De Augsburger Panther und Köln verbindet eine gepflegte Rivalität. Auch zwischen der Düsseldorfer EG und den Haien geht es hoch her.
Glücklich, wer Lieblingsfeinde besitzt. Auch das gibt Halt im Leben, das sich so rasend schnell verändert. Gerade startet die Deutsche Eishockey Liga in ihre 29. Saison. Am Sonntag kommen die im Schwabenland heiß geliebten Kölner Haie um 19 Uhr ins Curt-Frenzel-Stadion. Jedes Mal, wenn der Stadionsprecher das Ergebnis durchsagen wird, hängen die AEV-Fans beim Kölner Torestand im Chor an „... viel, viel zu viel, Scheiß Kölner Haie.“
Die Augsburger Panther pflegen ihre Tradition
Die Legende besagt, dass vor vielen Jahren Stadionsprecher Horst Müller gegen die Haie das Ergebnis verkündete und eben jenen Zusatz anhängte. Dummerweise hatte der Sprecher sein Stadionmikrofon noch offen.
Mit jeder Faser gelebt wird die Feindschaft auch am Rhein. Die Düsseldorfer EG gönnt dem KEC nicht das Schwarze unterm Fingernagel. Und umgekehrt. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Haie reiste vor kurzem eine Delegation der DEG in die Nachbarstadt und vergrub eine Zeitkapsel auf dem zukünftigen Trainingsgelände des Kölner Klubs. Skandal, Sauerei, pure Provokation: Die Haie planen ausgerechnet an der Düsseldorfer Straße in Köln ein neues Trainingszentrum. Wie die DEG mitteilte, vergrub sie genau dort eine Kapsel mit humorigen Grüßen aus der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens.
Eine Dose Thunfisch für die Kölner Haie
Darin enthalten sollen unter anderem eine Dose Altbier, das Altbierlied auf einem USB-Stick, signierte Aufkleber der Düsseldorfer Punkrockband Die Toten Hosen, ein versteinerter Hai-Zahn und eine Dose Thunfisch sein. Clou der Aktion ist aber ein Fluch, den die DEG aussprechen und niedergeschrieben mit vergraben ließ: Demnach sollen die ungeliebten Haie zehn weitere Jahre keine weitere deutsche Meisterschaft feiern und in jeder Saison mindestens einmal drei Spiele am Stück verlieren.
Das kann funzen. Der „Fluch der zahnlosen Haie“ ist angelehnt an den „Fluch der toten Katzen“ von Buenos Aires. In den 1960er Jahren waren die Anhänger des dortigen Fußballklubs Independiente genervt vom Serienmeister und Lokalrivalen Racing. Auf dem Stadiongelände Racings vergruben Independiente-Anhänger sieben tote Katzen und sprachen den Fluch aus, dass Racing nie mehr argentinischer Meister werden würde. Tatsächlich gewann Racing erst 2001 nach 34 Jahren wieder den Titel – unmittelbar nachdem das letzte Katzengerippe gefunden und ausgegraben worden war.
Ein Fluch für die Sechzger?
Vielleicht sollte der Zweitligist Hamburger SV mal unter seinen Eckfahnen wühlen. Würde uns wundern, wenn dort nicht 33 Heringe vor sich hin fischeln.
Und wer weiß, was die Bayern-Fans im Sommer 1966 im Stadion des TSV 1860 getrieben haben. Wetten, dass unter dem Anstoßpunkt im Grünwalder Stadion ein Löwengebiss schlummert. Die Sechzger haben bis heute am „Fluch der zahnlosen Löwen“ zu knabbern.
Die Diskussion ist geschlossen.