2:5 in Bremerhaven: Play-off-Teilnahme trotz Pleite perfekt
Der ERC Ingolstadt muss sich am Dienstagabend bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 2:5 geschlagen geben. Sorge um Verteidiger Ben Marshall, der sich eine Knieverletzung zugezogen hat.
Außer Spesen nichts gewesen: Einen Tag nach der 3:6-Niederlage bei den Grizzlys Wolfsburg musste sich der ERC Ingolstadt am Dienstagabend auch bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven trotz einer deutlichen Leistungssteigerung mit 2:5 (0:1, 1:2, 1:2) geschlagen geben. Da gleichzeitig die Schwenninger Wild Wings ihre Partie bei den Iserlohn Roosters mit 2:3 nach Penaltyschießen verloren, ist den Panthern die Play-off-Teilnahme nun auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen.
Im Vergleich zur schwachen Vorstellung in Wolfsburg baute Cheftrainer Doug Shedden sein Team auf drei Positionen um – wobei er bei zwei Personalien dazu gezwungen war. Während Verteidiger Colton Jobke nach seinem krassen Bandencheck gegen Grizzlys-Defender Jan Nijenhuis und der daraus resultierenden Spieldauer-Disziplinstarstrafe von der Liga für drei Partien gesperrt wurde, musste der angeschlagene Angreifer Samuel Soramies passen. Zudem rückte die etatmäßige Nummer eins, Michael Garteig, wieder zwischen die Pfosten des Panther-Gehäuses.
"Schlitzohr" Tim Wohlgemuth scheitert an Brandon Maxwell
Dass seine Vorderleute durchaus gewillt waren, das „Katastrophen-Match“ tags zuvor in Niedersachsen vergessen zu machen, wurde von Beginn an deutlich. Die Gäste erspielten sich nicht nur ein optisches Übergewicht, sondern auch ein deutliches Plus an guten Möglichkeiten. Einziges Manko: Weder das „Schlitzohr“ Tim Wohlgemuth (3.), der Bremerhavens Goalie Brandon Maxwell beinahe von der Seite überrascht hätte, noch Louis-Marc Aubry (6.), Frederik Storm (8.) oder Mat Bodie (10.) brachten die Hartgummischeibe im gegnerischen Kasten unter.
Besser machten es hingegen die Schützlinge von Cheftrainer Thomas Popiesch gleich bei ihrer ersten Powerplay-Situation. Nachdem die Norddeutschen in den vorangegangenen vier Begegnungen in Überzahl nicht getroffen hatten, beendete Dominik Uher diese „schwarze Serie“ in der 16. Minute mit dem Führungstreffer. Zu diesem Zeitpunkt saß Simon Schütz, der sein 100. DEL-Spiel absolvierte, auf der Strafbank. Kurz darauf hätte Alex Friesen sogar nachlegen können. Doch der Angreifer scheiterte nach einem Scheibenverlust der Panther im eigenen Drittel am stark reagierenden Garteig (17.). Da kurz vor der ersten Pause Wohlgemuth zudem am Pfosten scheiterte, leuchtete auf der Anzeigetafel weiterhin die „Null“ auf der Ingolstädter Seite.
Ingolstadt hat Chancen, aber Bremerhaven trifft erneut
Auch im zweiten Abschnitt änderte sich am Geschehen auf dem Eis zunächst wenig. Im Gegenteil, während die Panther in der druckvollen Anfangsphase ihre Chancen abermals nicht nutzen konnten, schlug Bremerhaven erneut im Powerplay zu. Brandon DeFazio musste in der „Kühlbox“, was Niklas Andersen mit einem mächtigen „Kracher“ unter die Querlatte und dem 2:0 bestrafte (15.). „Wir leisten uns einfach zu viele Strafzeiten. Da muss ich mich auch an die eigene Nase fassen. Und die Bremerhavener nutzen das eiskalt aus“, resümierte Ingolstadts Simon Schütz bei MagentaSport.
Als sich die Schanzer ebenfalls mit einem Akteur mehr auf dem Eis versuchen durften, schlug es endlich auch hinter Maxwell ein. Torschütze war DeFazio, der einem Ellis-Handgelenkschuss noch die entscheidende Richtungsänderung gab (33.). Der ERC Ingolstadt war zurück in diesem Match – allerdings nur für 22 (!) Sekunden. Christian Hilbrich profitierte von einem der seltenen Fehler Garteigs und stellte den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her (34.). Doppelt bitter aus Sicht der Oberbayern: Kurz darauf musste auch noch Verteidiger Ben Marshall nach einem eher harmlosen Zweikampf an der Bande mit Uher humpelnd vom Eis und kehrte nicht mehr zurück. Die Diagnose: Bänderverletzung im Knie! Weitere Untersuchungen in Ingolstadt sollen in den kommenden Tagen Aufschluss über die genaue Diagnose geben.
ERC Ingolstadt spielt "Einbahnstraßen-Eishockey"
Seine Teamkollegen sorgten im Schlussdurchgang für „Einbahnstraßen-Eishockey“ in Richtung Brandon Maxwell, der nun aus sämtlichen Lagen mit Schüssen regelrecht eingedeckt wurde. Trotz einer Vielzahl an erstklassigen Chancen sprang jedoch nur der zwischenzeitliche 2:3-Anschlusstreffer von Frederik Storm heraus (50.). Als Shedden seine Torhüter Michael Garteig am Ende zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, machten die immer müder wirkenden Hausherren schließlich durch Friesen (59.) und Andersen (60.) alles klar. Trotz einer erdrückenden Schussbilanz von 48:13 (!) mussten sich die Panther letztendlich die Heimfahrt mit leeren Händen antreten.
„Ich denke, dass wir bei Fünf-gegen-Fünf die bessere Mannschaft waren. Unter dem Strich haben die Special Teams den Unterschied gemacht“, analysierte bei MagentaSport Kapitän Fabio Wagner, der bereits nach vorne blickte: „Natürlich ist dieser Niederlage bitter. Aber am Donnerstag geht’s weiter – und da muss ein Sieg her.“ Dann geht es in der heimischen Saturn-Arena (19.30 Uhr) gegen die Iserlohn Roosters.
ERC Ingolstadt: Garteig – Bodie, Ellis; Wagner, Marshall; Quaas, S. Schütz – DeFazio, Feser, Storm; Wohlgemuth, Pietta, Elsner; Kuffner, Aubry, Palmu; Detsch, Stachowiak. – Tore: 1:0 Uher (16./PP), 2:0 Andersen (25./PP), 2:1 DeFazio (33./PP), 3:1 Hilbrich (34.), 3:2 Storm (50.), 4:2 Friesen (59./ENG), 5:2 Andersen (60./ENG).
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