3:2 in Schwenningen: Michael Garteig hält den „Dreier“ fest
Nach zuletzt vier Partien ohne dreifachen Punktgewinn siegt der ERC Ingolstadt am Sonntagabend bei den Schwenninger Wild Wings mit 3:2. Center Daniel Pietta überholt in der DEL-Scorerliste eine Panther-Legende.
Der ERC Ingolstadt hat am Sonntagabend seine „Mini-Ergebniskrise“ beendet. Nachdem die Panther zuletzt viermal hintereinander ohne dreifachen Punktgewinn geblieben waren, siegten sie bei den Schwenninger Wild Wings mit 3:2 (0:0, 2:1, 1:1). Zum Matchwinner avancierte dabei wieder einmal Goalie Michael Garteig, der seinem Team in den letzten zehn Sekunden mit zwei Mega-Paraden den „Dreier“ sicherte.
Im Vergleich zur 2:3-Niederlage am Donnerstag gegen Augsburg hatte Cheftrainer Doug Shedden seine Mannschaft gehörig durcheinandergewirbelt. Nicht nur, dass Garteig wieder zwischen den Pfosten des Panther-Gehäuses stand. Auch feierte Frederik Storm nach knapp sechswöchiger Verletzungspause sein Comeback. Da Ingolstadt zehn Import-Akteure im Kader hat, von denen pro Partie nur neun Spieler eingesetzt werden dürfen, musste einer auf die Tribüne. Dabei traf es Louis-Marc Aubry, der bislang ganz offensichtlich noch nicht richtig beim ERCI angekommen ist.
Ingolstadts Tim Wohlgemuth fällt kurzfristig aus
Da zudem Youngster Tim Wohlgemuth (angeschlagen) kurzfristig nicht mitwirken konnte, war Shedden zu einigen Umstellungen bei den Angriffsreihen gezwungen. So rutschte Center Daniel Pietta zwischen Wayne Simpson und Frederik Storm, während Justin Feser wieder als Mittelstürmer zusammen mit Brandon DeFazio und Ryan Kuffner ran durfte. Das Duo Mirko Höfflin/Petrus Palmu bekam darüber hinaus einen rotierenden Angreifer an die Seite gestellt.
Von Beginn an mussten sich die Panther somit nicht nur an neue Sturm-Formationen, sondern auch die besonderen Gegebenheiten in Schwenningen gewöhnen. Als einziges Team in der Deutschen Eishockey-Liga bestreiten die Wild Wings ihre Heimspiele auf der rund vier Meter kleineren NHL-Eisfläche aus. Große Probleme mit der Umstellung schienen die Gäste damit allerdings nicht zu haben. Beide Mannschaften lieferten sich eine rasante Partie, in der hochkarätige Möglichkeiten in den ersten 20 Minuten jedoch noch ziemlich rar gesät waren. Wurde es vor dem Kasten der Einheimischen mal richtig gefährlich, war vor allem „Rückkehrer“ Storm darin involviert. Erst scheiterte der dänische Nationalspieler an SWW-Schlussmann Joacim Eriksson (7.). Dann wurde sein Schussversuch nach einer tollen Einzelleistung gerade noch entscheidend geblockt (13.). Kurz darauf reagierte dann auch noch Eriksson zweimal stark, als er nacheinander gegen Mat Bodie sowie seinen Teamkollegen Tylor Spink, von dessen Schlittschuh die Scheibe unglücklich in Richtung seines Torhüters prallte (14.), parierte.
Auf der Gegenseite hatte indes auch Erikssons kanadischer Torhüter-Kollege Michael Garteig nicht wirklich viel zu tun. Wenn der 29-Jährige allerdings gefordert wurde, war er zur Stelle. Sowohl Chad Bassen (6.) als auch Tyson Spink (18./Überzahl) konnten Garteig nicht überwinden.
ERC Ingolstadt lässt zweiminütige doppelte Überzahl verstreichen
Unmittelbar nach Wiederbeginn hatten die Panther schließlich die große Gelegenheit zur Führung. Zwei Minuten lang durften sie sich in doppelter Überzahl versuchen (Tyler Spink und Will Weber saßen gleichzeitig auf der Strafbank) – dies aber einfalls- und letztlich auch erfolglos! Nachdem die Shedden-Truppe ein weiteres Powerplay ungenutzt verstreichen ließ, ging es schließlich Schlag auf Schlag.
Erst Storm mit einem platzierten Schuss ins Kreuzeck (35.), dann Topscorer Wayne Simpson mit seinem zehnten Saisontor (37.) brachten die Schanzer mit 2:0 in Front. Bei beiden Treffern sammelte Daniel Pietta jeweils einen Assist, womit er in der ewigen DEL-Scorerliste mit nunmehr 644 Punkten an Panther-Legende Thomas Greilinger (643) vorbeizog und nun den fünften Platz belegt. Bitter aus Ingolstädter Sicht: Nur 20 Sekunden später verkürzte Daniel Pfaffengut auf 1:2. Obwohl ERCI-Kapitän Fabio Wagner den Schwenninger zuvor von den Beinen geholt hatte, fand die Scheibe den Weg ins Gehäuse von Garteig (37.).
Panther-Stürmer Justin Feser muss verletzt vom Eis
Zu diesem Zeitpunkt stand Stürmer Justin Feser schon nicht mehr auf dem Eis. Nach einem Zusammenprall mit Eriksson (24.) musste der Deutsch-Kanadier mit Rückenproblemen vorzeitig in die Kabine und kehrte nicht mehr zurück.
Endgültig wieder offen war dieses Match in der 43. Minute, als Daniel Weiß ein schönes Zuspiel seines Bruders Alexander zum 2:2-Ausgleich nutzte. Doch Ingolstadt hatte nur drei Zeigerumdrehungen später die richtige Antwort parat: Einen grandiosen Pass von Mat Bodie hämmerte Brandon DeFazio zur erneuten Panther-Führung in die Maschen (46.). Mit Glück (Pfaffengut traf in der 50. Minute den Pfosten), Geschick und einem abermals überragenden Garteig retteten die Gäste schließlich den knappen Vorsprung über die Ziellinie.
ERC Ingolstadt: Garteig – Ellis, Bodie; Wagner, Marshall; Quaas, Jobke; Pruden – Storm, Pietta, Simpson; DeFazio, Feser, Kuffner; Henriquez-Morales, Soramies, Elsner; Höfflin, Palmu. – Tore: 0:1 Storm (35.), 0:2 Simpson (37.), 1:2 Pfaffengut (37.), 2:2 D. Weiß (43.), 2:3 DeFazio (46.).
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