Clarke, Wännström; Johnson, Soramies, Saponari; Trevelyan, Volek, Hanke.
Tore: 1:0 Höfflin (6.). – Zuschauer: 3623.
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Es ist echt traurig, wie es Jahren mit dem Augsburger Eishockey bergab geht. Es ist mittlerweile Standard, dass wir in jedem Spiel die unterlegene Mannschaft sind. Egal, gegen wen und wo wir spielen. Dass eine Augsburger Eishockey Mannschaft mal stürmt, dominant auftritt, den Gegner hinten reindrückt, ein Spiel ohne zu zittern mit mehr als einem Tor Abstand gewinnt - alles lange vorbei. Hinten löchrig und unkonzentriert, vorne völlig harmlos. Es ist echt beschämend. Bestenfalls kann für diese Saison der Trainer ausgetauscht werden, denn daß er als solcher überfordert ist, hat er ja auch bei "seiner" Nationalmannschaft gezeigt, die ebenfalls im letzten Turnier nur Kanonenfutter war. Wenn am Dienstag auch in Bietigheim verloren wird, hoffe ich, daß es soweit ist.
Der Trainer ist aktuell das "ärmste Schwein". Die Fehler wurde in der Führungsetage gemacht. Man hat immer mehr gespart. Nach Mike Stewart kamen immer unerfahrenere Trainer (weil billiger). Die gesamte Struktur im Hintergrund wurde verändert (weil billiger). Kein Sportmanager mehr (weil billiger). Die Mannschaft wurde grundliegend verändert (weil billiger). Den Verantwortlichen auf Seiten der Gesellschafter und Geschäftsführung fehlt es schlichtweg an Mut und Kompetenz. Am Ende wird die Rechnung trotzdem aufgehen. Die Mannschaft fängt sich irgendwann und steigt nicht ab. Die Zuschauerzahlen werden zwar leicht sinken. Da alles andere auch auf Sparflamme läuft ist es wirtschaftlich gesehen sogar erfolgreich. Kann man so machen. Mir gefällt es nicht.
Dem ist nichts hinzuzufügen...
Erschreckend schwache Vorstellung - insbesonder im ersten Drittel. Sicherlich hat der AEV einige Ausfälle zu verkraften - dies kann aber hier nicht als Ausrede gelten. Die Spielidee von K. Russel passt wohl nicht zum AEV....
In den ersten 40 Minuten war in über 50 Prozent der Fälle die Scheibe nach dem ersten kontrollierten Pass schon wieder verloren. In weiteren knapp 30 Prozent war die Scheibe nach dem zweiten kontrollierten Pass verloren. Die Scheiben wurden meist irgendwie aus dem Drittel gespielt, die Pässe kamen statt auf den Schläger eher in den Rücken oder waren viel zu ungenau. Es geht hier um Basics, die fast vollständig fehlen. Das letzte Drittel war dann etwas besser. Die Augsburger Panther konnten wenigstens einmal die Scheibe etwas länger in ihren Reihen behalten.
Na ja, hab ich vor einigen Wochen noch geschrieben diese Mannschaft wird um die Meisterschaft schreiben, sehe ich mich heute mehr als getäuscht. Einen Absteiger brauchts und wenn's so weitergeht werden das weder Schwenningen noch Bietigheim sein sonder die Panther. Es fehlt an allem! Acht Torschüsse nach zwei Dritteln, jede Hobbymannschaft schießt öfter aufs Tor. Schade, hatte und hab eigentlich immernoch große Erwartungen an das Team. Stand heute glaube ich nicht daran dass sie erfüllt werden!