2:4 in Bremerhaven: ERC Ingolstadt muss „nachsitzen“
Nach der 2:4-Niederlage am Freitagabend steht fest, dass der ERC Ingolstadt in die Pre-Play-offs muss. Dort geht es entweder gegen den Sonntags-Gegner aus Wolfsburg oder den bayerischen Rivalen Augsburg
Der ERC Ingolstadt hat die direkte Play-off-Qualifikation in der DEL-Saison 2019/2020 verpasst! Nach der 2:4 (0:1, 1:1 1:2)-Niederlage am Freitag bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven steht fest, dass die Schanzer den „Umweg“ Pre-Play-offs nehmen müssen. Dort treffen sie dann als Tabellen-Siebter oder -Achter entweder auf die Grizzlys Wolfsburg (derzeit Rang neun), die bereits am Sonntag (14 Uhr) im letzten Hauptrunden-Match in der Saturn-Arena gastieren, oder die Augsburger Panther (Zehnter).
Die erste Hiobsbotschaft am Freitagabend mussten die Panther bereits während ihres Aufwärm-Programms hinnehmen. Jochen Reimer, der eigentlich zum sechsten Mal hintereinander das Gehäuse des ERCI hätte hüten sollen, zog sich beim obligatorischen „Warm-up“ eine Verletzung zu, die ein Mitwirken unmöglich machte. Getreu dem Motto „Unverhofft kommt oft“ durfte somit sein Torhüter-Kollege Timo Pielmeier ran. Obwohl der 30-Jährige zuletzt fünf Mal in Folge zuschauen musste, war von fehlender Spielpraxis beim ihm nichts zu sehen. Im Gegenteil. Dass die Panther nach dem ersten Durchgang mit 0:1 im Hintertreffen lagen, daran traf „Pille“ zweifelsohne keine Schuld. Vielmehr waren es seine Vorderleute, die während ihrer zweiten Überzahl-Gelegenheit an der gegnerischen blauen Linie zu sorglos agierten. Nach einem Scheibenverlust schalteten die Hausherren blitzschnell um und kreierten plötzlich eine Zwei-gegen-Eins-Situation: Pass Jan Urban – Tor Dominik Uher (8.). Kurzum: Ein Auftakt in dieses „Endspiel“, den die Shedden-Truppe unter allen Umständen verhindern wollte!
ERC Ingolstadts Torhüter Timo Pielmeier reagiert mehrfach stark
Beide Teams legten ihr Hauptaugenmerk neben einer stabilen Defensive vor allem auf ein schnelles Umschaltspiel. Die logische Konsequenz waren weitere gute Möglichkeiten hüben wie drüben. Einzig die beiden Goalies – Ingolstadts Pielmeier und Bremerhavens Kristers Gudlevskis – erwiesen sich als regelrechte „Spielverderber“. Brandon Mashinter (4.) und Wayne Simpson (5.) scheiterten am Fischtown-Goalie ebenso wie auf der Gegenseite Brock Hooton (11.), Carson McMillan (14.) und Alex Friesen (20.) am stark reagierenden Pielmeier. „Wir haben in den ersten 20 Minuten etwas zu viel in unserer Zone gespielt und zudem phasenweise zu ängstlich und passiv agiert. Das muss im weiteren Verlauf dieser Begegnung besser werden“, zeigte sich ERCI-Verteidiger Fabio Wagner in der ersten Pause nicht wirklich zufrieden mit dem Auftritt seines Teams.
Und es wurde besser – zumindest kurzfristig! Nach Wiederbeginn übernahmen die Oberbayern von Beginn an das Geschehen auf dem Eis und wurden bereits in der 23. Minute belohnt. Nach einem schönen Zuspiel von Topscorer Wayne Simpson stand Darin Olver nahezu unbedrängt vor dem gegnerischen Kasten und konnte sich die Ecke aussuchen – 1:1! Für den 35-jährigen Deutsch-Kanadier war es der zweite Saisontreffer. Die Panther wollten nun sogar mehr und drängten vehement auf die erstmalige Führung. Die beste Chance dazu bot sich Brett Findlay, der nach einem Zengerle-Fehler alleine auf Gudlevskis zusteuern, diesen aber nicht überwinden konnte. Und die Einheimischen? Unglaublich, aber wahr: Sie machten gleich mit ihrer ersten „richtigen“ Möglichkeit im zweiten Durchgang das 2:1. Nach einem weiten Pass aus der eigenen Zone schüttelte Cory Quirk erst Ingolstadts Verteidiger Colton Jobke ab und hatte dann den Blick für seinen freistehenden Teamkollegen Stefan Espeland, der Pielmeier keine Chance ließ (27.).
ERC Ingolstadt findet keinen Weg durchs gegnerische Abwehrbollwerk
Wie würde das Shedden-Team im Schlussabschnitt reagieren? Die Antwort: Es tat sich schwer, einen Weg durch das nun engmaschige Bremerhavener Abwehrbollwerk zu finden. Die Hausherren wiederum lauerten auf Konter – und nutzten einen davon durch Jan Urbas zum 3:1 (52.). Die Entscheidung? Mitnichten, denn ausgerechnet Sean Sullivan brachte die Gäste mit seinem ersten (!) Tor in dieser Spielzeit wieder heran. Erst als Mark Zengerle zwei Sekunden vor der Schlusssirene den Puck im mittlerweile verwaisten ERCI-Kasten zum 4:2 versenkte, war diese Begegnung endgültig entschieden. Mit einem bitteren Ende für Ingolstadt!
ERC Ingolstadt: Pielmeier – Jobke, Edwards; Wagner, Seigo; Sullivan, Friesen, Schütz – Simpson, Olson, Collins; Elsner, Höfflin, Wohlgemuth; Foucault, Findlay, Bailey; Detsch, Olver, Mashinter. – Tore: 1:0 Uher (8./SH), 1:1 Olver (23.), 2:1 Espeland (27.), 3:1 Urbas (52.), 3:2 Sullivan (58.), 4:2 Zengerle (60./EN). – Zuschauer: 4647.
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